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Schritte ließen den Mann aufhorchen. Er öffnete die Augen.

Sein Blick glitt die kahlen, kalten Steinwände seines Gefängnisses entlang

Die Mahlzeit, die man ihm hingestellt hatte, stand noch immer auf dem rohen Holztisch.

Er hatte sie nicht angerührt, obwohl ihm der Magen knurrte.

Er war einfach zu schwach gewesen, um von seinem Lager aufzustehen und sie zu sich zu nehmen. Jegliches Gefühl für Raum und Zeit hatte er längst verloren. Er befand sich die meiste Zeit über in einem Dämmerzustand zwischen schlafen und wachen. Ob es Tag oder Nacht war, wusste er nicht. Auch nicht, wie lange er hier unten, in diesem grabeskalten Gefängnis schon gefangengehalten wurde, dass für ihn vom ersten Moment an eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Totengruft gehabt hatte...

Schritte...

Wie dumpfe Schläge drangen sie in sein Bewusstsein ein.

Schritte...

Sie konnten nichts gutes bedeuten. Der Gefangene setzte sich auf und fühlte, wie schwach er war. Jegliche Kraft schien aus seinen Armen und Beinen gewichen zu sein. Für ihn schien es keinerlei Aussicht auf Rettung mehr zu geben.

Nichts, dass ihn vor dem furchtbaren Schicksal bewahren konnte, das ihn unweigerlich erwartete...

Der Gefangene stand mit Mühe auf seinen kraftlosen Beinen, wobei er sich mit der rechten Hand an der kalten Steinwand abstützte...

Diese Kälte, dachte er.

Sie war das Furchtbarste. Aber gleichzeitig wusste der Gefangene, dass es eine Kälte war, die aus ihm selbst heraus kam und nichts mit den realen Temperaturverhältnissen zu tun hatte.

Die Kälte des nahen Todes...

Die Schritte wurden lauter und verstummten dann.

Die schwere Tür wurde aufgeschlossen. Gegen das Licht der flackernden Pechfackeln, dass im Flur herrschte, hob sich eine großgewachsene Gestalt in einem enggeschnittenen Gewand ab.

Der Kopf des Mannes war völlig kahl. Ein grausamer Zug stand ihm im Gesicht.

"Jay!", keuchte der Gefangene, der die Gestalt mit Schaudern erkannte. Jay, der Priester des Palmesh-Kultes, über den sich die Bettler von Sanpur die absonderlichsten Geschichten zu erzählen wussten... Eine graue Eminenz, die hinter dem Raja zu stehen schien und die Fäden aus dem Hintergrund zu ziehen bevorzugte...

"Es freut mich, dass Ihre Kräfte bereits wieder so weit zurückgekehrt sind, dass Sie in der Lage sind, mich zu erkennen, Mister Gardner", sagte Jay mit leiser Stimme, die wie das Zischen einer Kobra klang.

Hinter ihm war der Schatten eines bewaffneten Wächters erkennbar.

"Wie lange wird es noch dauern?", fragte Gardner schwach.

Ein zynischer Zug erschien um Jays Mundwinkel.

"Es freut mich zu hören, dass Sie Ihr Schicksal offenbar als unabwendbar akzeptiert haben, Mister Gardner. Vielleicht ist es Ihnen ein Trost, wenn ich Ihnen sage, dass Sie es mit jemandem teilen werden, der Ihnen vielleicht bekannt sein dürfte..."

Gardner kniff die Augen zusammen und sah Jay erstaunt an.

"Von wem sprechen Sie?"

"Von einer gewissen Miss Jessica Dark, Reporterin des New World Observers!"


Die große Halloween Horror Sammlung November 2021

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