Читать книгу Lilly Blaze - In Love - Adele Mann - Страница 5

Lilly

Оглавление

Je näher der Zug den Hamptons kommt und je weiter ich New York hinter mir lasse, desto unwirklicher fühlt es sich an, auf dem Weg nach Long Island zu sein, um Onkel Bills Bar Bill’s Blaze zu meinem neuen Zuhause zu machen. Der Anblick dieser hübschen Küstenstädtchen erinnert mich an die Sommer, die wir in den Hamptons verbracht haben, als es Mom gut ging und ich noch einen Vater hatte, von dem ich dachte, wir würden ihm wirklich etwas bedeuten. Doch bereits damals, als ich klein war, fühlte ich mich am wohlsten, wenn Mom aus dem teuren Strandhaus ausbüxte, um mit mir Onkel Bill zu besuchen. Dad hasste Bill und nannte ihn einen Versager, aber Mom liebte ihren Bruder und brachte mich so oft zu ihm, wie sie nur konnte. Ich erinnere mich kaum an die Bar, dafür aber an den Strand und an den Spaß, den ich mit Mom und Bill dort hatte. Dad hat nie Sandburgen mit mir gebaut oder sich für mich zum Affen gemacht. Onkel Bill tat das ständig. Während Dad wieder einmal massig Geld verdiente, setzte Bill sich Eimer auf den Kopf und spielte Seemonster mit mir oder er grillte für Mom und mich, ehe wir in unser eigentliches Leben zurückkehrten. Ich war immer traurig, wenn wir nicht zu Onkel Bill durften.

Dennoch, trotz all der guten Erinnerungen bekomme ich einen flauen Magen, wenn ich daran denke, dass ich bald aussteigen muss. Als die automatische Ansage „Westhampton“ monoton durchgibt, schlucke ich. Nur mit einer unförmigen Tragetasche und einer Handtasche als Begleitung stehe ich auf und verlasse den Zug. Zum ersten Mal seit langer Zeit rieche ich statt der abgestandenen, warmen Luft Manhattans würzig klare Landluft mit einer leichten Meeresbrise. Ich muss zugeben, dass ich froh bin, die Enge der Stadt nicht mehr zu spüren, auch wenn es schwer war, unser Zuhause an der Upper Eastside zu verlieren. Zumindest fühle ich mich erleichtert, nicht mehr in einer halb leeren Wohnung zu sein, in der mich alles an Mom erinnert und an den Kampf, den wir beide verloren haben.

Ich denke an Mom, als ich die Tasche zurechtrücke, um den Bahnsteig zu verlassen und nach dem richtigen Bus zu suchen, der mich nach Sea Creek bringt, und daran, was sie zu mir gesagt hat, als wir uns das letzte Mal sahen, bevor es ihr richtig schlecht ging: „Liebling, mach nicht die gleichen Fehler, die ich gemacht habe. Mach dir nichts im Leben vor! Such etwas Echtes, und hab den Mut, etwas Falsches sein zu lassen, auch wenn es dir vielleicht richtig vorkommt oder leichter ist, als an etwas Echtem festzuhalten. Du musst herausfinden, wer du bist, und jemanden finden, der das gut findet und der mit dir zusammen echt ist. Würdest du das für mich tun?“

Natürlich habe ich gesagt, dass ich das tun werde, obwohl ich nicht mal genau weiß, was das ist. Ich hätte zu absolut allem ja gesagt, was sie von mir verlangt hätte. Mein Magen presst sich zu einem harten Klumpen zusammen. Ich darf nicht an Mom denken, sonst heule ich am Ende nur. Dabei füllte ich die letzten Tage mit Ablenkungen und Vorbereitungen, sodass ich zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit nicht zum Heulen gekommen bin. Deswegen setze ich eine entschlossene Miene auf und konzentriere mich auf das, was zu tun ist. Finde den richtigen Bus, steig ein und eröffne diese Bar!

Wie?

Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, dass das alles ist, was ich zu tun habe. Alles, was im Augenblick zählt.

