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Es war schon gegen drei Uhr nachmittags, als wir endlich in der Federal Plaza ankamen. Das Briefing beim Chef war längst abgehakt und die meisten Kollegen ausgeflogen. Nur Orry und Clive hockten in ihrem Büro und schlossen einen Fall ab: Ermittlungsberichte, Verhörprotokolle, Briefe an Staatsanwaltschaft und an die Zentrale in Washington.

Mr. McKee war gegen zehn auf dem JFK Airport gelandet. Er war von einem Meeting der District-Leiter in Washington, D.C. zurückgekehrt. Er rief Clive, Orry, Milo und mich in sein Office.

»Es ist gut, wenn zwei Teams von Anfang an über den Fall informiert sind.« Jonathan McKee raffte einen Stapel Unterlagen auf seinem Schreibtisch zusammen und brachte ihn zu uns ah den Konferenztisch. »Der Mord an einem Richter wird die Öffentlichkeit ganz schön aufscheuchen. Noch dazu ein derart scheußlicher Mord.

Wir sollten alle verfügbaren Kräfte mobilisieren, um ihn möglichst schnell aufzuklären.« Er setzte sich. »Jesse, Milo - bitte berichten Sie.«

»Mister Johnson ist in eine Fallgrube gestürzt, in deren Boden Eisenspieße steckten. Er hat noch mehrere Minuten lang gelebt. Ein grauenvoller Tod«, sagte Milo.

»Spuren des Täters?«, wollte Jonathan D. McKee wissen.

»Die Spurensicherung hatte gerade mit ihrer Arbeit begonnen«, antwortete ich. »Der Boden ist trocken - selbst zwischen den Johannisbeersträuchern keine Fußspuren. Allerdings entdeckten unsere Spezialisten ein paar abgebrochene Zweige an der Zaunhecke.Vermutlich ist der Täter - falls es nur einer war - über diese Stelle geklettert.«

»Bei der Aushebung einer Grube, wie Milo sie geschildert hat, müsste man doch Spuren intensiver Arbeit finden«, staunte Clive.

»Um die Beerensträucher herum ist das Gras tatsächlich ziemlich platt getreten«, bestätigte ich. »Außerdem häuft sich hinter einer Reihe Sträucher ein kleiner Berg Erde. Die Erde stammt aus der Grube.«

»Und da ist noch was«, sagte Milo. »Unter der Leiche des Richters lag ein Revolver. Wir konnten ihn noch nicht bergen - die Gefahr, Spuren zu verwischen, war zu groß, Typ und Besitzer stehen also noch nicht fest.«

»Schwer vorstellbar, dass die Täter eine Waffe zurücklassen«, warf Orry ein.

»Eben«, nickte Milo. »Zumal sie keine verwendet haben. Wir können also davon ausgehen, dass der Revolver dem Richter gehört. Wenn das aber so ist, müssen wir uns fragen: Was wollte Eric Johnson mit einem Revolver im Garten?«

»Irgendjemand hat ihn bedroht«, sagte Clive.

»Vielleicht hat ihn der Täter bis an die Grube gelockt«, führte Orry den Gedanken weiter.

Milo nickte. Darauf hatte er hinausgewollt.

»Das ist noch nicht alles«, sagte ich. »Gestern Abend habe ich die Bekanntschaft eines recht populären Schauspielers gemacht: Laramie Stone ...«

»Der Stone, der den Captain Steelwalker spielt?«, fragte der Chef.

Ich sperrte Mund und Augen auf. Scheinbar war ich der Einzige, der diese Filme noch nicht gesehen hatte. Jonathan McKee kannte sogar Namen und Dienstrang der Hauptfigur.

»Korrekt, Sir. Lohnt es sich, den Streifen anzuschauen?«

»Geschmackssache - weiter bitte, Jesse.«

»Der Mann fürchtet um sein Leben, in seinem Garten hat jemand eine Falle errichtet, die einen an den Kriegsschauplatz Vietnam denken lässt ...«Ich berichtete. Und zwar ziemlich ausführlich, keine Einzelheit ließ ich aus.

Kopfschütteln rund um den Tisch. »Merkwürdig«, murmelte der Chef. »Überprüfen wir, ob es irgendeine Verbindung gibt zwischen Stone und Johnson.«

»Schon erledigt, Sir«, sagte Medina. Er legte einen Computerausdruck auf den Konferenztisch. »Sie sind sich ein paar Mal begegnet. Während eines nur zwei Wochen dauernden Prozesses in einem Gerichtssaal des New York County Courthouses. Johnson war Richter, Stone einer von fünf Angeklagten.«

Die Sache wurde spannend.

»Worum ging es?«, fragte Milo.

»Vergewaltigung. Die Sache liegt neun Jahre zurück.«

»Und wie viele Jahre musste Stone hinter Gitter?«, fragte Milo.

»Nicht einen Tag.« Zeery schob seinen Ausdruck über den Tisch. »Alle fünf wurden sie freigesprochen ...«


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