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Die dritte Aufgabe

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Ein neuer Tag erscheint. Die Temperatur ist angenehm und der Himmel ist in all seiner Grenzenlosigkeit blau. Faul stehe ich auf und reibe meine Augen. Der große Tag ist hier und ich bin bereit dafür. Vor allem anderen muss ich mir Frühstück machen. Mit den Zutaten, die ich gestern gefunden habe, werde ich nicht zu knapp sein. Ich erhitze die Pfanne und knacke das leckere Hühnerei auf. Das Fett spritzt und trifft fast mein Auge. Wie oft im Leben scheinen uns andere mit ihren Ängsten zu schmerzen. Ich esse mein Frühstück, ruhe mich aus und bereite meine Strategie vor. Die dritte Aufgabe wird alles andere als einfach. Für mich ist töten undenkbar. Naja, trotzdem werde ich ihm entgegentreten müssen. Mit diesem Vorsatz fange ich an zu laufen und bin bald aus der Hütte. Die dritte Herausforderung beginnt hier und ich bin dafür bereit. Ich folge dem ersten Weg und fange an zu gehen. Die Bäume auf den Seiten des Weges sind weit, mit tiefen Wurzeln. Nach was suche ich wirklich? Triumpf, Sieg und Erfolg. Trotzdem werde ich nichts unternehmen das gegen meine Prinzipien ist. Mein Leumund kommt vor Berühmtheit, Erfolg und Macht. Die dritte Aufgabe stört mich. Töten ist kriminell, auch wenn es nur ein Tier ist. Auf der anderen Seite will ich in die Höhle kommen und meine Bitte vortragen. Das repräsentiert zwei Gegensätze oder Gegenwege.

Ich gehe weiter den Weg entlang, bete dass ich niemanden finde. Wer weiß, vielleicht würde die dritte Aufgabe abgesagt werden. Ich glaube aber nicht dass die Beschützerin so großzügig ist. Die Regeln müssen von jedem befolgt werden. Ich bleibe stehen und kann nicht glauben, was für ein Bild sich vor mir bildet: Ein Ozelot, ihre drei Jungen scherzen sich um mich. Das ist es. Ich werde weder die Mutter noch ihre drei Kinder schlachten. Ich habe nicht das Herz dazu. Auf Wiedersehen Erfolg, auf Wiedersehen Höhle der Verzweiflung. Ich habe die dritte Aufgabe nicht geschafft und gehe. Ich werde zurück nach Hause und zu meinen geliebten Menschen gehen. Schnell gehe ich zurück zu meiner Waldhütte und packe meine Sachen. Ich schaffe die dritte Aufgabe nicht.

Die Hütte ist niedergerissen. Was bedeutet das? Eine Hand berührt leicht meine Schulter. Ich sehe hinter mich und sehe die Beschützerin.

—Gratuliere, Schätzchen! Du hast die dritte Aufgabe bestanden und hast jetzt das Recht dazu, die Höhle der Verzweiflung zu betreten. Du hast gewonnen!

Die starke Umarmung die sie mir danach gab hinterließ mich noch verwirrter. Was meinte die Frau? Meine Träume und die Höhle können doch erfüllt werden? Ich glaubte es nicht.

—Was meinst du? Ich habe die Aufgabe nicht erledigt. Schau auf meine Hände: Sie sind sauber. Ich werde sie nicht mit Blut beschmutzen.

—Weißt du es nicht? Meinst du wirklich, dass ein Kind Gottes zu so einer Gräueltat in der Lage wäre? Ich habe keine Zweifel daran, dass du würdig deiner Träume bist, obwohl es eine Weile dauern kann, bis sie Wirklichkeit werden. Die dritte Aufgabe hat dich gründlich bewertet und du hast unermüdliche Liebe für Gottes Kreaturen bewiesen. Das ist das wichtigste eines Menschen. Noch eine Sache: Nur eine reine Seele kann die Höhle überleben. Halte dein Herz und deine Gedanken klar, um sie zu bezwingen.

—Danke Gott! Danke Leben für diese Chance. Ich verspreche, dass ich dich nicht enttäuschen werde.

Emotionen nahmen mich über wie nie zuvor seitdem ich den Berg bezwang. War die Höhle wirklich in der Lage Wunder auszuführen? Ich war dabei es herauszufinden.

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