Читать книгу Tierisch einfach - Amelia Kinkade - Страница 28

Eine Erdnuss für Gott

Оглавление

Ich war vier Jahre alt. Es muss im Winter gewesen sein, denn ich erinnere mich an meinen weißen, dampfenden Atem, während ich erwartungsvoll keuchte und auf eiskalten Zehenspitzen über den Zaun schaute. Ich war in einem Zoo in Fort Worth, Texas. Ich weiß noch, wie sich menschliche Arme um meinen warmen Mantel schlangen und mich hochhoben, doch ich weiß nicht mehr, zu wem sie gehörten – Vater, Mutter oder Großmutter –, da ich ganz in meine Mission vertieft war. Ich wollte dem Elefanten die Erdnuss überreichen. (Dies geschah in den frühen siebziger Jahren, lange vor den heutigen, gefängnisartigen Käfigen, die gebaut worden sind, um »gefährliche« Elefanten von unschuldigen Kindern zu trennen.)

Ich werde nie das Gefühl vergessen – das spontane Jauchzen, das meiner Kehle entschlüpfte, als die warme, feuchte Rüsselspitze sich wie eine rosa Seeanemone nach mir ausstreckte, sich um meine kleinen, zitternden Hände schloss, um die von mir angebotene Erdnuss zu nehmen. Als der Rüssel sich in meine Richtung bewegte, außen rau und faltig, doch innen weich und muskulös, ließ ich die Erdnuss hineinfallen, als würde ich eine Kugel in den Lauf eines samtigen Gewehrs stecken.


Ich habe noch viele andere Erinnerungen an die Zeit meiner jüngsten Kindheit, an Tulpen und an Schnee und daran, wie ich nackt auf meinem Bett herumhüpfte, doch diese Erinnerung bleibt ein unauslöschliches Hologramm – ein Augenblick, der in Zeit und Raum stehen geblieben ist – meiner ersten Erfahrung der Hochachtung, Verehrung und des unsagbaren Entzückens. Es war der Moment, in dem mein Leben begann. Es war der Tag, an dem ich auserwählt wurde. Der Elefant war absichtlich zu mir gekommen und hatte all die anderen eifrigen, klebrigen, kreidegroßen Finger in der Menge links liegen gelassen. In diesem Augenblick war es um mich geschehen. Ich war von den Armen Ganeshas, des Elefantengotts, umfangen worden. Ich hatte wahrhaftig das Gesicht Gottes berührt.

Für den Rest meines bisherigen Lebens habe ich nach der Gelegenheit gesucht, Gott nochmals eine Erdnuss zu geben. Und ich habe es mir zum Lebensziel gemacht, dabei zu helfen, diese herrlichen Tiere zu erhalten, damit andere Vierjährige diese zauberhaftesten göttlichen wilden Kreaturen erleben können. Werden Sie mir helfen, Visionen einer Zukunft zu erschaffen, die diese zarte Glückseligkeit erhalten kann?

In jedem folgenden Kapitel werde ich meinen Stolz, meine Freude und die Erfolgsgeschichten meiner Schüler mit Ihnen teilen, um Ihnen zu zeigen, dass ich nicht die Einzige bin, die mit Tieren kommunizieren kann. Tausende von Menschen auf der ganzen Welt können es auch schon. (Eine Kontaktliste sämtlicher professioneller Tierkommunikatoren, die von mir ausgebildet wurden, finden Sie am Ende des Buchs.)

Das erste Beispiel liefert eine Schülerin namens Julie Barone, die an einem meiner Einführungskurse in Tierkommunikation am Omega-Institut in New York teilnahm. Als Julie zum ersten Mal das Foto einer Katze »las«, verblüffte sie nicht nur das Frauchen der Katze, sondern war selbst geschockt. Ich war es auch! Nachdem sie ihre erstaunliche Erfolgsgeschichte mit der Klasse geteilt hatte, zeigte sie mir den Grundriss des Hauses, den sie aus dem Sichtwinkel der Katze gezeichnet hatte, einschließlich aller Möbelstücke und Fenster an den richtigen Stellen! Ich fragte Julie, woran sie gespürt habe, dass sie »im« Körper der Katze war. »Weil ich einen Schnurrbart hatte«, sagte sie.

Tierisch einfach

Подняться наверх