Читать книгу Morlands Horrorwelten: Das große Gruselroman-Paket - A. F. Morland - Страница 50

17

Оглавление

Dimko beeilte sich daraufhin noch mehr, fertig zu werden. Er drehte die Brause ab und tappte nun hastig durch die Dunkelheit. "So ein Blödsinn!", maulte er ärgerlich. "Ausgerechnet jetzt müssen die verdammten Idioten einen Kurzschluss veranstalten."

Er stieß gegen die Kante eines Metallkastens und fluchte. Dann tastete er sich etwas vorsichtiger weiter. Die Metallspinde waren kalt. Dimko begann zu frösteln, als die Kälte auf ihn abstrahlte.

Ein unerklärliches Gefühl beschlich ihn. Er wusste nicht, was es war. Vor der Dunkelheit hatte er sich noch nie gefürchtet. Wovor fürchtete er sich aber dann? Es war niemand da. Bestimmt nicht.

Dimko tastete sich nervös die lange Spindreihe entlang und erreichte seinen halb offenen Garderobenschrank. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. So wie wenn sich Stoff an Stoff reibt. Ein ganz leises Geräusch nur. Kaum wahrzunehmen.

Er fuhr nervös herum.

Die Dunkelheit war nahezu vollkommen. Trotzdem hatten sich Dimkos Augen inzwischen ein wenig auf die Finsternis eingestellt. Er sah einen schwarzen Fleck. Die Umrisse einer Gestalt vielleicht. Hochgewachsen. Breitschultrig.

Etwas sauste durch die Luft.

Ssst!

Dimko zuckte unwillkürlich zurück. Diese Reaktion rettete ihm das Leben.

Etwas fegte ganz knapp an seinem Kopf vorbei. Er spürte den Luftzug an seinen heißen Wangen. Im selben Moment donnerte etwas gegen die offenstehende Spindtür. Ein schepperndes Geräusch hallte durch die Garderobe.

Ein zweiter Schlag folgte.

Dimko wich entsetzt zurück. Er ahnte die tödliche Gefahr mehr, als dass er sie sehen konnte. Wieder drosch dieser harte Gegenstand gegen den Metallspind. Das Scheppern ging Dimko durch Mark und Bein.

Kein Zweifel. Jemand wollte ihn erschlagen. Wer? Warum? Kalter Schweiß trat auf die Stirn des Briefträgers. Todesangst bemächtigte sich seiner. Sein Herz raste wie verrückt. Er wirbelte blitzschnell herum und hetzte durch die finstere Garderobe.

Obwohl er sich seit Jahren mehrmals in der Woche hier umkleidete, fand er sich in seiner furchtbaren Aufregung plötzlich nicht mehr zurecht. Er stieß gegen Schränke, fiel, rappelte sich hastig wieder auf und hetzte weiter. Er keuchte zwischen den Spindreihen hindurch, verlor das Handtuch, das seine nackten Lenden bedeckt hatte, rannte nackt weiter,

Der unbekannte Mörder rannte hinter ihm her. Er hörte deutlich die stampfenden Schritte hinter sich. Sie trieben ihn zu noch größerer Eile an. Da war die Tür zum Heizraum.

Er riss sie auf. Zum Glück war sie nicht abgeschlossen, sonst wäre er verloren gewesen. Der Mörder schlug wieder zu, verfehlte ihn zum dritten mal. Dimko warf sich förmlich in den lichtdurchfluteten Heizraum.

Ein Gewirr von Röhren erschwerte seine Flucht. Metallstiegen führten nach unten.

Dimko sprang sie hinab. Er verrenkte sich das Bein, humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht weiter. Dabei glaubte er den heißen Atem des Verfolgers im Nacken zu spüren. Er flankte über Rohre hinweg, rutschte auf einem Ölfleck aus, fiel hin, schnellte jedoch sofort wieder hoch und warf sich hinter einem boilerähnlichen Gebilde in Deckung.

Seine Lungen flatterten. Sein Hals war ausgetrocknet. Seine Kehle war wie von einer eisigen Faust zugeschnürt. Er hatte entsetzliche Angst. Zitternd lag er auf dem Boden. Mit bebenden Lippen wagte er einen kurzen Blick zurück.

Das fürchterliche Ungeheuer stand mitten im Heizraum.

Die dunkelgraue Mönchskutte war weit aufgerissen und hing an dem behaarten Körper des Monsters. Gierig zuckten die scharfen Krebsscheren. Die spinnwebenverhangenen Augen schienen das Opfer zu suchen.

Morlands Horrorwelten: Das große Gruselroman-Paket

Подняться наверх