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Patrick bestand darauf, Linda ein wenig die Gegend zu zeigen. Nach einigem Zögern willigte sie ein. Patrick lenkte den Landrover hinaus aus der Stadt, die schmale, gewundene Küstenstraße entlang. Man hatte einen herrlichen Panorama-Blick auf das Meer.

In der Ferne waren Fischerboote zu sehen, die hinausfuhren, um ihre Netze auszuwerfen.

An einem etwas höher gelegenen Punkt, von dem aus man eine gute Fernsicht hatte, hielt Patrick den Wagen an und sie stiegen aus.

Er nahm ihre Hand und das Lächeln, mit dem er sie bedachte, hatte auf sie eine geradezu elektrisierende Wirkung.

Der Gedanke, dass dieser Mann ein wahnsinniger Würger war, war einfach absurd. Linda erschien es in diesem Moment so unwirklich, dass sie selbst noch vor kurzem diesen Verdacht gehabt hatte.

"Es wird wieder alles wie früher, nicht wahr?", hörte sie sich selbst sagen.

"Ja", sagte er.

Als sie sich küssten, fühlte Linda wieder die alte Vertrautheit und Leidenschaft.

"Patrick...", flüsterte sie atemlos, als sie sich endlich von seinen Lippen löste und ihm in die Augen sah.

"Es tut mir leid, wenn ich dich vernachlässigt habe, Darling, aber..."

"Ach, Patrick, das ist doch alles so unwichtig."

"Ich hätte mich wirklich öfter melden sollen!"

"Patrick..."

"Und außerdem..."

Es war ihr Finger, der ihm die Lippen verschloss. Sie schüttelte mit einer sanften Bewegung den Kopf. Eine ganze Weile standen sie aneinandergeschmiegt da, während vom Meer her ein frischer Wind kam. Er strich ihr zärtlich über das Haar und sie schlang ihre Arme um seine Taille.

"Lass uns nach London zurückfahren, Pat", flüsterte sie zärtlich.

"Das geht nicht, Linda."

"Aber sicher geht das!"

"Der Prozess..."

"Die könnten einen anderen schicken!"

Patrick schüttelte den Kopf. Er deutete hinaus aufs Meer und zu den Fischerboten hin, die sich gegen die Wellen quälten. "Kannst du dir vorstellen, dass dieser Teil des Meeres eine Kloake wird?"

"Nein."

"Genau das wird aber passieren, wenn die Pläne des Scarlatti-Konzerns Wirklichkeit werden. In Genf, wo die Firma derzeit ihren Hauptsitz hat, steht eines ihrer Werke kurz vor der Schließung, weil die Umgebung auf Jahre hinaus verseucht ist. Es hat großes Aufsehen deswegen gegeben und natürlich Verluste in mehrstelliger Millionenhöhe. Jetzt muss der Konzern natürlich Geld sparen und so soll die komplette Düngemittelproduktion nach Marokko verlegt werden." Patrick deutete mit der Hand auf eine nahe Hügelkette. "Dort, hinter den Hügeln haben sie Land gekauft. Und mit Bestechung haben sie auch alle entsprechenden Genehmigungen bekommen, obwohl es hier keinerlei Kläranlage gibt und die Abwässer einfach in den Atlantik gelangen würden. Die Folge wäre eine Algenpest mit anschließendem Fischsterben. Ein paar Jahre nur und die Fischer dahinten bräuchten gar nicht erst wieder hinauszufahren..."

"Gibt es denn keine Gesetze hier, so etwas verhindern?"

Patrick lächelte.

"Ich bin recht zuversichtlich, diesen Prozess für den internationalen Umweltfond gewinnen zu können, denn sämtliche Genehmigungen wurden unter völlig falschen Voraussetzungen erteilt."

"Wann geht die Verhandlung denn los?"

Patrick atmete tief durch. "Es wird sich noch einmal um ein paar Wochen verzögern. Der Scarlatti-Konzern weiß natürlich, was auf ihn zu kommen kann und versuchen mit allen Mitteln, die Sache hinzuschleppen. Und das können sie, denn mit ihrem Scheckbuch haben sie sich Einfluss bis in die höchsten Stellen hinein gesichert... Ich werde also ohnehin wohl länger bleiben müssen, als ursprünglich geplant. Aber ich bin entschlossen, diese Sache durchzuziehen. Ich kann das

Vertrauen, das man in mich gesetzt hat unmöglich enttäuschen." Linda verstand ihn.

Es war ja auch ungewöhnlich, dass ein so junger Anwalt mit so einer Sache von seiner Kanzlei betraut wurde. Und das wäre sicher nicht geschehen, wenn Patrick nicht außerordentlich gut gewesen wäre.

"Ich werde solange hierbleiben", sagte sie.

"Was ist mit deinem Job?"

"Ich habe noch Urlaub vom letzten Jahr. Das dürfte kein Problem werden..."

Patrick zuckte die Achseln.

"Wenn du meinst..."

"Willst du mich etwa nicht hier haben?", lachte sie.

Er drückte sie an sich. Sie fühlte seine starken Arme sie zärtlich halten und ein Glücksgefühl durchflutete sie wie eine Woge.

"Wie kannst du so etwas nur denken, Darling!", hörte sie ihn sagen.

"So leicht lasse ich mich auch nicht abschütteln!", versetzte sie.

Sie gingen zurück zum Wagen. Zum ersten Mal, seit sie in Tanger war, fühlte Linda sich glücklich.

Phantom-Mörder - 12 Strand Krimis

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