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Der Cantillon-Effekt

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Der Ökonom Richard Cantillon stellte bereits im 18. Jahrhundert fest, dass von einem Monopolgeldsystem diejenigen, die nah an der Quelle des Geldes sitzen, auf Kosten aller anderen profitieren. Cantillon war selbst Nutznießer eines der ersten Zentralbanksysteme, das der schottische Banker John Law für den König von Frankreich geschaffen hatte und das 1720 zum Schaden vieler Kleinanleger kollabierte. Er wusste also aus eigener Erfahrung, worüber er forschte. Laut Cantillon gewinnen immer die Erstempfänger des Geldes: Sie können damit Güter zu den noch unveränderten Preisen kaufen. Während das neue Geld von Hand zu Hand gereicht wird, steigen die Güterpreise, denn die Menge der Güter wächst nicht im selben Maß wie die Geldmenge. Folglich sind die Spät- und Letztempfänger des neuen Geldes die Benachteiligten. Sie können die Güter nur noch zu den neuen, höheren Preisen kaufen. Dieser sogenannte Cantillon-Effekt führt zu einer Umverteilung von Wohlstand von den Arbeitnehmern und Rentnern zu den Mächtigen. Profiteure sind ein immer mächtiger werdender Staat und die mit ihm eng verflochtene Banken- und Finanzindustrie. Der Cantillon-Effekt ist eine zentrale Ursache für das Auseinanderklaffen der Schere zwischen Arm und Reich.

Hätte Karl Marx mehr von Ökonomie verstanden, wäre ihm klar geworden, dass die im Kommunistischen Manifest geforderte Zentralisierung der Geldproduktion in den Händen des Staates6 zu wachsender Ungerechtigkeit führen muss. Es ist grotesk, dass sich das marxistische Modell einer staatlichen Zentralbank heute überall, auch in den angeblich „kapitalistischen“ Staaten durchgesetzt hat, obwohl es im offensichtlichen Widerspruch zu den Prinzipien der freien Marktwirtschaft steht.

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