Читать книгу Du bist an meiner Seite - Reinhold Ruthe - Страница 43

7. FEBRUAR

Оглавление

Eine jegliche Rebe, die da Frucht bringt,

wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringt.

JOHANNES 15, 2

Christen sind dazu da, Frucht zu bringen. Wie geht das vor sich? Ein bekanntes Sprichwort sagt: »Sich regen bringt Segen.« Diese Volksweisheit spricht es unmissverständlich aus, dass feste Arbeit, Strebsamkeit und Tüchtigkeit den Segen Gottes zur Folge haben. Christen, die in einer Leistungsgesellschaft leben, werden pausenlos verführt, Tüchtigkeit mit Segen, Erfolg und Besitz mit Frucht und Opferbereitschaft und Selbstüberforderung mit Gottes Willen gleichzusetzen.

Die Faust-Tragödie von Goethe handelt von falschen Versprechungen, die uns die Welt macht, für die wir arglos unser Leben verkaufen. Goethes Theologie, die er im Faustdrama auf den Punkt bringt, lautet: »Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen.« Diese Schlussfolgerung ist theologisch falsch. Nicht unsere Tüchtigkeit, Strebsamkeit und Opferbereitschaft retten uns, sondern Christus allein.

Im »Theologischen Wörterbuch« von Ralf Luther heißt es: »Frucht ist Gewachsenes im Gegensatz zu Gekünsteltem. Frucht heißt das, was organisch aus einer Wurzel wächst; das Gegenteil davon ist das Gemachte, Gekünstelte, Gesteigerte … Die innerste Art, die tatsächliche Lebensrichtung eines Menschen, ist daran zu erkennen, ob an ihm gute Früchte zu sehen sind, ob seine Güte, seine Wärme, sein Wohltun, seine Frömmigkeit, seine Liebenswürdigkeit ursprünglich und wurzelecht sind oder ob das alles Mache, Verstellung, Steigerung, von außen aufgedrückter Stempel, moralischer oder religiöser Drill ist.«

Jesus zeigt in den Abschiedsreden seinen Jüngern und uns, wie Früchte wachsen. Bleiben in Christus – wie eine Rebe am Weinstock. Er reinigt die Reben und damit uns. Er sorgt dafür, dass wir mehr Frucht bringen. Von unseren Anstrengungen ist keine Rede.

Du bist an meiner Seite

Подняться наверх