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Der Geruch aller Dinge

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Der mit Bettwanzen oder einem Gewitter konfrontierte Hund nimmt die Details wahr. Sie dagegen würden vom Riechpunkt Ihres Hundes aus betrachtet den Geruch Ihres eigenen Hauses nicht erkennen. Ja, Ihr Zuhause hat einen Geruch! Mit nur wenigen Ausnahmen hat jeder Einrichtungsgegenstand, jedes Buch und jeder Teller, jedes Sofakissen und jede Schreibtischlampe einen Geruch. Jedes Ding existiert in der visuellen Welt, die wir sehen und eine klare Kontur demarkiert den Raum, den es besetzt und den Raum, an den es angrenzt. Aber in der Welt des Geruchs ist diese Kontur verschwommen. Sie ist quasi bewölkt, und die Wolke um eine Lampe herum verwandelt sich, wenn sie berührt oder bewegt wird, wenn die Glühbirne sie erwärmt oder nach dem Ausschalten wieder abkühlt, vielleicht in die Form eines Kaninchens oder die eines Zuges.

Es ist nicht etwa so, dass Hunde jedes einzelne Molekül ihrer Umgebung riechen können. Man muss nicht übertreiben, um ihre Fähigkeiten zu würdigen. Aber möglicherweise ist das „Rosige“ im Geruchsprofil einer Rose für einen Hund weniger wichtig, relevant oder wahrnehmbar als einige andere ihrer Duftnoten wie zum Beispiel Citronellol oder die Bestandteile von Rosenoxid, dessen Geruch manchmal mit dem von Metall oder Urin verglichen wird. Stellen Sie sich vor, Sie könnten allein mit Hilfe Ihrer Nase die Teile vom Ganzen und die Vergangenheit von der Gegenwart unterscheiden.

Wie macht ein Hund das? Die Geschichte davon, wie diese Gerüche in sein Gehirn gelangen, die Substanz seiner Gedanken formen oder ihn seinen Kopf anheben lassen, weil ein verräterischer Geruch ankündigt, dass sein Herrchen vor der Tür steht, beginnt mit seinen Nasengängen, seinen Speichengrübchen und seiner Schnauze. Meine Damen und Herren, folgen Sie mir ins Innere der herrlichen Hundenase!

* Wobei das für den Verdächtigen wirklich beängstigend wäre! Und auch potenziell sehr effektiv: Mit Sicherheit würde ein Verdächtiger seine Geruchsmoleküle aus jeder nur möglichen Schweißdrüse absondern! Leider könnte das aber auch bei den einfach nur nervösen Vergleichspersonen der Fall sein, die darauf warten, als Schnüffelobjekt an die Reihe zu kommen und sich fragen, welche Geheimnisse dieser Wunderhund wohl haben könnte.

* Medizinforscher haben übrigens eine gemeinsame Regelmäßigkeit im Blasen-entleerenden Pinkeln gefunden: Im Durchschnitt dauert es bei allen Tieren vom Hund über die Wühlmaus bis zum Elefanten einundzwanzig Sekunden, bis alles herausgepinkelt ist. Das Markieren dagegen dauert nur ein bis drei Sekunden.

* „Der blinde Mensch tritt als erstes in den Wind des Tages ein,“ schrieb John Hull über seine Erfahrung des Blindseins.

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