Читать книгу Gegenkräfte - Aldivan Teixeira Torres, Daniele Giuffre' - Страница 17

Der Tag vor der letzten Aufgabe

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Sechs Tage sind vergangen seitdem ich den Berg erklomm. Diese ganze Zeit der Aufgaben und Erfahrungen ließ mich wachsen. Ich kann die Natur, mich selbst und andere einfacher verstehen. Die Natur folgt ihrem eigenen Takt und ist den Ansprüchen von Menschen entgegengesetzt. Wir holzen den Wald ab, verschmutzen die Meere und setzten Gase in die Atmosphäre ab. Was haben wir davon? Was ist uns wichtiger, Geld oder unser eigenes Überleben? Die Konsequenzen sind hier: Globale Erwärmung, der Rückgang der Flora und Fauna, Naturkatastrophen. Sieht der Mensch nicht, dass das alles seine Schuld ist? Es ist immer noch Zeit. Zeit für Leben. Mache deinen Teil: Spare Wasser und Energie, recycle Abfälle, verschmutze nicht die Umwelt. Zwinge deine Regierung dazu, sich mit Umweltproblemen auseinanderzusetzen. Das ist das Mindeste was wir für uns und unsere Welt unternehmen können. Aber zurück zu meinem Abenteuer, als ich auf dem Berg war verstand ich meine Wünsche und Grenzen besser. Ich verstand, dass Träume nur möglich sind, wenn sie edel und gerecht sind. Die Höhle ist gerecht und wenn ich die dritte Aufgabe schaffe wird mein Traum wahr werden. Als ich die erste und die zweite Aufgabe bestand konnte ich die Träume anderer besser verstehen. Die Mehrheit der Leute träumt von Reichtümern, sozialem Ansehen und einem großen Ausmaß von Kontrolle. Was die Menschen wirklich besonders macht sind seine Qualitäten, die durch seine Arbeit scheinen. Macht, Wohlstand und soziale Prahlerei machen niemanden Glücklich. Das ist, was ich in dem heiligen Berg suche: Glück und totale Kontrolle über die Gegenkräfte. Ich muss für eine Weile nach draußen. Schritt für Schritt führen mich meine Beine raus aus der von mir gebauten Hütte. Ich hoffe auf ein Zeichen des Schicksals.

Die Sonne heizt vor, der Wind wird stärker, kein Zeichen erscheint. Wie werde ich die dritte Aufgabe schaffen? Wie werde ich mit dem Versagen umgehen wenn ich meinen Traum nicht erfüllen kann? Ich versuche meine negativen Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben, doch die Angst ist stärker. Wer war ich bevor ich den Berg bestieg? Ein junger Mann, sehr unsicher, hatte Angst davor, der Erde und den Menschen zu begegnen. Ein junger Mann, der einmal vor Gericht für seine Rechte einstand, sie aber nicht gewährt bekam. Die Zukunft zeigte mir, dass das das Beste sei. Manchmal gewinnen wir, wenn wir verlieren. Das Leben brachte mir das bei. Ein paar Vögel kreischen um mich. Sie scheinen meine Bedenken zu begreifen. Morgen ist ein neuer Tag, der siebte auf dem Berg. Mein Schicksal ist mit dieser dritten Aufgabe in Gefahr. Betet, Leser, dass ich siege.

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