In dem gut herausgeputzten Ort scheint am späten Nachmittag kaum etwas los zu sein. Denn immerhin stehe ich allein auf der Bushaltestelle und steige auch als Einzige in den spärlich besetzten Bus ein.

„Sie fahren doch nach Sea Creek?“

„Ja.“ Der Fahrer mustert mich kurz, während ich ihm das Fahrgeld hinstrecke. „Sie sind aus der Stadt.“

Es ist keine Frage. Ich sehe an mir hinab und habe keine Ahnung, woran er das erkannt hat. Ich trage Loafers, eine Leinenhose, weil es für April bereits recht warm ist, ein rosa Sweatshirt und darüber einen leichten Seidenblouson.

„Ja, aus New York“, antworte ich dennoch und fühle mich ein wenig unwohl dabei. Seine Stirn legt sich in Falten.

„Was wollen Sie dann in Sea Creek? Um diese Jahreszeit? Haben Sie Familie dort?“

Irritiert, weil ich es nicht gewohnt bin, ausgefragt zu werden, und er immer noch die Tür des Buses offen hält, halte ich mich am Riemen meiner Tasche fest.

„Nicht direkt. Ich muss aber dringend dorthin.“ Ich werfe ihm einen leicht drängenden Blick zu und versuche dabei zu lächeln. Mach doch endlich die Tür zu und fahr ab! Die Leute im Bus sehen neugierig nach vorn und fragen sich, warum wir nicht endlich abfahren.

„Tja dann!“ Er schließt die Tür und sieht auf die Straße. Ich beeile mich, um auf einem der Sitze Platz zu nehmen.

Eine kurze Fahrt und eine mäßig peinliche Verabschiedung später stehe ich vor dem Straßenschild von Sea Creek, im Suffolk County – mit 955 Einwohnern. Ab heute dann wohl 956. Anders als die umliegenden Städte ist dieses Dorf noch nicht völlig dem Sommertourismus der Hamptons-süchtigen New Yorker zum Opfer gefallen. Das kleine Küstenstädtchen besteht aus einer gepflegten, beinahe idyllischen Hauptstraße und einer Strandpromenade mit echtem Meerblick, der mich auf der Stelle umhaut. So etwas Schönes und Friedliches habe ich lange nicht mehr gesehen. Ich wünschte, ich hätte hier von Mom oder Bill Abschied nehmen können und nicht auf einem scheußlichen Friedhof, der nichts mit ihrem Leben zu tun hatte. Als ich den Sonnenuntergang bemerke, krame ich nach dem Zettel mit der Adresse. Die Bar liegt direkt auf der Strandpromenade. Ich gehe verwitterte Holzplanken entlang, meine Augen bleiben dabei am Meer und an den Booten hängen, als mir klar wird, dass ich sie beinahe verpasst hätte.

Mir bleibt der Mund offen stehen, als ich das Neonschild mit dem Namen Bill’s Blaze entdecke. Es leuchtet, genauso wie die Bar darunter, aus der Gemurmel und Musik dringen. Ich habe eine geschlossene Bar erwartet, still und leise, und nicht ein volles Haus an einem frühen Donnerstagabend.

Auf wackligen Beinen öffne ich die verzogene Tür, auf der deutlich „Geöffnet“ steht. Als ich den Raum betrete, drehen sich Köpfe nach mir um und starren mich an. Ich fühle mich sofort unwohl in meiner Haut. So gut es geht, ignoriere ich die neugierigen Blicke der Barbesucher und gehe stattdessen auf die große Bartheke zu, die mir gegenübersteht und dicht bedrängt von Menschen ist, die etwas trinken wollen. Ich bin nicht besonders groß, daher fällt es mir schwer, über die Leute, die die Bar regelrecht bevölkern, drüber zu sehen, um denjenigen zu finden, der hier das Sagen hat. Schließlich muss irgendjemand den Laden schmeißen, so voll wie es hier drinnen ist.

„Entschuldigung!“ Ich zwänge mich an einem Typen mit Footballspieler-Figur vorbei und stemme meine Zehen auf die Fuß-Reling, um hinter die Theke zu blicken.

