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In den nächsten Tagen hing für Susanne der Himmel voller Geigen. Ein strahlender Sonnentag reihte sich an den nächsten.

Oft unternahm sie zusammen mit Wilfried ausgedehnte Spaziergänge in den weitläufigen Parkanlagen, die Schloss Eichenbach in Form von bepflanzten Terrassen umgaben. Hand in Hand führten sie dann lange Gespräche und ehe sie sich versahen, waren die Stunden nur so dahingeflogen.

Christiane schien Susanne während dieser Zeit regelrecht aus dem Weg zu gehen.

Manchmal stand die Komtesse oben an der steinernen Brüstung und schaute hinab auf die Parkanlagen; dorthin, wo Susanne und Wilfried spazieren gingen. Ihre Augen wurden schmal, ihre eigentlich so hübschen Züge bekamen etwas Hartes und Unerbittliches.

Als Susanne die Komtesse einmal dort so stehen sah, erschrak sie unwillkürlich. Wie ein böser Geist steht sie dort, durchzuckte es die Baroness.

Als Christiane den Blick der anderen bemerkte, wandte sie sich sofort um und verschwand hinter der Brüstung.

Ich muss mich mit ihr aussprechen, nahm sie sich vor. Aber das war leichter gesagt als getan.

An den Mahlzeiten nahm Christiane oft nicht teil - und wenn, dann verhinderte ihr eisiges Schweigen, dass irgendwer sie anzusprechen wagte.

Eines Abends ließen Fürst und Fürstin von Eichenbach Wilfried und Susanne zu sich rufen.

Kammerdiener Johann schenkte einen edlen Burgunder ein und im Salon erstrahlten die Kronleuchter zu festlichem Glanz, während draußen die Sonne ihre letzten Strahlen über den Horizont schickte.

Der Fürst wandte sich an Susanne.

"Mein Sohn sagte mir, dass ihr beide euch verloben wollt. Ist das richtig?"

"Ja", sagte Susanne mit bebendem Herzen und wandte kurz den Blick an Wilfried. "Das ist unser Wunsch..."

"Nun, eine Feier vorzubereiten dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen..."

"Wir dachten an eine Feier in kleinem Rahmen", sagte Wilfried und drückte dabei kurz Susannes Hand. Während ihren langen Gesprächen im Park hatten sie unter anderem auch über diesen Punkt gesprochen. "Nur die engsten Verwandten und Freunde, vielleicht so dreißig oder vierzig Personen."

"Das ließe sich arrangieren", meinte Fürstin Margarethe.

"Die Hochzeit kann dann ja in einem um so größeren Rahmen gefeiert werden", erklärte Wilfried.

Und Susanne ergänzte: "Es geht uns eigentlich nur darum, möglichst rasch vor der Öffentlichkeit zu zeigen, dass wir zusammengehören..."

Fürstin Margarethe nickte verständnisvoll. "Dann sollten wir uns bei nächster Gelegenheit zusammensetzen, um die Gästeliste zu erstellen", wandte sie sich dann an die junge Baroness.

Fürst Friedrich erhob das Glas.

Er sah Susanne und Wilfried nacheinander an und sagte dann feierlich: "Auf eine glückliche Zukunft! Wir kennen Baroness Susanne zwar erst seit kurzem, aber ich glaube, unser Sohn hätte kaum eine glücklichere Wahl treffen können."

"Das denke ich auch", fügte Fürstin Margarethe hinzu, während sie das Weinglas mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand hielt und dabei lächelte.

Liebe und Schicksal im Adelshaus: 6 Romane Sammelband

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