Читать книгу Morlands Horrorwelten: Das große Gruselroman-Paket - A. F. Morland - Страница 65
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ОглавлениеDr. Wulf Zimmermann ging durch die Diele und öffnete gleich darauf die Tür, durch die man in den Keller gelangte. Eine unangenehme Kälte schlug ihm aus der Dunkelheit entgegen.
Zimmermann fröstelte, als ihm ein eisiger Schauer über den Rücken rieselte.
Er tastete vorsichtig über die raue Wand und fühlte dann das kalte Blech der Tür, die den Sicherungskasten abdeckte.
Er machte die Tür auf. Wieder begann er zu tasten. Es war stockdunkel hier. Irgendwo mussten Streichhölzer und eine Kerze liegen. Jaulend sorgte der Wind für eine unheimliche Atmosphäre.
Da waren die Streichhölzer. Zimmermann schüttelte die Schachtel. Sie war schon fast leer. Da war die kleine Kerze. Er griff danach. Dann riss er ein Streichholz an und entzündete den Docht.
Die kleine Kerzenflamme flackerte unruhig. Es schien, als würde der Wind direkt durch das Haus gehen. Die kleine Flamme warf gespenstische Schatten in den Sicherungskasten.
Der Steuerberater erschrak und japste aufgeregt nach Luft. Die ganze Anlage war zerstört. Absichtlich zerstört. So wie wenn jemand mit einem riesigen Hammer mitten hineingedroschen hätte.
Augenblicklich stellte sich die Angst ein. Zimmermann begann zu begreifen. Das klirrende Fenster. Der zertrümmerte Sicherungskasten. Es war jemand im Haus. Wahrscheinlich ganz in der Nähe.
Zimmermann spürte, wie seine Knie zu zittern begannen. Gisela hatte recht gehabt. Es war jemand hier. Plötzlich brachte ein höhnisches, eiskaltes Lachen Zimmermanns Herz beinahe zum Stillstand. Er kreiselte in wahnsinniger Aufregung herum. Seine Augen waren hinter den Brillengläsern vor Schreck weit aufgerissen. Sein Mund klaffte vor Entsetzen auf.
Der schwache, zitternde Schein der Kerze fiel in das ekelerregende, furchtbare Gesicht des grausamen Monsters. Eine panische Angst sprang Zimmermann an.
Er war so entsetzt, dass er vollkommen gelähmt war.
Er wollte schreien, doch er war dazu nicht in der Lage. Er wollte fliehen, doch seine Beine schienen im Boden festgewurzelt zu sein. Fassungslos starrte er auf das Ungeheuer. Wie benommen glotzte er auf die mächtigen Krebsscheren, die sich nun ganz langsam hoben.
Ächzend ließ er die Kerze fallen. Er hatte nicht mehr die Kraft, sie zu halten.
Sie fiel auf den Boden und verlosch. Im selben Moment stürzte sich Gorra mit einem bestialischen Fauchlaut auf sein wehrloses Opfer.
Zimmermann spürte einen rasenden Schmerz. Das Ungeheuer hatte mit den scharfen Scheren seinen Bauch getroffen. Dickes Blut schoss aus der Wunde. Es bildete auf dem Boden eine rasch größer werdende Lache.
Zimmermann spürte bei vollem Bewusstsein die grässlichen Hiebe des wütenden Monsters. Er wehrte sich nicht dagegen. Immer wieder schnappten die messerscharfen Scheren zu.
Das Opfer hatte furchtbare, höllische Qualen zu erleiden. Zimmermann begann zu wanken. Er konnte sich nicht länger auf den Beinen halten. Er brach seufzend zusammen.
Und plötzlich fand er seine Stimme wieder. Die Schmerzen waren so schrecklich, so qualvoll, dass er wie verrückt zu brüllen anfing. Gorras Scheren fassten blitzschnell nach seinem Hals. Ein gurgelnder Laut entrang sich der Kehle des Gequälten. Noch versuchte sich Zimmermann mit schlaffen Armen verzweifelt gegen den Tod zu wehren.