„Hey, Kleine! Wenn du echt so dringend was zu trinken brauchst, gebe ich dir gerne einen aus.“ Der Kerl mit den breiten Schultern und dem Lockenkopf grinst mich dreist an.

„Nein, danke. Ich will nichts trinken. Ich muss dringend mit dem Barkeeper sprechen.“ Er lacht, aber es klingt ein wenig, als würde er mich auslachen.

„Hey, Cole! Hier ist eine, die will ganz dringend zu dir, aber ich kann dir nicht versprechen, dass die Braut schon volljährig ist, so klein wie die mir grad vorkommt.“ Der breitschultrige Kerl sieht auf mich herab, während er mit irgendeinem Typen hinter der Bar redet.

„Du redest wieder Bullshit, Marty. Soll ich dich echt noch mal auf die Kein-Alk-Liste setzen, hm?“ Eine tiefe Männerstimme bietet dem Kerl neben mir Paroli. Ich kann mich nicht erinnern, jemals eine Stimme gehört zu haben, die weich, heiser, bedrohlich und amüsiert zugleich klingt.

Als hinter diesem Marty der Mann, dem diese Stimme gehört, auftaucht und mich entdeckt, bleibt mir beinahe das Herz stehen.

Meine Erfahrungen mit Männern sind bestenfalls bescheiden, aber selbst ich erkenne, wenn ein äußerst gelungenes Exemplar der Gattung Heiß-und-Sexy vor mir steht und mich irritiert angrinst. Meine Augen wissen nicht, wo sie bei ihm zuerst hinsehen sollen. Der Kerl hat sonnengebräunte Haut, einen südländischen Touch, ist mittelgroß und ziemlich durchtrainiert. Er trägt das Haar kurz geschoren, als würden ihn die Marines jeden Augenblick zum Dienst einziehen, und es verführt einen, herauszufinden, ob man diese kurzen Stoppeln tatsächlich auf seinen Fingerspitzen spürt, wenn man ihm sanft über den Kopf streicht. Seine Nase ist markant, aber stimmig, und die Kieferpartie ausgeprägt und männlich. Seine Augen sind so dunkel und tief, dass man Angst hat, wenn man hineinsieht, könnte man verschluckt werden.

Als mir dämmert, dass ich ihn anstarre, räuspere ich mich.

„Hi“, ist alles, was aus meinem Mund kommt. Der Kerl sieht mich an, als hätte ich einen Hirnschaden, und ich kann es ihm nicht mal verdenken. Eingeschüchtert versuche ich, ihn offen anzulächeln. Er fixiert mich mit gerunzelter Stirn.

„Soll das irgendein Witz sein?“ Anklagend sieht er zu diesem Marty, dann wieder zu mir. Ich möchte im Erdboden versinken.

„Kleine, bist du überhaupt alt genug, um hier zu sein?“

Nachsichtig sieht er mich an und schnaubt kopfschüttelnd.

„Ich bin einundzwanzig.“ Und ich klinge gerade wie eine beleidigte Vierzehnjährige. Super! Belustigt sieht er mir in die Augen. Herrgott, ich kann ihm nicht in die Augen sehen. Wilde Schmetterlinge flattern in meinem Bauch herum, wenn ich es tue.

„Hast du auch einen Ausweis, der das beweisen kann? Und ich will jetzt keine von Trudy Gertruds miesen Fälschungen auf meinem Tresen sehen. Ist das klar, Kleine?“ Streng sieht er mich an. Ich nicke automatisch, obwohl ich keine Ahnung habe, wer diese Trudy überhaupt ist.

Während ich in meiner Tasche nach einem Ausweis krame, strecke ich mich etwas, um größer zu erscheinen, obwohl ich mir reichlich blöd dabei vorkomme. Endlich finde ich das verdammte Ding und halte es ihm mit zitternden Fingern vor die Nase. Er schnappt ihn sich und beäugt ihn kritisch.

