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MICHAEL NOLAN STARRTE auf das Display des Handys. Es war rosafarben und mit Gold besetzt – ein Modell, das von Männern eher selten gekauft wurde.

Er hatte es zusammen mit den Kreditkarten auf den groben Holztisch in der Küche gelegt.

Eine ganze Weile saß er schon so da und starrte vor sich hin. Sein Blick war nach innen gekehrt. Die beiden Doggen lagen auf dem Boden und ließen durch ein herzerweichendes Jaulen erkennen, dass es dringend Zeit war, sie wieder nach draußen zu lassen. So große Tiere brauchten einfach ihren Auslauf.

Aber auch wenn Nolan ansonsten die Bedürfnisse seiner Hunde über alles andere zu stellen pflegte, so schien er sie in diesem Moment überhaupt nicht wahrzunehmen.

Er atmete tief durch.

Du bist allein!, dachte er. Völlig auf dich allein gestellt. Und du kannst niemandem trauen. Dem FBI schon gar nicht.

Schließlich nahm er das Handy. Da es noch eingeschaltet gewesen war, als er es gefunden hatte, brauchte er den Pin-Code nicht zu wissen. Er rief die Auskunft an und ließ sich von dort gleich weitervermitteln.

„Ich suche den Halter eines Wagens mit folgendem New Yorker Kennzeichen“, begann er und nannte anschließend die Nummer. „Es geht darum, dass ich in seinen Chevrolet eine Beule hinein gefahren habe. Wir haben uns gleich am Unfallort geeinigt und jetzt wollte ich ihm einen Scheck über 600 Dollar ausstellen – aber leider hat er seinen Namen und Adresse so unleserlich auf einen Zettel geschrieben, dass ich fürchte, dass ihn das Geld nie erreichen wird... Okay, danke.“

Nolan notierte sich alles auf einem Zettel. Dann legte er auf. Anschließend ging er zu einer Schublade, öffnete sie und holte eine Pistole hervor. Er lud sie durch, holte das Magazin aus dem Griff und begann wenig später damit, es sorgfältig mit Patronen vom Kaliber 9 mm zu füllen.

Die Hunde freuten sich darüber, dass ihr Herrchen diese Aktivität zeigte – glaubten sie doch, dass er jetzt mit ihnen nach draußen gehen würde. Aber da hatten sie sich getäuscht.

„Tut mir leid, Wotan und Odin. Ich muss jetzt mal für ein paar Stunden weg. Ich führe euch nur kurz noch mal nach draußen und dann bleibt ihr hier und passt auf alles gut auf!“

Die Doggen antworteten mit einem gemeinschaftlichen Jaulen.

Nolan steckte die Waffe ein, zog sich eine Jacke über und blickte dann auf den Tisch. Handy und Kreditkarten nahm er an sich. Als er zur Tür ging, blieb sein Blick an einem Foto haften, das an der Wand hing. Eine Frau mit blondem, gelocktem Haar war darauf zu sehen. Sie hielt ein Kind auf dem Arm. Einen Jungen von etwa drei oder vier Jahren, der aufgeweckt in die Kamera lachte.

Nolan schluckte.

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