Читать книгу Dicke morden erstaunlich schnell Berlin 1968 Kriminalroman Band 51 - A. F. Morland - Страница 5
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Krachend landete der Pflasterstein direkt auf der Motorhaube des Mercedes.
Bernd Schuster war mit Franziska Jahn unterwegs, als sie wieder einmal an der Ecke Joachimsthaler- und Kurfürstendamm anhalten mussten, weil ein Demonstrationszug zur Uni zog. Am Kranzler-Eck herrschte dichtes Gedränge, und es war nicht sofort auszumachen, woher der Stein geworfen wurde.
Dann aber liefen einige Demonstranten direkt an seinem Auto vorüber.
Für einen kurzen Moment erblickte er das feixende Gesicht eines langhaarigen und bärtigen Demonstranten, dann bewegte sich der Zug rasch weiter. Zugleich kamen Polizisten von der anderen Straßenseite herübergelaufen, Schutzschilde in der einen Hand, die Gummiknüppel in der anderen.
„Den hol ich mir!“, stieß Bernd aus und sprang aus dem Wagen, noch bevor Franziska etwas erwidern konnte. Er spurtete hinter dem Trupp der Demonstranten her, holte ihn ein und – stoppte abrupt ab.
Von der Kantstraße bog eine Hundertschaft der Polizei in die Joachimsthaler ab. Ihnen vor im Schritttempo ein Wasserwerfer voraus, der jetzt einen dicken Strahl zum Zug der Demonstranten schleuderte.
Bernd hatte das rechtzeitig gesehen, drehte sich um und sprang gerade noch rechtzeitig auf die andere Straßenseite hinüber, um dem scharfen Strahl zu entgehen. Der Fahrzeugverkehr war vollkommen zum Erliegen gekommen, und jetzt prallten die ersten Polizisten mit den Demonstranten zusammen.
Bernd Schuster spurtete zurück zu seinem Fahrzeug, warf einen wehmütigen Blick auf die dicke Beule und stieg wieder hinter das Steuer. Ein paar Polizisten standen auf der Kreuzung und bemühten sich, den Verkehr auf dem Ku’Damm wieder in Bewegung zu bringen.
„Pech gehabt!“, kommentierte Franziska das Geschehen, als sie wieder ein Stück vorwärts rollen konnten. „Ärgerlich für uns, dass du den Burschen nicht in die Finger bekommen hast.“
„Ja, aber ich kenne ja glücklicherweise einen Automechaniker, der sich freut, wenn er mal für ein paar Stunden von seinen amerikanischen Fahrzeugen wegkommt und ein gutes, deutsches Auto reparieren darf.“ Bernds gute Laune kehrte wieder zurück. Er würde sich deshalb das Wochenende mit Franzi nicht verderben lassen.
„Pack die Badehose ein...“, trällerte sie leise, als sie wieder freie Fahrt hatten.
„Es geht auch ohne!“, antwortete Bernd und beide lachten fröhlich. Wäre da nicht die hässliche Beule vor ihrer Nase, hätten sie den Zwischenfall schon wieder vergessen.
Als sie die Spree überquerten und durch die Mierendorffstraße fuhren, deutete Franziska auf eine prächtige Villa.
„Sieh mal die Villa dort. Könnte mir gefallen!“, sagte sie dazu.
„Hm, gehört, glaube ich, dem stinkreichen Manfred Seeliger. Weiß der Geier, womit der so viel Geld verdient.“
„Privatdetektiv scheint er jedenfalls nicht zu sein!“, antwortete Franziska Jahn.
„Nö, mit einer so teuren Angestellten könnte er sich die Villa auch nicht leisten.“