„Lilly Blaze aus Manhattan, New York. Du bist tatsächlich einundzwanzig. Hätte dich höchstens auf achtzehn geschätzt … Moment mal … Blaze? Bist du mit Bill verwandt?“ Er gibt mir den Ausweis zurück und sieht mich an, als suche er nach Ähnlichkeiten zwischen mir und meinem Onkel, doch er wird keine finden. Ich bin Moms Ebenbild und sie und Bill sahen sich nicht besonders ähnlich.

„Ja, ich bin seine Nichte.“ Dann fällt es mir wieder ein. „Nein, eigentlich … war ich das.“ Ein betroffener Ausdruck huscht über das Gesicht des jungen Mannes, den er schnell wieder in den Griff bekommt. Ich beschließe, noch mal von vorn anzufangen.

„Hi. Ich bin Lilly Blaze, Bills Nichte aus New York. Und du bist … Cole, richtig?“ Lächelnd strecke ich ihm die Hand hin. Er nimmt sie in seine, und ich bemühe mich, zu ignorieren, wie warm und stark sie sich anfühlt, ehe er sie wieder wegzieht.

„Cole Cortez. Ich bin der Barmann und …“

„Hey, Cole, was ist mit unseren Drinks!“ Cole sieht zur Seite, wo eine Meute junger Typen in meinem Alter ungeduldig werden.

„Gleich! Ich muss hier kurz noch was klären. Okay?“ Es klingt wie eine höfliche Frage, aber wenn man seinen Blick dabei sieht, weiß man, dass der Kerl nicht noch mal nach seinem Drink fragen wird, bis Cole so weit ist, ihm einen zu geben. Der Mann weiß, wie man Leute einschüchtert. Inklusive meiner Wenigkeit.

„Seine Nichte …. Ich kann’s kaum glauben, dass der alte Bill so hübsche Verwandtschaft vor uns versteckt gehalten hat. Er ruhe in Frieden.“ So schnell, dass ich es mit den Augen fast nicht erfasse, holt er einen Kreuzanhänger aus seinem schwarzen T-Shirt hervor, küsst ihn kurz und steckt ihn wieder zurück. Das muss eine katholische Sitte sein oder eine, die bei Mexikanern oder Puerto-Ricanern gebräuchlich ist. Dieser Cole könnte von dort abstammen, obwohl er recht groß gewachsen ist. Als mir dämmert, dass Cole mir ein Kompliment gemacht hat, werde ich rot. Das Brennen in meinen Wangen ist nicht zu ignorieren. Eindeutig schief grinsend nimmt Cole es zur Kenntnis.

„Und was bringt dich nun her, Chicka?“

Keine Ahnung, wieso, aber als er mich so nennt, brennen meine Wangen sogar noch mehr. Außerdem ist mir heiß, und ich habe diese riesige Reisetasche an mir hängen, die in meine Schulter schneidet.

„Die Bar. Aber ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, sie in Betrieb vorzufinden. Der Anwalt hat gesagt …“

„Welcher Anwalt?“, unterbricht er mich und wirkt streng. Kein freundliches Grinsen mehr.

„Onkel Bills Anwalt. Er hat sein Testament verlesen, und da hat sich herausgestellt, dass Bill mir seine Bar vermacht hat.“

„Das ist doch ein Witz, oder?“

Auf der Hut lehne ich mich zurück, denn seine Augen versprühen ein dunkles Feuer, das mir Respekt einflößt. Vorsichtig schüttle ich den Kopf. Er schnauft daraufhin, als hätte ich ihm gerade in die Eier getreten.

„Willst du mich verarschen?“ Cole brüllt so laut, dass die ganze Bar plötzlich mucksmäuschenstill wird, bis auf den Song „Stand by Your Man“, der leise aus der Jukebox dringt.

„Ich … Nein!“, wehre ich ihn leise ab.

„Dir … dir gehört also ab heute die Bar und du willst sie wohl auch führen, was?“

Anklagend deutet er auf mich, als hätte er noch nie etwas so Lächerliches gehört. Alle Blicke richten sich auf mich. Ich habe das Gefühl, mich jeden Moment übergeben zu müssen. Wie ich es hasse, im Mittelpunkt zu stehen.

