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1.3.4 Mediations- und Moderationsanalyse

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Sozialpsychologen wollen nicht nur zeigen, durch was menschliches Verhalten beeinflusst wird, sondern untersuchen häufig auch, wie dieser Einfluss zustande kommt. Mittels dieser sogenannten Mediationsanalysen wird statistisch überprüft, welche vermittelnden Prozesse dazu führen, dass eine unabhängige Variable eine abhängige Variable beeinflusst. Beispielsweise zeigte sich, dass positive Stimmung unter anderem Hilfeleistung fördert, da Personen in positiver Stimmung dazu neigen, Gegebenheiten in einem positiven Licht zu sehen ( Kap. 10). Positive Stimmung wäre demnach die unabhängige Variable, die Tendenz, Gegebenheiten in einem positiven Licht zu sehen, wäre der Mediator und Hilfeleistung wäre die abhängige Variable.

Interessanterweise gilt auch die entgegengesetzte Richtung: Prosozialität fördert das emotionale Wohlbefinden. In einer Studie (Dunn, Aknin & Norton, 2008) wurde die Stimmung von Probanden am Vormittag gemessen. Die Probanden erhielten daraufhin entweder fünf oder 20 Dollar, die sie entweder für sich selbst oder für andere ausgeben sollten. Am Nachmittag wurde wiederum die Stimmung gemessen. Es zeigte sich, dass sich die Stimmung der Probanden, die das Geld für andere ausgegeben hatten, verbessert hatte. Die Probanden dagegen, die für sich selbst das Geld verwendet hatten, waren in keiner besseren Stimmung (von der Tendenz her sogar in einer schlechteren).

In nachfolgenden Studien wurde untersucht, ob dieser Zusammenhang in verschiedensten Kulturen zu finden ist. In einer Analyse (Aknin et al., 2013) wurde der Zusammenhang zwischen der Anzahl an Personen in einem Land, die einer Wohltätigkeitsorganisation gespendet haben, und dem durchschnittlichen emotionalen Wohlbefinden ermittelt. In insgesamt 120 von 136 untersuchten Ländern zeigte sich ein positiver Zusammenhang. Hilfeleistung scheint demnach in den meisten Ländern (und bei den meisten Personen) zu einer Stimmungsverbesserung zu führen. Jedoch war der Zusammenhang in 16 Ländern nicht positiv und in einigen Ländern sogar eindeutig negativ (z. B. Tunesien). Prosozialität fördert also nicht in allen Kulturen gleichermaßen das emotionale Wohlbefinden. Ob der Einfluss einer Variablen (in dem Fall Prosozialität) auf eine andere Variable (in dem Fall emotionales Wohlbefinden) verändert (moderiert) wird durch eine dritte Variable (in dem Fall Land), wird statistisch durch Moderationsanalysen ermittelt.

Sozialpsychologie

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