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Es herrschte dichter Verkehr, und daher waren die gut 50 Kilometer zwischen Midtown Manhattan und dem auf der anderen Seite des Hudson in New Jersey gelegenen Paterson eine wahre Quälerei.

Shokolevs Sandstein-Villa war groß und protzig und hatte vermutlich das Doppelte von dem gekostet, was zwei Special Agents des FBI in ihrem ganzen Leben verdienten.

Als ich den Sportwagen am Straßenrand parkte und ich Milos Blick sah mit dem er das Anwesen bedachte, wusste ich, was in ihm vorging.

Er dachte genau dasselbe wie ich.

"Vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet, haben wir wohl die falsche Seite gewählt, was?"

Ich hob die Augenbrauen.

"Findest du wirklich?"

"Nun..."

"Shokolev hat jetzt nicht mehr viel von all seinem Reichtum. Im Leichenschauhaus sind alle gleich."

"Das ist allerdings wahr."

Wir stiegen aus.

Die Villa war von einem schmiedeeisernen Zaun umgeben. Wir traten ans Tor, und uns traf ein unangenehm kalter Wind, der durch die großzügig angelegte Allee fegte, die auf Shokolevs Villa zuführte. Eine gute Adresse, eine feine Gegend...

Irgendwo verschluckte der Wind das Knurren eines Hundes.

Ein Mann wie Sholkolev musste sein Haus natürlich vor ungebetenen Gästen schützen.

Das Tor war gusseisern und so massiv, dass man einen Panzer bräuchte, um durchzukommen. Ein Blick zwischen den Gitterstäben hindurch zeigte ein paar nervös wirkende Männer in dunklen Anzügen. Walky Talkys verbeulten die Jackettaußentaschen und hier und da sah ich offen getragene Maschinenpistolen vom Typ Uzi. Es war kein Wunder, dass man nicht versucht hatte, Shokolev hier, in dieser Privatfestung umzubringen.

Ich drückte auf den Knopf neben der Gegensprechanlage.

Eine Männerstimme knurrte ein launiges: "Sie wünschen?"

"FBI."

"Mr. Shokolev ist nicht zu Hause."

"Wir hätten gerne Mrs. Shokolev gesprochen."

Milo und mir war bekannt, dass er mit einer beinahe dreißig Jahre jüngeren Frau verheiratet war.

Am anderen Ende der Gegensprechanlage herrschte einige Augenblicke lang Schweigen.

Dann bekamen wir eine Antwort.

"Einen Moment!"

Es war eine metallisch klingende Männerstimme.

Erstmal geschah gar nichts. Dann registrierte ich, wie einer der Wächter in den gut sitzenden Beerdigungsanzügen zu seinem Funkgerät griff. Kurz darauf kam er in Begleitung eines bulligen Kerls am Tor an. Dieser hielt einen Rottweiler ziemlich kurz an der Leine. Das Tier fletschte die Zähne und wollte nach uns schnappen. Ein mannscharfes Biest, das speziell auf Menschen abgerichtet war.

Der bullige Hundeführer grinste schief und tätschelte dem Tier am Hals herum. "Er tut nichts. Er mag nur keine FBI-Leute", knurrte er dabei.

"Was Sie nicht sagen", erwiderte ich kühl.

Wir zeigten den Wächtern unsere Ausweise. Sie wurden eingehend geprüft und mit einem dumpfen Knurren zurückgegeben.

"Folgen Sie uns!", kam es dann kleinlaut zwischen den dünnen Lippen des Hundeführers hindurch, während der andere Wächter den kurzen Lauf seiner zierlichen Uzi in unsere Richtung zeigen ließ.

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