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Vorwort

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„Habt ihr schon etwas von Richard gehört?“

Alle drehten sich nach dem großen und athletischen Mann um, der in seinem Auftreten sehr gefährlich wirkte. Lange schwarze Haare waren im Nacken mit einem Band in einem Zopf zusammengehalten. Dunkelgrüne Augen funkelten in tausend Facetten eines Smaragdes. Um seinen zusammengekniffenen Mund hatte sich ein strenger Zug eingegraben. Kein Muskel bewegte sich an ihm. Er stand da wie ein Fels.

„Er sollte schon vor Tagen von seiner Mission zurück sein. Das gefällt mir alles nicht.“

Georg McCullen schaute in die Runde, sah jedoch nur ratlose Gesichter. Keiner wusste etwas. Kein Zeichen. Kein Hinweis. Nichts. Richard von Briesing blieb verschwunden.

***

Schon seit mehreren Wochen war ein ausgewählter Trupp Salwidizer hinter einem gefährlichen und kaltblütigen Verbrecher her. Dieser hatte nicht nur zahlreiche Vergehen gegen die Gesetze des eigenen Volkes begangen. Nein, er war auch unendlicher Verbrechen gegen die Menschen angeklagt. Und obwohl die Männer jeglichen Hinweisen und Spuren nachgingen, konnten sie bisher keinerlei Erfolge bei der Suche nach dem Kriminellen verzeichnen.

Es war unerklärlich. Wie machte er das nur? Wie gelang es ihm, sich so gekonnt dem Geist der Steine und der Überwachung des Hohen Tribunals zu entziehen? Sicher, er war einer vom alten Stamm, hatte ungeheures Wissen und verfügte über Gaben, die schon seit mehreren Hundert Jahren nicht mehr weitergegeben wurden und doch … Die Zeit drängte.

In weniger als vierzehn Tagen fand das alljährliche Treffen der Salwidizer in ihrer Heimatwelt Adanwe statt.

Nur alle 360 Tage, immer zu einer ganz bestimmten Konstellation der Planeten und des Mondes zur Erde, öffnete sich die magische Barriere in Richtung Anderwelt. Es war die einzige Möglichkeit für die Salwidizer, die auf allen Kontinenten der Erde unter den Menschen lebten, nach Hause zu gelangen. Freunde und Familien trafen sich zur großen Zusammenkunft in der Vita, dem zentralen Versammlungsort in Adanwe.

Im Berg Omlamo, dem Berg der allwissenden Steine, befand sich eine Höhle ohnegleichen, deren Höhe und Tiefe sich nur erahnen ließen. Entlang der Wände verlief ein Galerie, ein balkonartiger Umgang. Im Zentrum der Höhle war eine holografische Darstellung des Planeten Erde mit all seinen Erdteilen, Ländern und Städten zu sehen, in dessen Kern ein silberfarbener Obsidian das Antlitz Menanims, dem Geist der Steine zeigte. Hier, an diesem geheiligten Ort wurden rituelle Bräuche zelebriert, Neuigkeiten ausgetauscht und den verschiedensten Geselligkeiten gefrönt.

Bis zu diesem Zeitpunkt, den sich die Männer unter der Leitung Richard von Briesings stets vor Augen hielten, musste der Gesuchte gefasst und unschädlich gemacht sein. Nicht auszudenken, wenn das Unternehmen scheiterte und dieser Verbrecher in die Anderwelt gelangte.

So schien es wie ein Segen, als den Männern gerüchteweise seltsame Vorkommnisse zu Ohren kamen. Es hieß, der Teufel sei auf Erden unterwegs, um Zwietracht zwischen den Menschen zu säen und junge Frauen und Kinder mittels feuerroter Steine in sein Reich zu locken.

Diesen Gerüchten musste nachgegangen werden und somit machte sich Richard von Briesing umgehend auf, deren Ursprung und Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Welt des Vâlant

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