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Ein Ort zum Vorziehen

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Wir ziehen alles, was wir produzieren, in unserem Kaltgewächshaus vor. Da es nicht geheizt ist und die Samen zum Keimen höhere Temperaturen benötigen, haben wir Inkubatoren gebaut, in denen die Anzuchtschalen stehen können.

Wir bauen Tische mithilfe von Paletten und Brettern, auf die wir Styropor legen, um sie von unten zu isolieren. Darauf breiten wir Wärmematten und eine sogenannte Kapillarmatte aus: eine Art Stoffmatte, die Feuchtigkeit aufnimmt. Dank dieser Matte können die Schalen die Feuchtigkeit besser im Boden halten, da sie auf der Unterseite erwärmt werden. Die Wärmematten sind mit einem Thermostat verbunden, der ein kleines Stäbchen hat, das in den Boden gesteckt wird. Wir stellen die gewünschte Temperatur ein, die sich somit „von selbst“ reguliert.

Der nächste Schritt besteht darin, die Tische mit Bögen zu versehen. Wir verwenden biegsame Kunststoffrohre, die als VP-Rohre bezeichnet werden. Dafür gibt es kleine Halterungen, die man an die Tische schrauben kann. Die Rohre werden einfach gebogen und hineingesteckt. Sie können aber auch alles andere verwenden, was man über die Tische biegen kann.

Darüber legen wir Vlies, das Wärme und Feuchtigkeit hält und gleichzeitig atmungsaktiv und lichtdurchlässig ist. Zum Schluss kommt noch Luftpolsterfolie darüber, die wir als Rolle kaufen.

Wir verwenden Plastikclips, um Vlies und Luftpolsterfolie so straff wie möglich zu spannen und zu sichern.

An die Decke über den Tischen hängen wir Gewächshauslampen, die unseren kleinen Pflanzen im dunklen und bewölkten Frühling das zusätzliche Licht geben, das sie brauchen. Im Februar/März, wenn wir mit der Anzucht beginnen, lassen wir die Lampen rund um die Uhr an, nur an sonnigen Tagen schalten wir sie aus. Sowie die Tage heller und länger werden, nutzen wir die Lampen immer weniger.

Zusätzliches Licht gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für schöne Pflanzen. Reicht das Licht nicht aus, streckt sich die Pflanze auf der Suche danach in die Höhe und wird dünn und schwächlich. Das ist oft zu beobachten, wenn Samen auf einer Fensterbank keimen. Dann wachsen die Pflanzen fast zur Seite anstatt nach oben, weil sie dort nach dem Licht suchen. Gerade in nördlicheren Gefilden reicht das Licht im Frühjahr einfach nicht aus, selbst wenn in Gewächshäusern vorgezogen wird.

Natürlich müssen Sie nicht genauso vorgehen, um erfolgreich zu sein. Die Hauptsache ist, an Licht, Wärme und Feuchtigkeit zu denken, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Wenn Sie Ihr Saatgut auf der Fensterbank vorziehen, werden Wärme und Feuchtigkeit sicher nicht zum Problem. Schwieriger ist es, genügend Licht bereitzustellen. Wenn wir also etwas empfehlen, dann die Anschaffung von Pflanzenlampen – eine lohnende Investition mit großer Wirkung. Geben Sie Ihren Pflänzchen zu Beginn ihres Lebens so viel Licht wie möglich – sie werden es Ihnen später danken. Denken Sie jedoch daran, dass zwischen Licht, Wärme und Feuchtigkeit ein Gleichgewicht herrschen muss. Wenn beispielsweise zu wenig Licht scheint, es aber gleichzeitig zu warm ist, schießen die Pflanzen in die Höhe, also sollten Sie die Temperatur senken.

Eine Bewässerung bis in die Tiefe des Topfes/der Anzuchtschale (der Mehrmals-Gießen-Trick) ist sehr wichtig für die Bildung langer Wurzeln bis zum Boden. Wenn Sie schlecht gießen, bekommen die Pflanzen nur oberflächliche Wurzeln und werden dünner. Man kann aber auch zu oft gießen. Man sollte den Topf oder die Schale zwischen den Gießrunden etwas trocknen lassen, damit die Erde ihre Luftigkeit behält. Andernfalls kann die kleine Pflanze leicht ertrinken und hat Schwierigkeiten, Nährstoffe aufzunehmen. Wie oft Sie gießen müssen, hängt davon ab, wo Sie die Keimlinge platzieren. Sie müssen einfach immer wieder die Erde kontrollieren und befühlen.

Und noch eines ist beim Vorziehen zu beachten. Jede Pflanze braucht genügend Platz, um sowohl in die Breite als auch in die Höhe zu wachsen. Die von uns verwendeten Anzuchtschalen bieten in der Regel einen guten Abstand. Wenn Sie eigene Behälter wie Milchtüten oder Töpfe nutzen, sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen nicht zu eng stehen. Wenn Sie beispielsweise eine Tüte Grünkohlsamen in einen Topf gesät haben, wachsen nach und nach kleine Pflanzen heran und jeder neue Sämling erfüllt Sie vielleicht mit fast kindlicher Freude. Natürlich möchten Sie alle retten und pflanzen beim Pikieren mehrere in einen Topf. Leider erhalten Sie damit zwar viele, aber nur dünne, schwache Gewächse, die wenig Ertrag bringen.

Es ist daher nötig, etwas streng zu sein. Wählen Sie einige wenige Pflanzen aus und geben Sie ihnen jeweils einen eigenen Topf mit viel Platz zum Wachsen. Zunächst können Sie die Töpfe dicht nebeneinander stellen, aber sobald die Pflanzen beginnen sich auszubreiten, ist es besser, zwischen ihnen Platz zu schaffen, damit sich die Blätter zu den Seiten hin ausstrecken können. Mit diesem Trick erhalten Sie eine starke, schöne Pflanze, die mehr Ertrag bringt als mehrere kleine zusammen. Wir verbringen in unserem „Gewächshaus-Tetris“ viel Zeit mit dem Umherschieben und Ausdünnen.

Sind Ihre Pflanzen groß genug und lässt das Wetter es zu, wird es Zeit für den nächsten Schritt, bevor Sie sie endlich ins Freiland entlassen können.

Blumen, Kräuter und Salat

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