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Cap. 7

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So komme denn du, Herr Jesu, ganz zu deiner Kirche, da Novatian Ausreden vorbringt. Er sagt: „Ich habe ein Joch Ochsen gekauft;“ er nimmt das sanfte Joch Christi nicht auf und legt seinem Halse eine schwere Last auf, die er nicht tragen kann. Novatian hielt deine Diener, von welchen er eingeladen wurde, zurück, that ihnen Schmach an und tödtete sie, weil er ihnen die Beleidigung einer wiederholten Taufe zufügte. Sende also an die Ausgänge der Wege und rufe Gute und Böse herbei; führe Schwache, Blinde, Lahme in deine Kirche. Laß dein Haus sich füllen, rufe Alle zu deinem Mahle: du wirst ja den, welchen du rufst, auch würdig machen, wenn er nur dir folgt. Jener wird freilich verworfen, der kein hochzeitlich Kleid trägt, d. h. der das Kleid der Gnade, den Mantel der Liebe nicht besitzt: Sende denn, sage ich, zu Allen!

Deine Kirche, Herr! bleibt nicht von deinem Mahle zurück, wie Novatian das thut. Deine Familie sagt nicht: „Ich bin gesund und bedarf keines Arztes.“ Wohl aber sagt sie: „Heile mich, Herr, so werde ich geheilt werden; hilf mir, so ist mir geholfen!“ Das Bild deiner Kirche ist jenes Weib des Evangeliums, das rückwärts hinzutrat und den Saum deines Gewandes berührte, indem sie bei sich sprach: „Wenn ich nur sein Gewand berühre, werde ich gesund werden.“ So bekennt die Kirche ihre Wunde, aber sie gibt auch dem Wunsche Ausdruck, geheilt zu werden.

Auch du, Herr! wünschest ja, Alle zu heilen, aber nicht Alle wollen geheilt werden. Novatian will es nicht, da er sich für gesund hält. Du, o Herr, der du in dem Geringsten unsere Schwäche fühlest, sagst selbst, daß du in uns krank seiest: „Ich war krank und ihr habt mich besucht.“ Novatian unterläßt es, jenen Geringsten zu besuchen, in dem du, o Herr, besucht zu werden verlangst. Du sagst dem Petrus, der sich die Füße von dir nicht wollte waschen lassen: „Wenn ich dir die Füße nicht wasche, hast du keinen Theil an mir.“ Wie können dann jene Theil an dir haben, o Herr, welche die Schlüssel des Himmelreiches nicht annehmen, weil sie leugnen, daß sie Sünden nachlassen dürften?

Begründet ist freilich dieses Bekenntniß; denn sie haben keinen Theil an Petri Erbe, weil sie den Stuhl Petri, von dem sie in gottloser Spaltung sich losgerissen, nicht fest halten. Verwerflich aber ist die fernere Behauptung, daß auch in der Kirche die Sünden nicht könnten vergeben werden. Und doch hat der Herr zu Petrus gesagt: „Dir will ich die Schlüssel des Himmelreiches geben; was immer du auf Erden binden wirst, das soll auch im Himmel gebunden sein; was aber du auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöset sein.“ Der Apostel aber, der als das Gefäß der Auserwählung bezeichnet wird, sagt ausdrücklich: „Wem ihr verziehen habt, dem habe auch ich verziehen; was ich aber vergeben habe, das geschah um euretwillen an Christi Statt.“ Warum lesen nun Jene noch die Briefe Pauli, wenn sie glauben, daß derselbe in so gottloser Weise geirrt habe, daß er sich das Recht seines Herrn anmaßte? Nein, der Apostel nahm in Anspruch, was er empfangen hatte; keineswegs maßte er sich Ungebührliches an.

Essentielle Werke des Heiligen Ambrosius von Mailand, Band 2

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