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Die Beichte

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Aber Mandy…sie musste es erfahren. Jo rief ihre Freundin an und bat sie, bei ihr sofort vorbeizukommen. „Hast du Sehnsucht nach mir, Jo?“ Lachend betrat Mandy die Wohnung ihrer Freundin und stutzte, als sie deren ernsten Gesichtsausdruck sah. Sie strich sanft über das kupferrote Haar der Freundin: „Was ist los, Jo? Du machst mir Angst…!“ „Komm, setz dich Mandy. Ich muss etwas mit dir besprechen!“ Mandy setzte sich auf die äußerste Kante eines Sessels und sah Jo mit großen Augen an. „Es ist nichts Schönes was ich dir zu sagen habe, Mandy. Ich war heute bei Dr. Mangold und habe erfahren…habe erfahren, HIV positiv zu sein!“ Mandy riss ihre Augen weit auf und schluckte schwer: „Aber Jo, das ist doch ein Scherz, oder?“ „Kein Scherz, Mandy. Verstehst du was ich damit sagen will? Auch du könntest dich angesteckt haben!“ Mandys Gesicht verlor alle Farbe und sie sprang auf: „Nein, niemals! Was willst du mir da nur einreden…!“ „Ich will dir nichts einreden, Mandy. Aber du musst sofort einen Aids - Test machen lassen…bitte!“ Jo stand auf und nahm ihre Freundin in den Arm: „Es tut mir so leid, Baby…aber ich wusste es doch bis heute auch nicht!“ Aufweinend legte Mandy ihren Kopf an Jos Schulter: „Was hast du jetzt vor? Weißt du wo du dich angesteckt hast?“ „Nein, das weiß ich nicht! Ich war sehr großzügig in der letzten Zeit mit Männerbekanntschaften!“ Sanft strich sie über Mandys blonde Locken: „Ich wünschte, ich könnte es dir ersparen, Kleine!“ „Aber wie konnte das passieren? Habt ihr denn nie verhütet?“ „Nein, nicht immer. Ich habe keine Gefühle wenn ich so ein Kondom in mir habe…überhaupt keine. Woran das liegt weiß ich natürlich nicht. Einige haben sich darauf eingelassen – aber nicht alle. Bei manchen Männern sitzt eben der Verstand unterhalb der Gürtellinie. Naja, und die anderen – sie haben eben Glück gehabt!“ Sie nahm ihrer Freundin das Versprechen ab, unverzüglich einen Aids – Test machen zu lassen. Als Mandy gegangen war, ließ Jo sich ein Schaumbad ein. Sie stellte überall kleine Teelichter auf den Wannenrand und ein Glas Cognac an das Kopfende der Wanne. Langsam entkleidete sie sich und sah ihren makellosen Körper im Spiegel. Wie lange noch? Sehr bald war ihr Körper ausgemergelt, in sich zusammengefallen – kein Mann würde diesen Körper begehren. Sie ließ sich in den Schaum gleiten und fühlte die Wärme des Wassers. Sie war eine Genießerin und wusste, all

das war sehr bald vorbei. Ihre Gedanken überschlugen sich: Was, wenn sie einfach Schluss machen würde? Sie konnte nicht schwimmen…einfach untertauchen und aus und vorbei. Sind nicht schon Menschen sogar in einer Pfütze ertrunken? Es gab unzählige Möglichkeiten aus dem Leben zu scheiden. Das Humanste ist Gas…aber nein, sie hatte kein Gas im Haus. Aus dem Fenster springen? Die Höhe wäre schon richtig, aber was, wenn sie es überleben würde? Dann wäre sie ein Krüppel – nein, das wollte sie auch nicht. Von einer Brücke springen? Tabletten schlucken? Vor einen Zug werfen? Nein…nein! Alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie ist eine gefestigte Persönlichkeit und ein Selbstmord käme für sie nicht in Frage – es wäre feige! Sie wusste, es war nichts mehr zu ändern und sie musste sich mit den Tatsachen abfinden. Lange lag sie in dieser Nacht wach und überlegte, ob sie diese Stadt verlassen sollte. Sicher haben einige ihrer Sexpartner mittlerweile die gleiche Diagnose bekommen. Was ist, wenn diese Männer sie anzeigen würden? Aber dann müssten sie sicher wissen, wo und bei wem sie sich infiziert haben.

Der Todesengel und Verdammt steh auf- lebe endlich...!

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