Читать книгу Die Abrichtung | Erotischer SM-Roman - Alexandra Gehring - Страница 4
ОглавлениеKapitel 2
Keine zwanzig Minuten später klingelte sie an Saris Haustür.
»Erzähl, was ist los? Du siehst etwas mitgenommen aus.« Ina begrüßte ihre Freundin mit einer innigen Umarmung. »Ich bin wirklich gespannt!«
»Hier«, Sari hielt Ina den Brief hin, »lies mal! Den hat mir Sven heute Morgen auf den Schreibtisch gelegt. Ich brauch dich jetzt unbedingt zum Reden!«
Nach einigen Zeilen des Lesens schaute Ina sichtlich erstaunt hoch. Schnell vertiefte sie sich wieder in das Schreiben, um ab und zu mit dem Kopf zu schütteln und ihrer Verwunderung damit Ausdruck zu geben.
»Jetzt bin ich aber baff!« Ina ließ den Brief sinken. »Nun kann ich deine Erregtheit verstehen.«
»Das bleibt natürlich unter uns«, sagte Sari eindringlich, während ihre Freundin nickte. »Sven hat sich heute Morgen ganz normal verabschiedet. Das scheint kein Spiel oder Spaß von ihm zu sein. Ich glaube, er bietet mir das wirklich an.«
»Nun mal langsam! Zuerst reden wir nochmals darüber, was dein Mann von dir erwartet. Du sollst also laut seinem Wunsch für zehn Tage in ein Sex-Camp nach Südfrankreich. Dort handelt es sich um ein Elite-SM-Camp auf höchstem Niveau mit luxuriösem Ambiente in der Nähe von Montpellier.« Inas Gesicht hatte sich errötet.
Sari nickte.
Zunächst war Ina sprachlos. Nach einer Pause, in der sie tief durchatmete, überflog sie nochmals das Schreiben, jetzt aber mit einem Schmunzeln im Gesicht. »Sven betont ausdrücklich, dass es sich um ein Top-SM-Camp dieser Art in Europa handelt, obwohl das ja auch nichts an seinem verrückten Ansinnen ändert ...« Ina blickte ihre Freundin Sari prüfend an. »Du hast mir ja schon Andeutungen über eure, beziehungsweise deine, sexuellen Neigungen gemacht. Jetzt raus mit der Sprache! Werd mal bitte konkreter. Das macht mich ganz kribbelig. Es wirkt alles so unwirklich und verrückt auf mich. Also, rück jetzt raus damit!«
Sari atmete lang aus. »Also schön. Zu unserem Sexleben gehören Fesseln, die Augen verbinden, auch mal den etwas härteren Klaps auf meinen Po ... Sven genießt es, wenn ich mich devot verhalte, und mich törnt es unglaublich an, seinen Anordnungen Folge zu leisten. In diesen Momenten kann ich mich fallenlassen ... loslassen ... ich gehöre ihm ... Ich möchte diese Momente nicht missen. Ich denke, ohne solche Abwechslungen kann ich mir unseren Sex nicht mehr vorstellen. Sven ist ein gutaussehender, attraktiver Mann. Ich will ihm eine geile und willige Partnerin sein. Und er wiederum bemüht sich, mich immer zu befriedigen. Es ist ein Geben und Nehmen. Nur so, glaube ich, kann es über Jahre funktionieren. Natürlich habe ich auch sexuelle Sehnsüchte und Phantasien. Aber ich denke, das ist normal in einer langen Beziehung und wird bei dir nicht anders sein.«
Ina nickte.
»Trotzdem«, fuhr Sari fort und strich sich durch die Haare, »überrascht mich natürlich sein Ansinnen. Außerdem hat er nicht die kleinste Andeutung gemacht. Nichts!«
»Mein Gott, Sari, das haut mich richtig um!«, sagte Ina. »Hast du einen tollen Mann! Meiner hätte maximal die Idee, mich drei Tage mit Oma an den Bodensee zu schicken. Und du sollst ... Ich kann es nicht fassen!«
»Meinst du, er ist mit unserem Sexleben unzufrieden? Mit mir oder mit dem, was ich ihm biete? Haben wir vielleicht zu wenig Abwechslung? Schließlich kennen wir uns schon sehr lange. Wie siehst du das?«
Ina schüttelte den Kopf. »Wenn dem so wäre, würde er dich darauf ansprechen. Ich kenne Sven ja nun auch schon viele Jahre. Andere Männer würden sich mit einer anderen vergnügen, Sven ist nicht so. Ich glaube, er sieht es als eine Chance, in einen neuen Lebensabschnitt zu gehen. Ihr kennt euch viele Jahre. Die Kinder sind aus dem Haus. Warum nicht mit neuer Lust und Power in die nächsten Jahre gehen? Ich finde die Idee klasse! Andere trennen sich, ihr gebt euch einen positiven Schub. Ich denke, er meint es ehrlich mit dir. Natürlich ist das ein verrücktes, mehr als außergewöhnliches Angebot, aber es ist doch super, dass er auf eine solche Idee kommt!« Ina lachte.
»Ja, ich sehe es ja auch so. Trotzdem muss ich das alles erst mal verdauen. Danke für deine Meinung, Ina. Du weißt, deine Meinung ist mir wichtig.«