Читать книгу Morlands Horrorwelten: Das große Gruselroman-Paket - A. F. Morland - Страница 60
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ОглавлениеEs war Zeit für Gorra. Nun sollte endlich Blut fließen. Das Monster wollte ins Haus eindringen und sowohl das Mädchen als auch den Mann vernichten. Vorsichtig schlich das Ungeheuer an der Hausmauer entlang.
Die Bestie schnaubte gierig. Sie lechzte nach dem Blut der Opfer. Der kalte Wind fuhr in die Kutte des Wesens und bauschte sie. Das seltsame Gewand flatterte um den kräftigen Körper des Monsters.
Wieder meldete sich der warnende Ruf des Käuzchens. Gorras große Gestalt hob sich schwarz von der hellen Wand des Hauses ab. Dunkel gähnten die kleinen Kellerfenster in die Nacht.
Hier wollte Gorra ins Haus eindringen. Es wäre für ihn ein leichtes gewesen, die Terrassentür zu zertrümmern und einfach ins Wohnzimmer zu stürmen, doch er hatte sich für diesen Weg entschieden. Er wollte Angst und Schrecken verbreiten. Erst wenn die Panik ihren Höhepunkt erreicht hatte, wollte er tödlich zuschlagen.
Gorra bückte sich zu einem der Kellerfenster hinunter.
Ein seltsam quietschendes Geräusch geisterte durch die Nacht, als die Krebsscheren über das Drahtglas rutschten.
Ein Wagen kam die nächtliche Straße entlanggefahren. Gorra duckte sich noch tiefer. Er wollte jetzt nicht entdeckt werden. Grelle Scheinwerfer fraßen sich in den dicken Nebel. Sie erzeugten einen unwirklichen Schimmer. Einen hellen Schleier, den die Nacht über die Szene gebreitet hatte.
Das Brummen des Motors wurde vom Nebel gedämpft, beinahe erstickt. Der Wagen hielt an. Gorra verhielt sich vollkommen ruhig. Er hockte auf der Erde, als wäre er aus Stein. Vom Nachbargrundstück aus war er nun nicht mehr zu sehen.
Eine Wagentür quietschte. Gleich darauf wurde sie ungestüm zugeknallt.
Ein schlanker Schatten ging auf das Nachbarhaus zu. Eine Klingel schlug an. Stimmen. Licht, das auf die Veranda flutete. Dann verstummten die Stimmen. Das Licht verschwand.
Alles war wieder ruhig. Gorra, wandte sich wieder dem Kellerfenster zu. Er hob den rechten Arm. Gleich darauf knallte die harte Krebsschere gegen das dicke Glas. Es zerplatzte beim ersten Schlag.
Das Glas klirrte laut. Eben hatte der Wind sein Heulen für einen kurzen Augenblick unterbrochen. Dadurch war das Klirren noch deutlicher zu hören. Gorra kümmerte sich jedoch nicht darum. Zimmermann und das Mädchen waren auf keinen Fall mehr zu retten.