Читать книгу Krimi Paket 9 starke Thriller im August 2021 - Alfred Bekker - Страница 67
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ОглавлениеPrustend durchstieß Larry Kent die Oberfläche. Er war völlig ausgepumpt. Eine solche Anstrengung widersprach allen Taucherregeln, aber darauf nahmen die Gangster natürlich keine Rücksicht. Sie wollten nur das Gold - egal um welchen Preis.
Einen Meter weiter kam ein paar Sekunden später Rita Wilson hoch. Die Frauen hatten sich beim Tauchen abgewechselt. Darauf hatte er bestanden. Doch bis jetzt sah er keine Möglichkeit, irgendetwas zu ihrer Befreiung zu tun.
Alvarez und Garcia starrten ihnen aus der Barkasse entgegen. Die Waffen hatten sie in der Hand. Sie waren immer noch misstrauisch, obwohl ihnen Larry in seinem Zustand kaum gefährlich werden konnte.
Larry packte Rita am Arm und hielt sich mit leichten Bewegungen der Schwimmflossen über Wasser. Sie hatten geschuftet - anders konnte man es nicht ausdrücken. Das Wrack der „San Trinidad“ gab so leicht nichts her. Stück für Stück musste man dem Schiff mühsam entreißen.
Dabei war ihnen die ständige Gefahr, in der sie schwebten, durchaus bewusst. Sie hatten keine Ahnung, wie es um die Stabilität bestellt war. Durch das Hinauspumpen des Sandes entstanden völlig neue Bedingungen. Larry fürchtete, dass sich der Schwerpunkt des gesunkenen Wracks damit veränderte. Wenn die „San Trinidad“ ihre Lage veränderte und abrutschte, würde das morsche Holz zusammenbrechen und sie unter sich begraben.
Sie hatten weitere Schatzkisten gefunden, aber natürlich wollten sie den Gangstern nicht alles hochbringen. Sie mussten Zeit gewinnen. Larry zermarterte sich das Hirn über Gegenmaßnahmen. Vielleicht tauchte Hilfe von unerwarteter Seite auf. Aber an diese verlassene Stelle der Küste würde sich kaum jemand verirren. Es müsste sich schon um einen Zufall handeln. Die Fischer der Gegend mieden diesen Bereich normalerweise, da er ihnen zu gefährlich war. Vermutlich war dies auch der Grund gewesen, warum so lange niemand eine Spur des Wracks entdeckt hatte.
„Na, wie geht’s voran?“, erkundigte sich Garcia hämisch.
Larry knurrte etwas Unverständliches und warf einen Beutel in die Barkasse. Die beiden stürzten sich wie die Aasgeier darauf.
Alvarez kippte die Münzen auf den Boden. Teilweise befanden sie sich in gutem Zustand und brauchten kaum gereinigt zu werden. Der matte Glanz des Goldes schimmerte verlockend.
„Das war aber keine große Ausbeute“, sagte Alvarez, während Larry Kent sich mühsam über das Dollbord wälzte. Keiner der beiden machte Anstalten, ihm zu helfen. Larry drehte sich um und holte Rita an Bord, die völlig erschöpft auf der Bank zusammensank. Sie nahm noch nicht einmal ein Handtuch, um das Gesicht abzutrocknen.
Sie waren beide am Ende.
Garcia stieß Larry mit der Schuhspitze an. „Das nächste Mal wollen wir mehr sehen. Die paar Münzen können doch nicht alles sein, was in dem Wrack liegt. Dort muss es Juwelen geben, Schmuck, was weiß ich. Ihr müsst euch mehr Mühe geben, sonst werden wir böse.“
„Die Arbeit dort unten ist nicht einfach. Das Wrack kann jeden Augenblick einstürzen.“
Garcia grinste nur. „Wie schade um euch, wenn ihr gerade drin seid. Doch bevor das passiert, wollen wir ein bisschen mehr sehen. Der Boss wird über die bisherige Ausbeute nicht erfreut sein.“
„Für heute muss es reichen. Wir können keinen weiteren Tauchgang wagen. Sie sehen doch, was mit uns los ist.“
Alvarez nickte leicht. „Na, schön, wir sind keine Unmenschen. In einer halben Stunde wird es ohnehin dunkel. Wir hören für heute auf. Morgen früh geht es bei Sonnenaufgang weiter, und morgen erwarte ich erheblich mehr von euch, sonst müssten wir wieder jemanden erschießen. Ich bin nämlich kein besonders geduldiger Mensch.“
Larry nahm das Sauerstoffgerät von den Schultern und zog sich die Maske über den Kopf. „Ihr werdet bekommen, was ihr verdient habt.“ Dann legte er den Arm um die zitternde Rita.
„Zurück zur Jacht!“, befahl Alvarez, und Garcia legte die Barkasse in eine enge Kurve.