Читать книгу Morlands Horrorwelten: Das große Gruselroman-Paket - A. F. Morland - Страница 66
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ОглавлениеZimmermanns Schreien versetzte das Mädchen in Panik. Gisela schnellte mit einem schrillen Kreischen entsetzt hoch. Sie presste die zitternden Hände an die bleichen Wangen und starrte fassungslos auf die offenstehende Wohnzimmertür.
Schleifende Schritte! Das Geräusch raubte dem Mädchen beinahe den Verstand.
Sie war starr vor Angst. Neben ihr knackte das Holz im Kamin. Es erschreckte sie ebenfalls. Die zuckenden Flammen reichten nicht aus, um das Wohnzimmer bis zur Tür hin genügend auszuleuchten.
Die schleifenden Schritte wurden lauter! Gisela schüttelte entsetzt den Kopf. Was war los? Wer kam da?
"Wulf!", schrie sie entsetzt. "Wulf!"
Ein schreckliches Seufzen, ein Stöhnen, ein gurgelndes Röcheln waren zu hören.
Gisela biß sich vor Grauen in die Hand. Ihr Atem ging schnell. Ihre Lippen bebten. Ihre Glieder zitterten. Jemand betrat das Wohnzimmer. Er betrat es nicht, er kroch herein.
Langsam kam er näher. Es schien ihm ungeheuer viel Mühe zu machen, sich vorwärts zu bewegen. Ein Mensch? Gisela starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Körper, der röchelnd über den Boden kroch.
Je näher der Körper kam, desto mehr wurde es für Gisela zur Gewissheit. Es war ein Mensch, der da auf sie zukroch. Es war ein Mensch. Ein abscheulich verstümmelter Mensch. Es war Wulf Zimmermann, der sich mit allerletzter Kraft auf sie zu schleppte. Eine schreckliche Wunde am Hals. Eine dicke Blutspur hinter sich nachziehend - das war Wulf Zimmermann…
Gisela presste die Hände vor die fiebernden Augen. "Das kann nicht sein!", kreischte sie. Ein wahnsinniger Schrei entrang sich ihrem zitternden Mund.
Zimmermann kam näher.
Wie war es möglich, dass er noch die Kraft dazu hatte? Mit diesen fürchterlichen Verletzungen? Eigentlich hätte er längst tot sein müssen. Er hob den Kopf. Sein Gesicht war auf grausamste Weise entstellt.
"Gisela", presste er gurgelnd hervor. "Gisela, hilf mir!"
Das Mädchen begann ohrenbetäubend zu kreischen. Er streckte ihr die blutbesudelte Hand entgegen. Sie wich entsetzt vor ihm zurück. Sie konnte ihm nicht helfen. Sie wollte ihm nicht helfen. Er sollte weggehen. Er sollte sterben!
Zimmermann schleppte sich weiter auf sie zu. Es war schrecklich, mit anzusehen, wie er sich damit abquälte. Die Geräusche, die er dabei von sich gab, waren kaum mehr menschlich.
"Gisela…!", stöhnte der Mann.
In ihrer panischen Angst riss Gisela ein brennendes Holz aus dem Feuer. Sie fasste es da an, wo es noch nicht brannte.
Damit wollte sie sich gegen Zimmermann zur Wehr setzen.
"Gisela…!", flehte er verzweifelt.
Er kroch noch weiter auf sie zu. Als er erneut seine blutverschmierte Hand nach ihr ausstreckte, blieb ihr Herz beinahe stehen.
Sie schlug nach seinem Kopf. Funken stoben vom brennenden Holz weg. Sie schlug immer wieder auf Zimmermanns Kopf, während sie verzweifelt schrie.
Sie schlug so lange hysterisch schreiend auf ihn ein, bis er tot war.
Dann begann sie haltlos zu heulen. Da packte sie das Grauen zum zweiten mal.
Ein teuflisches Gelächter ließ sie verstummen. Ihr Kopf flog hoch. Sie starrte entsetzt zur Tür. Gorra stand breit und drohend im Rahmen und lachte…