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Erster Band
X
Wo bewiesen wird, dass Reisen ein Bildungsmittel für die Jugend sind

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Es war beschlossen, dass der Chevalier in der Wohnung Dumesnil’s seine völlige Genesung abwarten sollte. Der Kapitän hatte freilich nur sich selbst in Rat genommen, um diesen Beschluss zu fassen.

Er ließ den Verwundeten auf seinem Bett und behalf sich mit dem Sofa. Für einen Soldaten, der fast alle Feldzüge unter Napoleon mitgemacht hatte, war dieses Lager nicht übel.

Der Chevalier schlief in der ersten Nacht keinen Augenblick: die Seelenleiden, zu denen sich noch der Körperschmerz gesellte, erpressten ihm laute Klagen, und von Zeit zu Zeit brach er in Tränen aus.

Am andern Morgen suchte ihn der Kapitän zu zerstreuen. Er sprach von Unterhaltungen, Studien, neuen Bekanntschaften; aber der Chevalier de la Graverie sprach immer nur von Mathilde und seiner Trostlosigkeit.

Dumesnil sah wohl ein, dass nur die Zeit den Schmerz seines Freundes heilen könne, und dass es zu seiner Erheiterung notwendig sei, mit ihm, sobald es sein Zustand erlauben würde, auf Reisen zu gehen.

Der Kapitän, der schon seit einiger Zeit seinen Abschied zu fordern berechtigt war, tat die notwendigen Schritte, um Entlassung zu nehmen und seinen Ruhegehalt zu liquidieren.

Nach sechs Wochen begann der Chevalier das Bett zu verlassen, denn der Bruch war einfach und die Heilung gut von Statten gegangen. Der Kapitän Dumesnil schlug eine Reise nach Havre vor, wo er Geschäfte habe. Dieudonné hatte das Meer noch nicht gesehen, und sein Freund, dem er ohne Widerrede gefolgt war, führte ihn an Bord eines Paketbootes. Der Chevalier, dem diese Zerstreuung nicht unlieb war, hatte nicht das Mindeste dagegen einzuwenden: aber am Bord erklärte ihm der Kapitän, ihre Überfahrt nach Amerika sei bezahlt, und am andern Morgen um sechs Uhr würden sie absegeln.

Der Chevalier hörte ihm erstaunt zu, legte der Abreise aber nicht das mindeste Hindernis in den Weg.

Eines Tags – es war kurz vor der Abreise aus Paris – als ihn sein Freund, vielleicht absichtlich, allein gelassen hatte, war der Chevalier heimlich in sein Hotel gegangen, um Mathilde wiederzusehen, vielleicht um ihr zu verzeihen.

Der Portier hatte ihm geantwortet, Madame de la Graverie sei einen Tag nach dem Ausbleiben ihres Gemahls abgereist, und man wisse nicht was aus ihr geworden.

Alle Bemühungen Dieudonné’s, ihren Aufenthalt zu entdecken, hatten ihm nur die Gewissheit gegeben, dass sie Frankreich verlassen.

Nun erst, nachdem der arme Chevalier die Überzeugung gewonnen hatte, dass Mathilde für ihn verloren war, willigte er in die Abreise nach Havre.

Vielleicht war Mathilde, der er so gern verziehen hätte, über Havre gereist, und dann war es immerhin möglich, ihre Spur aufzufinden.

Der Chevalier hatte indes viel von seinem Vertrauen zu dem Geschick verloren, und er zählte nicht viel auf einen glücklichen Zufall.

Frankreich verließ er ohne Widerstreben; Mathilde war ja nicht mehr in Frankreich.

Er nahm daher von seiner Kajüte Besitz, ohne ans Land zurückzukehren.

Am andern Morgen lichtete das Paketboot zur bestimmten Stunde die Anker.

Während der ganzen Überfahrt war der arme Chevalier seekrank; er dachte an gar nichts mehr und folglich auch nicht an Mathilde.

Man kam in New-York an.

Drei Monate vergingen ziemlich erträglich, teils in der groß geräuschvollen Handelsstadt, teils mit Ausflügen in die Umgegend, mit Spazierfahrten auf dem Hudson, mit dem Besuche des Niagarafalls.

Black

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