„Ich weiß, es mag k-komisch klingen, aber …!“ O Gott, jetzt stottere ich auch noch. Bitte, Gott, lass mich auf der Stelle in Ohnmacht fallen! „… i-ich habe die Besitzurkunde.“ Mit zitternder Hand krame ich sie aus der Tasche hervor und halte ihm das Dokument hin. Er reißt es an sich und überfliegt die Seiten.

„Dieser Wisch interessiert mich nicht, Lilly Blaze, Prinzessin der Upper Eastside, die ich hier noch nie gesehen habe und die Bill kein einziges Mal in den letzten Jahren erwähnt hat, denn Bill hat mir … mir …“ Er zeigt mit beiden Händen auf seine breite Brust. Sein Blick durchbohrt mich. „… den Laden anvertraut, wenn er weg ist, und er hat mich in seiner Abwesenheit zum Geschäftsführer gemacht. Von dir, Missy, höre ich heute zum allerersten Mal. Aber okay, wenn du tatsächlich glaubst, du kannst den Laden hier schmeißen … Bitte schön!“

Er macht eine ausladende, wütende Geste und springt über den Bartresen. Ich keuche auf, als er direkt hinter mir landet, und starre ihn verängstigt an.

„Ihr reichen Typen aus New York kriegt doch immer alles geregelt. Dann regle das mal schön alleine, Kleine! Denn ich bin raus!“

Cole zieht ein nasses Geschirrtuch aus seiner Gesäßtasche, kommt beängstigend nahe auf mich zu und blickt mit wilden Augen in meine. Mein Herz schlägt dabei so laut, dass ich sogar vergesse zu atmen.

„Viel Glück! Ich werde hier offensichtlich nicht mehr gebraucht, jetzt, wo du da bist, Prinzessin.“ Mit einem fiesen, schiefen Lächeln legt er mir das Geschirrtuch auf die Schulter, dreht sich um und verschwindet.

Noch ehe ich ihn fragen kann, was ich nun tun soll, ist er weg. Obwohl ich richtig Schiss vor ihm hatte, fühle ich mich jetzt, wo er weg ist, keinen Deut weniger verängstigt, als ich mich umsehe. Lautes Gemurmel und neugierige Blicke heften sich auf mich. Hilfe suchend blicke ich mich um, aber ich sehe nichts, woran ich mich festhalten kann. Tief durchatmend nehme ich das nasse Tuch von meiner Schulter und gehe zum Tresen.

„Und wer gibt mir jetzt mein verdammtes Bier?“, will der Kerl von vorhin von mir wissen. Ich starre ihn an und weiß nicht, was ich tun oder sagen soll. Der Schock von gerade eben sitzt noch zu tief. Gott, war dieser Cole wütend.

„Jetzt halt schon die Luft an!“ Eine rothaarige Kellnerin sprintet zur Bar und reicht ihm drei braune Flaschen. „Als hättest du bei uns je verdursten müssen.“ Er lächelt sie an, nimmt die Bierflaschen und wirft ein paar Scheine auf den Tresen, der plötzlich völlig verwaist ist. Was für ein Omen für mich und mein neues Leben als Barbesitzerin. Als wäre ich ein Boxer, der gerade k. o. gegangen ist, setze ich mich auf einen der Hocker und starre die rothaarige Frau vor mir an, um nicht in Tränen auszubrechen.

„Schätzchen, na, komm schon!“ Sie tätschelt mir die Hand. „Cole ist nur sauer, weil er dachte, er könne die Bar nach Bills Tod selbst führen. Er beruhigt sich schon. Glaub mir! Er braucht den Job … und jetzt trink das hier.“ Sie schiebt mir ein Schnapsglas hin. Ich leere es in einem Zug, ohne zu fragen, was sie mir eingeschenkt hat.

Als das Brennen in meiner Kehle nachlässt, huste ich immer noch. Ein perfekter Start in mein neues Leben.

Lilly Blaze - In Love

Подняться наверх