Читать книгу Gott der Philosophen - Wilhelm Weischedel - Страница 40

§ 11. Platon 1. Vollkommenheit und Unveränderlichkeit des Gottes

Оглавление

Auf dem von Sokrates gelegten Grunde kommt es bei Platon zu den Ansätzen einer ausdrücklichen Philosophischen Theologie. Werner Jaeger kann mit Recht sagen, „Platos Philosophie“ sei „auf ihrer höchsten Stufe … Theologie“ 1; diese sei „in gewisser Weise das eigentliche Ziel und Zentrum seines Denkens“ 2. Ahnlieh behauptet Paul Natorp von Platon, daß „von Religion … das Ganze seiner Philosophie nicht bloß durchsetzt, sondern damit völlig Eins“ 3 sei.

Dem entspricht es, daß Platon 4, soweit wir wissen, zum erstenmal den Begriff „Theologie“ verwendet. Damit ist freilich nicht ohne weiteres eine ausdrückliche Philosophische Theologie gemeint. An der betreffenden Stelle in der „Politeia“ geht es zunächst nur darum festzulegen, wie die Dichter angemessen von den Göttern sprechen können: um die „Weisen inbezug auf das Reden von Gott“ (τύποι πεϱἱ ϑεολογίαϛ) (P 379 a), nach denen „die Redenden reden und die Dichtenden dichten müssen“ (P 380 c). Um aber diese paradigmatische Absicht zu erfüllen, muß Sokrates, durch dessen Mund Platon hier spricht, seinerseits angeben, „wie etwa der Gott ist“ (P 379 a). In dieser Formulierung deutet sich an, daß die „theologische“ Dichterkritik von einem Begriff des Gottes geleitet ist, der, entfaltet, den Gegenstand einer Philosophischen Theologie bilden kann.

Platon charakterisiert den recht verstandenen Gott in doppelter Hinsicht. Einmal betont er, daß er als „gut“ verstanden werden muß (P 379 b). Dem griechischen Begriff des „Guten“ gemäß wird also dem Gott die Vollkommenheit zugesprochen: „das Göttliche ist schön, weise, gut und alles, was dergleichen ist“ (Phr 246 d–e). Der Gott ist „in jeder Hinsicht das Beste“ (P 381 b).

Daraus folgert Platon – das ist das zweite Moment –, daß der Gott sich nicht wandelt, sondern sich selbst immer gleich bleibt; denn als der Vollkommenste könnte er sich immer nur zum Unvollkommeneren hin verändern. Es ist also „unmöglich … für den Gott, daß er sich selbst ändern will, sondern … jeder von ihnen bleibt immerdar, einfach in seiner eigenen Gestalt“ (P 381 c).

Gott der Philosophen

Подняться наверх