Читать книгу Liebe und Schicksal im Adelshaus: 6 Romane Sammelband - Alfred Bekker - Страница 8

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Wilfried zeigte Susanne die Räumlichkeiten, die für die junge Baroness vorgesehen waren.

Eine weitläufige Suite im Westflügel war für sie vorbereitet worden. Und Wilfried hatte dafür gesorgt, das überall rote Rosen in den kostbaren, mit Mosaiken besetzten Vasen standen.

Ein herrlicher Blumenduft erfüllte die gesamte Suite. Er ließ Susanne für einige Augenblicke sowohl die Düsternis dieses Schlossgemäuers als auch den Vorfall mit Christiane vergessen.

Wilfried nahm ihre Hand und drückte sie zärtlich.

"Ich werde alles tun, damit du dich hier wohlfühlst", erklärte er.

"Ja, ich weiß, du hast an alles gedacht..." Sie seufzte glücklich. "Es ist alles so wundervoll..."

"Du bist wundervoll", erwiderte Wilfried mit einem charmanten Lächeln um den Lippen.

Susanne löste sich von ihm, roch an einem der prachtvollen Rosensträuße.

Ein Traum, dachte sie ergriffen. Es könnte alles so schön sein...

Und dann kam sie doch noch einmal auf das zurück, was soeben im Salon geschehen war.

"Diese Christiane scheint mich nicht zu mögen", stellte sie dann fest. "Vielleicht kannst du mir einen Rat geben, wie ich mit ihr umgehen sollte..."

"Wenn es da ein Patentrezept gäbe, dann hätten die Ärzte, bei denen Christiane in Behandlung war, das sicher schon gefunden", seufzte Wilfried. "Christiane hat ein sehr schwere Schicksal hinter sich - und wenn man das weiß, ist es vielleicht etwas leichter, ihre manchmal recht verletzende Art zu ertragen. Sie ist eine sehr weitläufige Verwandte meiner Mutter. Als sie 15 Jahre alt war, kam es zu einem furchtbaren Brand auf der argentinischen Besitzung der Buchenberg-Selms. Ihre gesamte Familie kam dabei ums Leben. Christiane war die einzige Überlebende. Seit jener Zeit ist sie krank..."

"Ich würde gerne mit ihr auskommen..."

"Ich denke, früher oder später wird sie sich an dich gewöhnen."

"Ja, das hoffe ich."

"Da ist noch etwas anderes", sagte Wilfried von Eichenbach dann nach einer kurzen Pause. Susanne sah ihn erstaunt an.

"Ja?"

"Christiane erwähnte etwas davon, dass ich schon einmal verlobt war... Ich möchte nicht, dass du denkst, ich hätte dir etwas verschweigen wollen."

"Nein, das habe ich auch nicht gedacht", entgegnete Susanne sogleich.

"Es ist nur so", fuhr Wilfried fort, "dass dieses Kapitel für mich gewissermaßen abgeschlossen war..."

"Das ist schon in Ordnung", erwiderte Susanne.

"Wirklich?"

"Wirklich!"

Wilfried nahm zärtlich ihre Hände. Ihre Blicke verschmolzen für einige Augenblicke miteinander. Dann gab er er ihr einen Kuss und sagte: "Ich liebe dich, Susanne. Und ich bin mir sicher, dass du die Frau bist, mit der ich mein Leben teilen möchte..."

"Und ich liebe dich, Wilfried", hauchte Susanne mit belegter Stimme.

Sie war in diesem Moment felsenfest davon überzeugt, dass die Verbindung zwischen ihnen viel zu stark und innig war, als dass die Missgunst einer seelisch kranken Komtesse einen Keil dazwischentreiben konnte.

In diesem Augenblick ahnte Susanne noch nichts von den bohrenden Zweifeln, die schon bald an ihr nagen würden...

Liebe und Schicksal im Adelshaus: 6 Romane Sammelband

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