Читать книгу Aetheris Band 1-3 - Alec J. Archer - Страница 9
Die Handelsfürstin Die nahe Vergangenheit
ОглавлениеWenige Wochen vor den Ereignissen am Drachenspeer:
Meren Fuchspelz stand in ihrem Pavillon am Rand des Familienanwesens. Sie fasste an die Brüstung. Vor ihr fiel die Steilküste von Lyrin-Mar dreißig Schritt tief ab. Vom Anwesen führte eine steinerne Treppe zum schmalen Streifen Strand am Fuß der Klippen hinab.
Sehnsüchtig folgte ihr Blick einem Dreimaster, der in Richtung Dantyr auslief, der Stadt der Xelvan. Ein Schiff ihrer eigenen Handelsflotte.
Sie atmete durch. Sie hatte Araneon fortgeschickt. Die Erzlieferungen aus dem Norden waren überfällig. Meren fürchtete um das Mädchen. Das Erbe der Urdrachen. Sie war sich sicher, dass das Mädchen die Prophezeite war. Wenn nicht sie, wer dann?
Dies bedeutete auch, dass die Zeit der Umwälzungen bevorstand. Großes Leid würde über die Völker Elestrias hereinbrechen. Nicht einmal Nosturamus hatte mit Sicherheit vorhersagen können, ob die Prophezeite ihrer Aufgabe gerecht wird oder scheitert. Er beschrieb nur, dass sie die einzige Hoffnung des Städtebundes darstellte.
Sie hatte die Besten losgeschickt. Bereits vor drei Jahren hatte sie Vendira, die Halbelfe aus Dantyr, strategisch postiert. Sie war in der Nähe des Mädchens, falls Gefahr drohte. Zuletzt wollte sie sich nach Fort Fox begeben. Zu ihr. Das war das Letzte, was Meren aus dem Norden gehört hatte.
Ihre Gedanken wanderten wieder zu Araneon. Ihrem Geliebten. Sie hatten sich gestritten. Wieder einmal. Er wollte, dass sie zu ihrer Liebe stand. Sie konnte nicht. Die Räte, die Kaufleute, alle würden sich das Maul zerreißen. Spekulieren.
Die Handelsherrin ist ihrem Leibwächter verfallen. Besitzt sie noch die Fähigkeit, ein Handelsimperium zu leiten? Die Liste ihrer Konkurrenten und Neider war lang. Sie alle warteten nur darauf, dem Haus Fuchspelz zu schaden, dessen Namen in den Schmutz zu ziehen und die Handelsrechte für sich einzustreichen. Deshalb konnte sie Araneon nicht offiziell anerkennen. Weder als Geliebten, noch als Ehemann. Sie wünschte, es wäre anders. Sie liebte ihn. Erst jetzt wurde ihr klar, was zählte. Die Geschäfte würden laufen, egal wie viel Umsatz das Haus Fuchspelz erzielte. Die Liebe zu Araneon gab es nur einmal. Sie hoffte, dass er heil zu ihr zurückkehrte. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Sie würde vor ihm auf die Knie fallen, wenn er zurückkehrte. Sie hatte vor ihn zu überraschen, indem sie um seine Hand anhielt.
Meren Fuchspelz seufzte. Bis ihr Vater vor sechs Jahren gestorben war, hatte sie ein bequemes Leben geführt. Die beliebte, verwöhnte Tochter eines Handelsfürsten mit einem verwegenen Geliebten an ihrer Seite.
Es war nicht immer so einfach und glücklich gewesen.
In den Sholo’Sa-Kriegen, als sie selbst noch ein Kind war, hätte sie beinahe ihr Leben gelassen. Sie sah die Szene vor ihrem inneren Auge.