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Der Bardo des Sterbens
ОглавлениеDer Bardo des Sterbens wird als schmerzhaft bezeichnet, weil dieser Prozess unweigerlich Schmerzen und leidhafte Zustände mit sich bringt. Selbst wenn der Prozess des Sterbens sehr schnell vonstatten gehen sollte oder das Sterben im Koma oder von einer Bewusstlosigkeit begleitet stattfinden sollte, erfährt der Geist des Sterbenden subtile – aber deshalb nicht minder peinigende – Schmerzen, wenn die Zirkulation des sog. lebenserhaltenden Windes im Zentralkanal unterbrochen wird. ... Wenn der geübte Praktizierende mit der überwältigenden Erfahrung der Agonie konfrontiert wird, macht er nichts anderes, als in die Essenz der schmerzhaften Erfahrung zu schauen; dadurch gelingt es ihm, der schmerzhaften Erfahrung standzuhalten und nicht von ihr überwältigt zu werden. Wenn der Sterbende zu Lebzeiten seinen Geist nicht in ausreichendem Masse durch Meditation stabilisieren konnte, sollte er sich während dieses Stadiums des Sterbens mit aller Kraft darauf konzentrieren, den schmerzhaften Erfahrungen nicht eine allesüberragende Bedeutung zuzuerkennen bzw. das eigene Gewahrsein nicht regelrecht von ihnen fortspülen zu lassen; stattdessen sollte er versuchen, den leeren und dennoch bewussten Geisteszustand aufrechtzuerhalten, bis das sog. ‚Basis-Klare Licht‘ bzw. das Klare Licht des Todes aufdämmert.
Sterben kann aus zwei Gründen einsetzen: 1) weil die Lebensspanne ausgelaufen ist, oder 2) weil bestimmte sekundäre Ursachen wie beispielsweise eine Erkrankung oder ein Unfall das Leben beenden (47).