Читать книгу Die Melodie in dir - Alessandra Grimm - Страница 2

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„Was ist die größte Muse für einen Musiker?“

Ihre Frage traf einen Nerv in seinem tiefsten Inneren. Er atmete tief ein. Seine Brust zog sich zusammen, gefolgt von einem stechenden Schmerz. Den Kopf senkend atmete er laut aus. Er wollte ihrem prüfenden Blick entgehen, welcher ihm sichtlich Unbehagen bereitete. Stirnrunzelnd beäugte sie ihn. Sie wusste, dass diese Frage für ihn sehr intim war und seine Antwort womöglich zu einem Bruch zwischen ihnen führen würde. Aber nach all den Wochen wollte sie die Worte einfach nur über die Lippen bringen. Sie musste die Antwort wissen, ahnte sie diese doch bereits. Doch war sich Ben darüber im Klaren? Die Erkenntnis würde ihn womöglich etwas aus der Bahn werfen. So bezweifelte sie, dass er jemals in seinem Leben diese Reflektion vorgenommen hatte. Seine Reaktion auf die Frage bestärkte sie nur noch mehr. Es war nicht ihr Stil, aber die Ereignisse der letzten Wochen hatte das Fass sprichwörtlich zum Überlaufen gebracht. Ungeduldig klopfte sie mit den Fingern auf den Tisch. Wie eine Oktave auf dem Klavier spielend tänzelten sie auf und ab. Die dumpfen Geräusche entrissen ihn aus seiner schützenden Trance. Mit glasigen Augen sah er sie an. Die Antwort fiel ihm nur schwer über die Lippen. „Einsamkeit.“, hauchte er beinahe. Seine Stimme klang unsicher und kratzig und nachdem er das Wort ausgesprochen hatte, musste er schwer schlucken. Sie nickte, nahm ihre Jacke samt Handtasche und wandte den Blick von ihm ab. „Dann kannst du ohne sie kein Musiker sein.“ Er hörte wie die Tür hinter ihm ins Schloss fiel. Sie war weg und diesmal vielleicht für immer. Jetzt leisteten ihm nur reine Stille und seine Selbstzweifel Gesellschaft.

Die Melodie in dir

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