Читать книгу Das Super Krimi Paket Dezember 2021: 12 Romane in einem Buch - 1800 Seiten Thriller Spannung - Alfred Bekker - Страница 102

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Ich überlegte, ob ich meiner Auftraggeberin die wenig frohe Botschaft von der Wahrheit, die hinter dem Verschwinden ihres Mannes steckte, jetzt schon überbringen sollte und entschied mich schließlich dagegen.

Vielleicht war es einfach besser, erst noch ein paar Fakten abklären. Und wenn es ging auch etwas von dem Schmuck an mich bringen, was mir vielleicht gelang, wenn ich das Trio, dessen Namen mir Buddy genannt hatte, der Reihe nach abklapperte und etwas unter Druck setzte. Notfalls musste ich die Polizei um Hilfe bitten, aber ich hatte nichts dagegen, das zu vermeiden.

Und so fuhr ich Richtung South Side. Zwischendurch hielt ich bei einem Diner. In erster Linie, weil ich dort ein Telefon vermutete. Ich rief Kitty im Büro an und fragte nach, ob sich bei ihren Telefonaten etwas Neues ergeben hätte.

„Leider nicht, Pat.“

„Sie könnten ein paar Adressen für mich herausfinden, Kitty!“

„Morgen vielleicht. Ich habe meine Zeit für heute abgesessen!“

„Dann kommen Sie morgen eben gar nicht, Kitty.“

„Und mein Termin bei der Maniküre?“

„Den sagen Sie ab.“

Sie seufzte. „Sie wissen gar nicht, welches Opfer ich für Sie bringe!“

„Hören Sie einfach auf, während der Arbeitszeit selber an den Nägeln herumzumachen, dann brauchen Sie auch keine Maniküre, die den Schaden repariert!“

„Charmant sind Sie nicht gerade. Ich weiß überhaupt nicht, weshalb ich noch für Sie arbeite!“

„Ich schon. Und jetzt notieren Sie sich die Namen, die ich Ihnen durchgebe.“

„Versprechen kann ich nichts.“

„Aber versuchen können Sie es.“

Ich gab ihr die Namen der Männer durch von denen Buddy behauptet hatte, sie wären für den Einbruch im McCormick-Haus verantwortlich. Wenn einer von ihnen Telefon besaß, kam Kitty vielleicht über die Vermittlungsstelle weiter. Ansonsten waren die Zulassungsstellen für Kraftfahrzeuge auch immer ganz gute Ansprechpartner. Es war zwar nicht legal, aber wenn eine verzweifelte Frau behauptete einen Unfall mit jemandem gehabt zu haben, wurde einem gerne weitergeholfen. Und falls von den dreien keiner einen Führerschein, ein Auto oder ein Telefon besaß, musste ich eben Mister Sullivan persönlich fragen.

Nachdem ich telefoniert hatte, genehmigte ich mir einen Kaffe und einen Hamburger. Es roch einfach so gut in dem Diner. Der Hamburger konnte dieses Versprechen nicht ganz halten und ich vermisste eine hochprozentige, flüssige Beilage. Aber die gab’s wohl nur für Kunden, die namentlich bekannt waren.

Eine Dreiviertelstunde später erreichte ich Guthries Laden.

Buddy hatte mir zwar die Adresse verraten, aber er war trotzdem nicht einfach zu finden gewesen. Der Laden lag im Souterrain eines heruntergekommenen Sandsteinhauses, dessen Fassade so grau wie Spinnweben war.

Eine Klinge ertönte, als ich den Laden betrat.

Ein kleiner, unscheinbarer Mann mit flaschendicker Brille und schütterem Haar war der Besitzer. Er hatte die wenigen Haare mit dem Versuch eines Mittelscheitels geteilt, was ihn wie eine Kreuzung aus Seehund und Maulwurf wirken ließ.

„Mister Guthrie?“

„Womit kann ich Ihnen helfen?“

„Indem Sie mir den Schmuck aushändigen, den ein gewisser Buddy Kavanaugh heute Morgen in aller Herrgottsfrühe vorbeigebracht hat.“

Guthrie erstarrte.

„Sie sind nicht bei Trost!“

„Okay, lassen wir die Polizei hier alles auf den Kopf stellen. Den Verlust, den Sie bei dem Schmuck machen, werden Sie verkraften können. Vor allem, wenn ich Sie bei der McCormick-Sache heraushalte.“

Guthrie schluckte.

„Wovon sprechen Sie?“

„Von falschen Papieren für George McCormick und eine weitere Person. Beide wollten nach Kanada. Vorzugsweise mit einem Schiff.

Ein gewisser Sullivan hat den Auftrag dafür erteilt, aber ich wette, die beiden sind auch hier gewesen. Schließlich braucht man für die Papiere eine Originalunterschrift, Lichtbilder und so weiter.“

Guthrie schien zu überlegen, was er tun sollte. „Es hat mich bereits jemand angerufen und mich vor Ihnen gewarnt.“

„Ach, ja?“

„Sie sollten sich aus der Sache heraushalten, Boulder. So heißen Sie doch oder?“

„So heiße ich tatsächlich. Aber wenn Sie schlau sind, dann arbeiten Sie mit mir zusammen. Wer hat Sie angerufen? Buddy Kavanaugh? Der wird sich kaum selbst retten können und wenn die Polizei ihn in die Mangel nimmt, singt er wie ein Vögelchen. Wenn Sie mir den Schmuck vorher geben, kann ich mir was ausdenken, was ich der Polizei erzähle. Und außerdem will ich mehr über McCormick und seiner Begleiterin wissen.“

„Die sind längst in Kanada!“

„Dann kann es doch auch nicht schaden, wenn Sie mich informieren!“

Er drehte sich um und holte den Schmuck aus einer Schublade.

Dann gab er mir die Sachen und ich steckte sie ein. Es war alle dabei, was ich Buddy Kavanaugh schon einmal abgenommen hatte.

„Ich habe die Sachen nur Buddy zu Gefallen genommen“, meinte er. „Er tut manchmal auch was für mich, wenn Sie verstehen, was ich meine.“

„Nein – nicht ganz.“

„Müssen Sie auch nicht. Hätte ich an dem Morgen schon die Chicago Tribune gelesen, hätte ich ihn zum Teufel geschickt!“

„Kann ich mir denken. Erzählen Sie mir was über McCormick und seine Begleitung, die vermutlich weiblich und gut aussehend war.“

Guthrie grinste. „McCormick wollte zum anderen Ufer – aber er war nicht von dort. Die Frau hieß Jessica Rampell, blasser Teint, aufregende Figur – und mit Stil, dass muss man ihr lassen.“

Ich glaubte mich verhört zu haben.

„Jessica Rampell?“, vergewisserte ich mich. „Dunkles Haar, feingeschnittenes Gesicht und grüngraue Augen?“

„Genau.“

Die Lady, die mich in Clunkys Speakeasy angesprochen und nachher mit einer Schusswunde ans Ufer des Lake Michigan gespült worden war!

So schloss sich also der Kreis.

„Sie reisten als John und Paula Hamilton.“

„Zumindest einer der beiden hat es nicht bis Kanada geschafft!“, stellte ich fest.

Das Super Krimi Paket Dezember 2021: 12 Romane in einem Buch - 1800 Seiten Thriller Spannung

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