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Wir leben wieder!, jubelte Bibiane Wylander im Geist. Wir lieben wieder! O Gott, ich bin ja so unbeschreiblich glücklich! Ich könnte Jan vor Liebe fast erdrücken!

„Es war so schön“, flüsterte sie selig. „So wunderschön, Jan.“

„Für mich auch“, gab der Mann voller Zärtlichkeit zurück.

Die dunkle Damastbettwäsche raschelte leise, als Bibiane sich aufrichtete, sich auf ihren Ellenbogen stützte und auf ihren Mann hinunterblickte. „Es hat mir so sehr gefehlt.“

„Mir auch, aber ich hatte entsetzliche Angst davor.“ Seine Fingerkuppen berührten sachte ihre Wange. „Du warst sehr behutsam.“

„Jetzt ist unsere Ehe wieder vollkommen“, bemerkte sie unendlich zufrieden.

„Ja, jetzt fehlt unserer Ehe nichts mehr, ich kann sie wieder vollziehen.“ Bibiane hatte ihn wie ein rohes Ei behandelt, und es hatte geklappt. Selten hatte sie sich ihrem Mann mehr verbunden gefühlt als heute. Noch nie hatte sie intensiver gespürt, dass sie zusammengehörten.

„Es ist himmlisch, mit dir verheiratet zu sein, Jan Wylander“, hauchte sie zufrieden.

Er lächelte sie liebevoll an. „Womit habe ich eine so wunderbare Frau verdient?“ Sie hob schmunzelnd die Schultern und erwiderte bescheiden: „Ich bin, wie ich bin“.

„Du bist ein Engel.“

Sie legte sich wieder neben ihn und schmiegte ihre Wange an sein Gesicht. „ Dein Engel war ganz schön unsicher und nervös, als du nach Hause kamst.“

„Das ist mir aufgefallen, aber ich kannte den Grund nicht.“

„Ich wollte alles so richtig wie nur irgend möglich machen“, gestand Bibiane.

„Das hast du getan“, bescheinigte ihr Mann ihr. „Du warst großartig.“

„Ich wusste nicht, wie du es aufnehmen würdest, schließlich habe ich in diesen Dingen früher immer dir die Initiative überlassen.“

„Es hat mir gefallen, dass heute du zuerst aktiv wurdest“, schmunzelte er. „Wir sollten das beibehalten.“

„Ich war nicht sicher, ob ich es schaffen würde, über meinen Schatten zu springen.“

„Du hast deine Aufgabe bravourös gemeistert“, sagte Jan leise. „Ich kann dir nur das allerbeste Zeugnis ausstellen. Es war sehr erfüllend für mich.“

„Es gehört mit zum Leben. Ich bin froh, dass Dr. Härtling mir die Befürchtung, es könnte dir schaden, genommen hat. Wenn ich dieses heikle Thema nicht angeschnitten hätte...“

„Wir wären wahrscheinlich mit der Zeit unglücklich und verbittert geworden und hätten uns mehr und mehr entfremdet“, sagte Jan nüchtern.

„Wirst du dich einer solchen Herzgruppe anschließen?“, fragte Bibiane.

„Ich fürchte, ich habe nicht genug Zeit dafür.“

„Du musst sie dir nehmen“, sagte Bibiane energisch. „Es geht schließlich um deine Gesundheit.“

„Wenn Matthias doch nur etwas mehr Interesse an der Führung unserer Unternehmen zeigen würde.“

„Wir müssen mit ihm reden“, sagte Bibiane ernst. „Er muss dich entlasten. Dieses unverantwortliche Lotterleben, das er führt, muss endlich aufhören. So geht das nicht weiter. Wir brauchen ihn. Er ist unser einziger Sohn. Es muss ihm endlich bewusst werden, was es heißt, ein Wylander zu sein, und dass das nicht nur Rechte mit sich bringt, sondern auch mit Pflichten verbunden ist.“

Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane

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