Читать книгу Gespensterfluch - 5 Romantic Thriller - Alfred Bekker - Страница 12

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Als der Butler Rebecca wenig später in ihr Zimmer führte, hatte draußen das Gewitter nachgelassen. Nur ab und zu war noch ein leichtes Donnergrollen zu hören. Der Regen verebbte langsam.

Das Zimmer war sehr groß. Die Möbel bestanden überwiegend aus edlen Antiquitäten.

"Wenn Sie etwas wünschen, dann läuten Sie bitte", sagte Walter, der Butler.

"Danke."

Rebecca entdeckte ihre Koffer vor dem Bett.

Sie ging zum Fenster. Als dunkle Umrisse hoben sich Bäume und Hügel ab. Der Regen hatte aufgehört und der Mond schimmerte als ein Oval durch die Wolkendecke hindurch. Aus der Ferne war noch leises Donnergrollen zu hören.

"Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich mich jetzt zurückziehen", erklärte Walter.

"Natürlich habe ich nichts dagegen."

Die sehr förmlichen Umgangsformen des Butlers waren für Rebecca ziemlich gewöhnungsbedürftig.

Der Butler hatte die Tür fast erreicht, da hielt ihn Rebeccas Stimme noch einmal auf.

"Sagen Sie, gab es eigentlich viele Bewerber für die Verwalterstelle auf Dellmore Manor?"

Walter drehte sich herum. Sein Gesicht verriet nicht einen Hauch dessen, was in ihm vor sich gehen mochte. Seine Lippen waren ein dünner Strich.

"Diese Dinge besprechen Sie am besten mit Sir Wilfried", gab der Butler dann reserviert zurück.

"Sie möchten diskret sein, das verstehe ich."

"Es ist eines der wichtigsten Merkmale meines Berufes, Miss Jennings!"

"Natürlich, Walter! Aber ich glaube nicht, dass das eine Sache ist, die gewissermaßen der Geheimhaltung unterliegt!"

In Rebeccas Zügen zeigte sich ein gewinnendes, wenn auch etwas mattes Lächeln. Sie war müde.

Walter hielt einen Augenblick lang ihrem Blick stand, dann sagte er: "Soweit ich mich erinnern kann, waren Sie die einzige Bewerberin, Miss Jennings."

"Und warum? Dies ist doch eine hervorragende Chance für jeden Berufsanfänger! Und gut bezahlt wird sie auch! Selbst ein Betriebswirt mit mehrjähriger Erfahrung in seinem Job könnte damit vollauf zufrieden sein!"

"Ich kann mich dazu nicht äußern, Miss Jennings!"

Diesmal blieb er eisern. Er wandte sich herum und verließ, ohne ein weiteres Wort zu sagen, den Raum. Mit einem dumpfen Geräusch fiel die Tür ins Schloss.

Ein eigenartiger Ort ist dies! ging es Rebecca durch den Kopf. Alles wirkte hier so alt und dem Verfall preisgegeben... Ein feuchter Modergeruch schien dem gesamten Anwesen anzuhaften - ebenso wie jene düstere Stimmung, von der hier alle befallen zu seinen schienen. Rebecca inzwischen eingeschlossen.

Das macht das schlechte Wetter!, versuchte die junge Frau sich einzureden. Kein Wunder, wenn man bei diesem Wetter trübe Gedanken bekommt!

Aber in ihrem tiefsten Inneren begann sie zu ahnen, dass es nicht so war.

Sie dachte an das, was sie heute schon alles erlebt hatte.

Bilder erschienen vor ihrem inneren Auge. Der alte Mann namens Kelly mit seinen düsteren Andeutungen und den flackernden, wässrig blaue Augen. Immer wieder musste Rebecca an dieses Augenpaar denken.

Was hatte aus ihm gesprochen?, ging es ihr durch Kopf.

Furcht? Nein, mehr als das...

Stummes Entsetzen.

Rebecca dachte an den düsteren Reiter mit dem Dreispitz, der ihr einen gewaltigen Schrecken eingejagt hatte. Selbst jetzt lief es ihr noch kalt über den Rücken, wenn sie ihn lediglich in ihrer Vorstellung sah.

Mach dir nicht so viele Gedanken, Rebecca!, versuchte sie sich zu sagen. Du bist hundemüde und abgespannt - und vielleicht verstehst du die Hinterwäldler dieser Gegend einfach noch nicht gut genug. Ein paar Exzentriker gibt es schließlich überall. Auch im weltoffenen London...

Rebecca gähnte.

Sie schlug die Bettdecke zur Seite - und schrie aus Leibeskräften!

Gespensterfluch - 5 Romantic Thriller

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