Читать книгу Alfred Bekker Western Sonder-Edition - Ein Mann namens Bradford - Alfred Bekker - Страница 11
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Harlington war wirklich ein erbärmliches Nest. Ein paar Holzhäuser, ein Drugstore, eine Kirche und ein Saloon, der keinen Namen hatte, da er der einzige weit und breit war und somit die Gefahr einer Verwechslung nicht bestand...
"Puh!", machte Lawton. "Sagen Sie, was zieht Sie eigentlich immer wieder hier her, Rankine?"
"Ich habe Freunde hier", erklärte er knapp. Dann runzelte er die Stirn. "Sie sind ein Mann, der verdammt viele Fragen stellt."
"Ist doch nicht verboten, oder?"
"Nein, das nicht. Aber frage ich Sie vielleicht, wo Sie sich die Narbe im Gesicht geholt haben?"
Lawton lachte.
"Das ist kein Geheimnis! In St.Louis hatte ich mal eine Auseinandersetzung mit einem Mann, der als Messerwerfer in einem Zirkus arbeitete! War 'ne schlimme Wunde!"
"Sieht auch heute noch nicht gut aus!"
"Eine Schönheit sind Sie auch nicht gerade!"
Rankine lachte herzhaft. "Tief in Ihnen muss ein Dandy stecken, sonst würden Sie die Sache nicht so wichtig nehmen!"
Lawton sah ein paar Männer herumlungern, die ihn misstrauisch betrachteten. Selbst die Tatsache, dass Will Rankine an seiner Seite ritt, ließ ihre Gesichter keineswegs aufhellen.
"Haben Sie keinen besonders guten Ruf in der Stadt oder blicken die wegen mir so finster drein?"
"Sie wissen nicht, wer Sie sind, Lawton. Die Leute hier sind nun einmal so." Er schlug sich auf die Schenkel und fuhr fort: "Ich habe ziemlichen Durst! Kommen Sie mit auf einen Drink in den Saloon?"
"Später vielleicht, Rankine. Sagen Sie, soll das da hinten etwa ein Drugstore sein?"
"Ziemlich klein, das gebe ich zu. Aber bei Stokes bekommt man alles, was man braucht. Und seine Preise sind fair."