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In der City Police gab es insgesamt 283 Beamten im Rang eines Captains, darunter die Leiter der 75 Polizeireviere und die Chefs der Spezialabteilungen für bestimmte Verbrechen, die es auf jedem Revier gab. Mordkommissionen zum Beispiel.

Und einer dieser Captains war heute in einem Feuergefecht mit FBI-Agenten erschossen worden.

Billy Dobbs, ein Mann, der in der Stadt als Muster-Cop gegolten hatte.

Ausgerechnet er.

Ich erinnerte mich an unsere Begegnung in Shokolevs Penthouse. In seiner Position war es nicht schwer, eventuelle Spuren doch noch zu verwischen. Deswegen hatte ihm unser schnelles Auftauchen nicht gepasst.

Milo und ich fuhren noch am Abend auf das 18. Revier und saßen dort Captain Eric Fernandez gegenüber, einem dunkelhaarigen Mann mit braunen, sehr ernst dreinblickenden Augen und einem etwas zu buschigen Schnurrbart. Er hatte sich seine Krawatte gelockert und bot uns Automatenkaffee in Pappbechern an. Seinen Zügen war deutlich anzusehen, wie sehr ihn die Nachricht von Dobbs' Tod mitnahm.

"Gibt es Angehörige?", fragte ich.

Captain Fernandez nickte. "Billy lebte mit seiner Schwester zusammen in einer Eigentumswohnung draußen in Queens. Die hatte er von seinen Eltern geerbt."

"Er hatte keine eigene Famile?"

"Der?" Fernandez schüttelte den Kopf. "Der hat nur für den Job gelebt. Wissen Sie, als er hier im Achtzehnten anfing, dachte ich erst, er wäre nur karrieregeil. Aber das war es nicht..." Der Revierleiter nippte an seinem Kaffee, der so dünn war, dass er kaum den Namen verdiente.

"Was war es dann?", fragte ich.

"Hunger nach Gerechtigkeit. So würde ich das nennen. Er hatte der Aufgabe, das Verbrechen zu bekämpfen sein Leben gewidmet. Und darüber hinaus war für kaum etwas Platz. Er war wirklich ein Vorzeigecop, wie es nur ganz wenige gibt. Er fiel die Karriereleiter so steil nach oben, dass manche schon gemunkelt haben, es könnte dabei nicht mit rechten Dingen zugehen."

"Und? Ging es mit rechten Dingen zu?"

"Er war einfach nur gut und die, die etwas anderes behaupteten nur neidisch."

"Wie groß war das, was Sie Hunger nach Gerechtigkeit genannt haben?", hakte ich nach.

Fernandez sah mich fragend an. "Worauf wollen Sie hinaus, Agent Trevellian?"

"Könnte es sein, dass Dobbs das Gesetz sozusagen in die eigenen Hände nehmen wollte?"

Fernandez blickte mich nicht an. Er ließ sich in seinen Drehsessel sinken, dessen Hydraulik unter ihm in die Knie ging.

Dann sprach er mit gedämpfter Stimme.

"Vor einem Jahr wurde sein damaliger Partner im Dienst von Gangstern erschossen. Die Täter konnte nie ermittelt werden. Seitdem veränderte Billy sich..."

"In wie fern?"

"Er wurde sehr verschlossen. Früher haben ihm Sonderschichten und Wochenenddienste nie etwas ausgemacht.

Jetzt hatte er immer etwas zu tun... Der Job schien nicht mehr sein einziger Lebensinhalt zu sein."

"Ist das an sich nicht positiv?", fragte Milo.

"Sicher. Aber er bekam gleichzeitig recht radikale Ansichten. Die Justiz sei zu lasch, und die Mittel des Gesetzes würden nicht ausreichen, um dem Verbrechen Paroli zu bieten. Bürgerrechte hätten diese Schweinehunde nicht verdient..."

"Das kratzt etwas an seinem Super-Cop-Image", kommentierte Milo Fernandez' Aussage.

Dieser zuckte die Schultern.

"Dienstlich gab es nie etwas an ihm auszusetzen. Wenn Sie übrigens noch Genaueres wissen wollen, dann unterhalten Sie Sie sich am besten mit Lieutenant James Crasco. Die beiden waren eine Weile eng befreundet."

Ich fragte: "Wo finden wir den?"

"Er hatte ein paar Tage frei. Überstunden abfeiern. Soweit ich weiß, wollte er nach Vermont. Aber morgen früh sitzt er garantiert wieder an seinem Schreibtisch!"

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