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Ich setzte mich mit Miranda an einen der runden Tische. Milo ging derweil mit Mick Randy zur Theke. Der Eisenbeißer blickte immer wieder nervös zu Miranda hinüber. "Überleg dir, was du quatscht!", rief er zu ihr hinüber. "Sonst kannst du sehen, wo du in Zukunft mit deinem Hintern herumwackeln kannst!"

"Das kann ich überall!", schrillte sie zurück. "Der ist nämlich hübsch genug!"

"Pass auf, dass es so bleibt!"

"Willst du mir etwa drohen? Mick, du bist doch ein Holzkopf, sie werden euch einen nach dem anderen über den Jordan schicken und..."

"Halt's Maul!", rief Mick.

Und Milo meinte: "Vielleicht ist es besser wir gehen in einen Nebenraum, Mr. Randy."

Der Eisenbeißer knurrte etwas Unverständliches vor sich hin. Und als Milo ihn am Oberarm fasste, riss er sich mit einem Ruck los.

Dann verschwand Milo mit Randy durch eine Nebentür.

Miranda und ich hatten etwas Ruhe.

"Einen Drink, Mister..."

"Nennen Sie mich Jesse."

"Wie wär's?"

"Ich will Ihren Ärger nicht vergrößern, Miranda!"

"Welchen Ärger! Wenn das so weitergeht, bin ich sowieso bald weg - Vertrag hin oder her! Schließlich habe ich keine Lust, mich in die Nähe von jemandem zu stellen, der von irgendwem als Zielscheibe auserkoren wurde..."

Sie holte mitten im Satz Luft. Ihre großen Brüste hoben sich dabei. Mir gab das Gelegenheit, etwas einzuwerfen.

"Nun mal der Reihe nach", nutzte ich meine Chance. "Wer sind die, von denen Sie gerade gesprochen haben..."

"Also..."

Sie verlor einen Gutteil ihrer frischen Gesichtsfarbe.

Jetzt war sie verwirrt. Und etwas unschlüssig darüber, wie viel sie mir sagen sollte.

"Wie gut kannten Sie Pitaschwili?"

Sie wurde rot.

"Ziemlich gut. Hören Sie, ich arbeite schon eine ganze Weile hier und..."

Sie brach ab.

Ich hob die Augenbrauen.

Sie seufzte hörbar. Dann sagte sie: "Ich habe in letzter Zeit ziemlich oft mit John geschlafen - wenn das Ihre Frage beantwortet, Jesse!"

"Das tut es", nickte ich.

"Ganz gleich, was andere über ihn sagen mögen, er war ein netter Kerl."

Zu dir vielleicht, Miranda!, erwiderte ich in Gedanken. Zu anderen war er dafür um so härter. Aber ich verkniff mir eine Bemerkung in dieser Richtung.

Ich wollte Pitaschwilis Mörder.

"Vor wem hatte er Angst?", fragte ich.

"Vor diesem geheimnisvollen Syndikat, dessen Killer mit dem Drahtbesen durch New York räumen... Ich soll nicht darüber reden, aber heute morgen hat jemand auf ihn geschossen und ihn nur knapp verfehlt."

"Wo war das?"

"Hier, direkt vor der Tür. Seine Leute haben alles mühsam wieder verkleistert, damit man an der Wand kein Loch sieht.

Schreckt die Gäste ab... Vermutlich steckt die Kugel noch im Putz!"

Ich begriff. Pitaschwili hatte deswegen also diese Höllenangst gehabt und sich mit mir treffen wollen.

"Hatte er irgendwen in Verdacht?"

"Sie meinen, wer die Drahtzieher dieses unbekannten Syndikats sind? Nein. Er konnte sich einfach keinen Reim auf die Sache machen."

Ich hob die Augenbrauen. "Und Sie?"

"Ich?"

"Haben Sie eine Meinung dazu, Miranda?"

Sie atmete tief durch und nickte dann. "Ich glaube, die Hexe steckt hinter Pitaschwilis Tod!"

"Wer soll das sein?"

"Die Frau von Big Vlad!"

"Jelena!"

Miranda nickte. "Ja. John nannte sie manchmal so. Er konnte sie nicht leiden und sie ihn nicht!"

"Wussten Sie, was Pitaschwili im Strand Book Store wollte?"

"Sich mit Ihnen treffen, Jesse!"

"Er erwähnte meinen Namen?"

"Ja."

"Wer wusste noch von dem Treffen?"

"Mit Sicherheit Mick Randy."

Ich erinnerte mich daran, dass Pitaschwili mir den Kopf der Witwe versprochen hatte. "Ihr Freund hat mir gegenüber den Eindruck gemacht, als wüsste er, wer Shokolev getötet hätte!"

Sie legte ihre Hand auf die meine. Sie beugte sich dabei etwas vor und gestattete mir einen tiefen Einblick in ihr wohlgefülltes Dekolletee. Ihre Augen waren dunkelbraun. Ihr Blick war geradezu beschwörend.

"Diese Hexe war es, die es auf ihn abgesehen hatte! Ich hatte es ja schon länger geahnt, dass er sich vor der in Acht nehmen muss, wenn Big Vlad mal nicht mehr sein sollte. Und John war schließlich überzeugt davon, nachdem er heute Morgen von diesem Treffen zurückkam und erfahren musste, dass die Witwe Big Vlads Geschäfte weiterführen will. Und nicht nur das! Sie scheint auf Angriff aus zu sein!"

"Das ist unlogisch", sagte ich. "Pitaschwili war doch einer von Big Vlads Männern. Wenn Jelena expandieren wollte, hätte er doch davon profitiert! Und weshalb hätte die Witwe einen Killer auf ihn loslassen sollen?"

Sie bedeutete mir, mich etwas vorzubeugen. Ihr Blick glitt angstvoll durch das Belle de Jour. Fast so, als musste sie sich noch einmal vergewissern, dass wirklich niemand außer mir ihre Worte hörte. Und dann wisperte sie mir leise zu: "Wenn man mit jemandem das Bett teilt, kriegt man alles mögliche mit. Auch Dinge, die man vielleicht besser nicht erfahren sollte..."

"Und was haben Sie über Pitaschwili herausgefunden?"

"Dass er ganz offensichtlich Big Vlad betrogen hat. Er hat in die eigene Tasche gewirtschaftet. Und der alte Löwe ist in letzter Zeit wohl etwas unaufmerksam geworden und schielte nur nach den Röcken..."

"Und Sie meinen, Jelena hat das herausgefunden?"

"Natürlich! Jedenfalls denke ich das!"

"Verstehe... Vielleicht brauche ich jetzt doch noch einen Drink."

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