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Vorsichtig brachte ich eine Stufe nach der anderen hinter mich. Die Feuertreppe führte im Zickzack in die Tiefe. Ich hatte die Waffe im Anschlag und beobachtete aufmerksam den großen dunklen Fleck, der über den unteren beiden Absätzen zu hängen schien. Dort konnte mein Kerl in aller Geduld auf mich warten.

Warten auf den günstigsten Zeitpunkt, um den G-man, der ihm auf den Fersen war, ins Jenseits zu schicken.

Stufe um Stufe brachte ich hinter mich und hatte dabei das untrügliche Gefühl, eine Zielscheibe zu sein. Ich versuchte, keinen Laut zu verursachen. Aber das war schwierig. Die Stahlschrauben, mit denen die Stufen befestigt waren, saßen nicht mehr fest genug. Die Stufen waren locker und wenn man nicht aufpasste, gab es ein schepperndes Geräusch.

Den ersten Absatz hatte ich schließlich erreicht.

Und eine lange Minute später auch den zweiten.

Ich sah kurz hinauf zu Milo.

In der nächste Sekunde blitzte etwas in der Dunkelheit auf.

Ein Schuss pfiff dicht an mir vorbei und berührte den Handlauf der Feuertreppe. Funken sprühten. Auch der zweite Schuss kratzte am rostigen Metall.

Ich riss die Waffe herum und schoss dorthin, wo ich das Mündungsfeuer hatte aufblitzen sehen. Es war ein Schuss aufs Geratewohl.

Milo schoss auch, obwohl er von seiner Position aus sicher noch geringere Chancen hatte, den Kerl zu treffen, als ich.

Eine Gestalt lief dann quer über den Hinterhof. Nur für einen Sekundenbruchteil sah ich den Kerl im Licht, das aus einer Fensterfront drang. Er ballerte in meine Richtung.

Immer wieder drückte er seine Waffe und deckte mich regelrecht mit Geschossen ein. Allerdings waren seine Schüsse glücklicherweise nicht sehr präzise.

Ich kauerte in geduckter Haltung da und starrte ihn an. Der Kragen seiner Jacke war hochgeschlagen. Nur die Augen waren zu sehen. Sein Haar wurde von einer Mütze bedeckt. Eine brauchbare Beschreibung würde ich von ihm nicht liefern können.

Noch einmal drückte er ab.

Dann machte es klick.

Er hatte seine Waffe leergeschossen. Ich tauchte aus meiner unvollkommenen Deckung hervor und richtete die Waffe in seine Richtung.

"Stehenbleiben!", rief ich.

Er rannte in die Dunkelheit.

Eine Warnschuss feuerte ich ihm dicht hinter die Füße, doch dann war er in der Dunkelheit verschwunden.

Ich stolperte die Feuertreppe hinunter. Zwei, drei Stufen nahm ich mit einem Sprung. Ich wusste, dass ich schnell sein musste. Sonst war der Kerl entweder endgültig über alle Berge oder hatte zumindest seine Waffe nachgeladen.

Milo folgte mir.

Ich hörte seine Schritte auf den Blechstufen.

Endlich war ich unten, auf dem Asphalt des Hinterhofs angelangt. In einer Entfernung von vielleicht zwanzig Metern stand eine Gruppe von Müllcontainern. Dort sah ich eine Bewegung. Instinktiv ließ ich mich seitwärts fallen. Ein Schuss bellte auf. Ich rollte mich am Boden herum und feuerte mit meiner Waffe zurück.

Einmal noch ballerte unser Gegner in meine Richtung.

Der Schuss ging ins Nichts.

Dann herrschte Ruhe bei den Containern.

Vielleicht eine trügerische Ruhe. Ich rappelte mich auf und näherte mich in geduckter Haltung den Containern. Es war niemand mehr dort.

Eine Ausfahrt führte zur nächsten Straße, die ziemlich stark befahren war. Autos rasten in einem steten Rhythmus an der Ausfahrt vorbei. Selbst um diese Zeit noch.

Ich bewegte mich vorwärts, die Waffe immer noch im Anschlag.

Als ich die Straße erreichte, wusste ich, dass wir verloren hatten. Der Kerl war uns entwischt. Ich blickte den Bürgersteig in beide Richtungen entlang. Nirgends war jemand zu sehen.

Hinter mir vernahm ich Schritte. Es war Milo, der sich ebenfalls mit der Waffe in der Hand näherte. Ich drehte mich halb herum und schüttelte den Kopf.

"Der ist weg!", meinte ich.

Milo nickte düster. "Ein gewöhnlicher Einbrecher war das ja wohl nicht, Jesse!"

Ich steckte meinen Revolver weg.

"Da hat jemand ganz schön kalte Füße bekommen!"

"Du sagst es."

"Ich hoffe nur, dass der Kerl nicht das gefunden hat, wonach er suchte!"

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