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Die Geschichte der Hypnosetexte dieses Buches

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Jeff Zeig schreibt in dem Kapitel »11. Die Sprache der Hypnose – Mikrodynamische Möglichkeiten des ansehnlichen Verpackens« seines Buches Hypnotische Induktionen (Zeig 2015, S. 172 f.):

»So wie das Schreiben von Gedichten den Dichter zwingt, ungewöhnliche sprachliche Formen wie Reime, Alliteration und Metaphern zu verwenden, müssen auch Hypnotherapeuten zu ungewöhnlichen Kommunikationsformen greifen. Wenn Emotionen oder ›Zustände‹ beeinflusst werden sollen, ist es unverzichtbar, ungewöhnliche Sprachformen zu nutzen. Die Sprache der Hypnose ist eine poetische Sprache, die eine evokative Wirkung entfalten soll.

Durch die Nutzung besonderer Sprachformen fördert der Therapeut die Vertiefung, die implizite Responsivität und die Dissoziation, er modifiziert die Erlebensintensität, das Gewahrsein, und außerdem definiert er die Situation als Hypnose.«

Die hier präsentierten Texte sind das Ergebnis einer in diesem Sinne geleisteten praktischen Arbeit. Sie spiegeln das Repertoire wider, das ich verwende, wenn ich in einer Therapiesitzung ausschließlich mit sogenannten Fantasiereisen arbeite. Wer mich als Dozentin und Buchautorin kennt, weiß, dass ich selbstverständlich auch die dialogische Trance in Kombination mit diversen anderen Techniken, wie dem »Aussteigen aus der Symptomtrance«, anwende. Aber vor allem halte ich die Kommunikation mit dem Unbewussten unter Einsatz der Ideomotorik für geradezu genial und mache ausgiebig von ihr Gebrauch.

Zielsetzung, Struktur, Rahmengeschichte, Inhalt, Fantasiereisen, Wortwahl, Witz und Suggestivkraft jeder Tranceanleitung sind Ergebnis einer ursprünglich realen individuellen Begegnung mit einem Menschen im Rahmen einer Therapiesitzung. Was in der ersten Hälfte dieser gemeinsamen, »prähypnotischen« Zeit besprochen, entdeckt und erarbeitet wird, spiele ich in der anschließenden Trance »positiv aufgeladen zurück«. Als Therapeut selbst im hypnotischen Flow und zugleich hoch konzentriert und auf den anderen fokussiert, generieren sich automatisch individuelle, passende Bilder, Szenen, Geschichten im Sinne der jeweiligen Zielsetzung. Die poetische Hypnosesprache entlastet und befreit den in Trance befindlichen Zuhörer dabei vollkommen von bewusster Mitarbeit und regt somit komplexe Leistungen auf der unbewussten Ebene an.

Interessanterweise gab es nie Klagen bezüglich der poetischen Formulierungen, auch nicht von den nüchternsten Menschen. Es muss ja auch nicht unbedingt das sinnbildlich zarte Schneeglöckchen sein, das dem Frost trotzt und Widerstandskraft symbolisiert. Es kann auch der Fels in der Brandung sein. Wer kein Murmeltier kennt, kann vielleicht mit dem Fischotter etwas anfangen. Wer nicht tanzt, mag vielleicht das Segeln. Meist gelingt es uns Therapeuten intuitiv, dem anderen zu begegnen.

Inspiriert mich ein Mensch und seine Geschichte, gefällt mir eine Hypnose im Nachhinein besonders gut oder hat sie eine überraschend positive Wirkung, transkribiere ich sie und modifiziere sie so, dass sie auch für andere Menschen, die ich ja gar nicht kenne, und die sich trotzdem angesprochen und verstanden fühlen sollen, nützlich sein kann. Auch mir unbekannte Personen, die mit den vorliegenden Texten oder mit Audioanleitungen für ihre jeweiligen Ziele Selbsthypnose üben möchten, sollen beim Nutzen der Tranceanleitungen schnell Vertrauen in die für sie neue Situation gewinnen und sich wohlfühlen. Es gilt, zuerst die Hypnose als solche zu definieren, Neugier auf innere Veränderung zu wecken und dann eine gute Hypnose zu bieten für Menschen, die vermeintlich noch nie in Hypnose waren. Auch ist die erwähnte innere »Trancebühne« zu schaffen, etwa der beliebte Strand mit dem feinen, weichen Sand, die Waldlichtung mit dem bezaubernden Reh oder der Pavillon im Park mit den Statuen und Springbrunnen. Es soll ein Gefühl von Sicherheit und Kompetenz erfahren und ein gutes Befinden erlebt werden, ein Setting, das Veränderungen erlaubt, heilsam ist und auch nach der Hypnose anhalten soll. Und in dieser Fassung liegen die Hypnosen in Teil 3 vor.

Manchmal genügt schon eine einmalige Sitzung mit einer Hypnose. Wenn wir aber vor dem Hintergrund der Plastizität des Gehirns eine gewisse Dauer, die ein Transformationsprozess braucht, zugrunde legen, um das in Hypnose Erlebte zuverlässig neu zu bahnen und zu verankern, ist das wiederholte Praktizieren ein und derselben Trance angezeigt.

Die poetische Sprache der Hypnose

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