Читать книгу Kampf der Welten - Adrian Plass - Страница 11
Gethsemane, das Leiden und das Gebet um Befreiung
ОглавлениеDie Auswirkungen von Tod und Katastrophen bekommen viele Menschen, auch Christen, auf vielerlei Weise zu spüren. Wie sollen gläubige Menschen in Bezug auf das Leid beten? Einen unwillkommenen Fingerzeig dazu könnte uns das geben, was Jesus im Garten Gethsemane erlebte. Eine der Äußerungen, die er dort tat, will mir seit einigen Monaten nicht mehr aus dem Kopf gehen. »Ich zerbreche beinahe unter der Last, die ich zu tragen habe.«
Sind das nicht schreckliche, einsame Worte? Der Erlöser der Welt, dieser Mensch, der auf geheimnisvolle Weise auch Gott war, zerbrach beinahe unter der Last der Angst und des Kummers, während ein paar Meter entfernt seine Freunde selig schlummerten. Mit anderen Worten, er war kurz davor, zu scheitern. Kein Wunder, dass er ein letztes Mal darum flehte, von dem Grauen, das ihn erwartete, befreit zu werden. »Mein Vater, wenn es möglich ist, so erspare mir diese schwere Stunde.«
Offensichtlich war es völlig legitim, dass Jesus darum bat, dass der Kelch des Leidens von ihm genommen werde, aber nur, weil er auch bereit war, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass es nicht sein konnte. Und das konnte es auch nicht. Als Akt des Gehorsams musste er unendliche Schmerzen und Demütigungen auf sich nehmen und die Trennung von seinem Vater ertragen, als er ihn am dringendsten brauchte. Die Lektion ist hammerhart und kompromisslos und klar. Wir dürfen Gott bitten, jeden Kelch des Leidens von uns zu nehmen, der uns nicht verlockend erscheint. Daran ist nichts verkehrt. Aber wenn dieser Kelch des Leidens für seine Pläne für uns, für andere oder für die ganze Welt unerlässlich ist, dann sind wir aufgefordert, ihn zu leeren, auch wenn wir es zähneknirschend und nur aus purem Gehorsam tun. Es wird schwer sein. Natürlich wird es das. Wie Jesus selbst uns eines Tages bei einer geselligen Tasse Ambrosia (nicht Reis) in Erinnerung rufen wird: Der Geist mag willig sein, aber das Fleisch ist schwach.
Waren Sie schon jemals kurz davor, unter Ihrem Kummer zu zerbrechen? Ich vermute, Sie haben es schon erlebt. Gott jedenfalls hat das erlebt. Wir stecken alle gemeinsam darin. Lassen Sie uns also versuchen, füreinander wach zu bleiben.