Читать книгу Achtsamkeit - Pirmin Lötscher - Страница 8

Оглавление

Wie funktioniert Achtsamkeit?

Achtsamkeit richtet sich auf den gegenwärtigen Moment, also auf das Hier und Jetzt, ohne diesem mittels grundsätzlich negativen Gedanken und Verurteilungen gegenüberzustehen. Achtsamkeit bedeutet deshalb, aufmerksam zu sein und mit einer positiven inneren Haltung zu leben.

»Achtsamkeit bedeutet, sich dessen bewusst zu sein, was gerade im Moment geschieht, ohne sich zu wünschen, dass es anders wäre. Angenehme Erfahrungen zu genießen, ohne an ihnen festzuklammern, wenn sie vorübergehen (was sie zwangsläufig tun); unangenehme Erfahrungen zuzulassen, ohne Angst zu haben, sie würden nie enden (was sie jedoch tun).«

JAMES BARAZ

Jeder Mensch kann sich in Achtsamkeit üben, immer und überall und in jedem Moment. Weder ein Hochschulabschluss noch eine spirituelle Erleuchtung sind vonnöten, um sich selbst und sein Umfeld achtsam zu erleben. Auch wenn wir bisher unbewusst durchs Leben gingen, ist es keinen Moment zu spät, etwas zu ändern. Wir sind nämlich selbst fähig, unser Verhalten und unsere Gedankenmuster von innen heraus zu verändern. Wie einen Muskel können wir unser Gehirn und damit auch ein Leben in Achtsamkeit trainieren. Es gibt inzwischen eine Reihe von wissenschaftlichen Studien, die den positiven Effekt der Achtsamkeit auf körperlicher und psychologischer Ebene belegen. Daher senden große Firmen wie Google oder SAP ihre Mitarbeiter bereits in Achtsamkeitsseminare, weil diese Firmen die positiven Auswirkungen auf den Menschen und somit auch fürs Unternehmen erkannt haben.

Um Achtsamkeit zu erfahren, nutze einfach deine Sinne und beobachte dabei deine inneren und äußeren Wahrnehmungen. Fangen wir bei den Wahrnehmungen über unsere fünf bekannten Sinne an: Hören, Sehen, Riechen, Fühlen und Schmecken. Diese Sinne können uns beim »Erleben« beeinflussen und eine entsprechende Denkweise oder Handlung auslösen. Dann reagieren wir mittels unserer Emotionen, seien diese liebevoll, humorvoll, bösartig, gereizt, aggressiv oder auf 100 andere Arten, die innerlich für uns selbst wie auch teils äußerlich für unser Umfeld erkennbar sind.


Unsere Achtsamkeit kann aber keinesfalls nur über die fünf erwähnten Sinne ein »Gefühl« auslösen, nein, so etwas kann auch direkt übers »Fühlen« passieren, also über eine innere Wahrnehmung. Zum Beispiel über die Intuition, das Bauchgefühl, den Instinkt, über Stimmungen, Gedanken oder was auch immer uns von innen heraus etwas mitteilt. Denn wie schon geschrieben, Achtsamkeit richtet sich nach innen, ohne das Äußere zu vernachlässigen.

Das Ziel der Achtsamkeit ist es also, unsere sämtlichen Wahrnehmungen und Geschehnisse innerlich wie auch äußerlich zu beobachten, dem Ereignis bewusst beizuwohnen, ihm jedoch gleichzeitig neutral zu begegnen. Das heißt keinesfalls, dass wir emotionslos leben sollen, nein, es bedeutet, dass wir lernen, unsere Emotionen bewusst und mit neutraler sowie offener positiver Geisteshaltung zu leben und auszudrücken. Alles, was uns geschieht, gilt es anzunehmen, ohne zu werten, es im Moment zu durchleben, um es dann wieder loszulassen, ohne dass ich mich ins »Drama« mit hineinziehen lasse oder mich sogar selbst damit identifiziere.

Durch Achtsamkeit lerne ich, meine Gedanken zu betrachten und mich nicht mehr mit ihnen zu identifizieren. Auch die innere Haltung, mit der ich Achtsamkeit übe, hat Einfluss auf mein Erlebnis. Ich kann zum Beispiel mit einer negativen, kritischen Haltung meine Achtsamkeit üben oder mit einer liebvollen, offenherzigen und freundlichen Haltung. Ich persönlich bevorzuge die Letztere, da ich so mehr Akzeptanz, Gelassenheit und Freude in mein Leben lasse.

Einfach gesagt: Es geht bei der Achtsamkeit primär um das aufmerksame und wertfreie Beobachten der Außenwelt (z.B. das aktuell hörbare, sichtbare, riechbare, schmeckbare, tastbare Umfeld) im aktuellen Moment und das Gleiche der eigenen Innenwelt (Gefühle, Stimmungen, Gedanken).


Achtsamkeit

Подняться наверх