Читать книгу Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane - A. F. Morland - Страница 18
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„Endlich hat er begriffen“, sagte Bibiane Wylander erleichtert. „Wenn es wirklich darauf ankommt, weiß er ja doch, was sich gehört. Er ist kein schlechter Junge ...“
Ihr Mann nickte finster. „Eine gute Mutter wird ihr Kind immer in Schutz nehmen.“
„Matthias hat eben noch Angst davor, Verantwortung zu tragen und wichtige Entscheidungen zu treffen.“
Jan Wylander machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach was, faul ist er. Stinkfaul. Es gefällt ihm besser, andere für sich arbeiten zu lassen und selber nichts zu tun.“
„Er hat nachgegeben.“
„Nachdem ich mit meinem schwersten Geschütz aufgefahren war“, knurrte ihr Mann.
„Wir sollten in seiner Gegenwart um des Familienfriedens willen kein weiteres Wort mehr darüber verlieren.“
Der Fabrikant betrachtete seine schmalen Hände. „Ob aus Matthias noch mal ein wertvoller Mensch wird? Ich kann es mir kaum vorstellen.“
„Er ist ein Wylander.“
„Er benimmt sich aber nicht so. Was haben wir falsch gemacht, Bibiane? Wo haben wir mit unserer Erziehung versagt?“
„Wir haben nicht versagt, Jan. Matthias ist noch jung. Wenn wir ihm weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen, wird er eines Tages so sein wie du.“
„Das bezweifle ich.“
„Lass ihm Zeit, Jan. Sei nicht ungeduldig.“
„Zeit.“ Er senkte den Blick. „Ich bin neunundvierzig.“
„Du bist ein Mann in den besten Jahren.“
„Wieviel Zeit bleibt einem Mann in den besten Jahren noch nach seinem ersten Herzinfarkt?“, fragte Jan Wylander nüchtern.
„Du hast diese Krankheit überwunden.“
„Machen wir uns doch nichts vor, Bibiane. Mein Herz kann jederzeit wieder streiken.“
„Wenn du dich einer Herzgruppe anschließt ...“
Er nahm ihre Hände und sah ihr in die Augen. „Du darfst dir davon um Himmels willen keine Wunder erwarten.“
„Wenn du regelmäßig dein Ausdauertraining absolvierst ...“
„Hast du Angst davor, der Realität ins Auge zu sehen, Liebes? Ich nicht. Wir müssen unser Schicksal nehmen, wie es kommt, ohne Wenn und Aber.“
Sie umarmte und küsste ihn. „Wir werden zusammen alt, Jan, sehr alt. Ich weiß es.“