Читать книгу Yoga Basics - Amiena Zylla - Страница 7

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MYTHOS MEDITATION

Yoga hat auch eine spirituelle, den Geist befreiende Ebene. Um sie zu erreichen, gibt es unterschiedliche Techniken. Eine davon ist die Meditation. Vielleicht assoziierst du gleich das Stillsitzen, am besten noch im Lotussitz. An nichts mehr denken beziehungsweise sich nur noch auf eine ganz bestimmte Sache konzentrieren. Das hört sich eigentlich gar nicht so schlecht an und viel leichter als irgendwelche anstrengenden Körperübungen.

EINFACH NICHTS DENKEN?

Was hält viele Leute dann aber davon ab zu meditieren? Die Vorstellung, für eine bestimmte Zeit alle unnötigen Gedanken auszuschalten, ist oft gar nicht so leicht, denn im Kopf kreist es ständig, und er ist im Dauereinsatz. Dabei geht es um ganz banale Dinge wie »Ist der Herd aus?« oder »Was koche ich heute?« oder Essenzielleres wie »Was denkt dieser oder jene von mir?«, »Werde ich geliebt oder (nur) gemocht?«, »Mache ich meinen Job gut?«, »Bin ich glücklich?«, »Will ich mit meinem Partner zusammenbleiben oder lieber gehen?«. Von all diesen umherschwirrenden Gedanken nehmen solche voller Angst, Sorgen und negativer Emotionen leider oft einen viel zu großen Raum ein. Damit der Geist zur Ruhe kommen kann und du so deine alltäglichen Belastungen besser bewältigen und Entscheidungen klarer treffen kannst, kann Meditation ein unentbehrliches Werkzeug für deinen Yoga-Alltag werden.

Mein Freund, der Affengeist

Mit Affengeist ist im Buddhismus das ununterbrochene Geplapper im Kopf gemeint. Ob du nun auf seine Meinung hörst oder nicht, ist ganz allein dir überlassen. Durch die Meditation freundest du dich mit dem Affengeist an. Ihm nur Bananen zu geben, reicht nicht aus. Der richtige Weg ist, ihn arbeiten zu lassen. Und das machst du zum Beispiel, indem du dir deine Atmung bewusst machst. Du fragst also deinen Affengeist, was er von dem Atem hält – er wird ihn gut finden. Dann beginnst du, bewusst ein- und auszuatmen. Vielen Gedanken werden im Hintergrund auftauchen. Das ist völlig in Ordnung so, kümmere dich nicht um sie. Solange du nicht vergisst, dich auf das Ein und Aus zu konzentrieren, ist alles okay. Und das ist ganz einfach.

DEN GEIST WEITEN

Auf den letzten Seiten haben wir Yoga hauptsächlich anhand seiner Körperübungen betrachtet. Beim konzentrierten, achtsamen Üben sind sie eine hervorragende Möglichkeit zum Gedanken- Loslassen und können Prozesse zur Selbsterkenntnis und zum Nach-innen-Schauen fördern. Doch es gibt für diese Zwecke noch viel mehr als reine Yogahaltungen. Vielleicht wirst du selbst nach einer Weile des Übens verspüren, dass du mehr möchtest. Dieses Bedürfnis kann schon nach kurzer Zeit eintreten oder aber erst nach ein paar Jahren oder auch nie, weil du auf der körperlichen Übungsebene alles gefunden hast, was du brauchst. Um die rein geistige Ebene auf stille Art zu erreichen, ist die Meditation das Instrument der Wahl.


* Lache über deine Gedanken *

Meditation to go

Du kannst überall und jederzeit meditieren, innerhalb von Sekunden, während du die Straße entlanggehst, Kaffee trinkst oder in einem Meeting. Viele haben eine falsche Vorstellung von Meditation. Sie denken, sie bedeutet ausschließlich, an nichts mehr zu denken und sich zu konzentrieren. Das kann einen dann ganz schön überfordern. Denn oft kann man seine Gedanken und Emotionen gar nicht abschalten, auch wenn man es unbedingt will. Es geht auch einfacher:

MEDITATIONS-QUICKIE

Probiere es gleich aus – beobachte deine Atmung, nimm sie einfach nur wahr.

Das nächste Mal, wenn du in einer Kassenschlange wartest oder dir im Büro die Arbeit über den Kopf wächst, beobachte deinen Atem. Tue dies, ohne zu werten, zu urteilen oder zu erwarten. Schau einfach, was passiert. Je regelmäßiger du solche Momente nutzt, desto ruhiger wird dein Geist.

SPIRITUALITÄT UND YOGA

Was heißt eigentlich Spiritualität in diesem Zusammenhang überhaupt? Ist sie gleichzusetzen mit Esoterik? Und bedeutet es, dass alle, die in einer Yogastunde das »Om« tönen, das als Urlaut des Universums gilt, spirituell oder esoterisch angehaucht sind? Oder alle, die meditieren? Oder ist Spiritualität doch eher ein Grundgefühl, eine Denkweise, ein Weg, die Welt als Ganzes zu betrachten und sich dessen bewusst zu werden, dass alles, was in der eigenen kleinen Welt passiert, Auswirkungen auf etwas Größeres haben kann. Das Wort Spiritualität finden wir im lateinischen »spiritus«, was so viel heißt wie »Geist« oder »Hauch«, und im Altgriechischen finden wir es unter »spiro«, was so viel heißt wie »Ich atme«. Bedeutet das dann im Umkehrschluss, dass wir alle spirituell sind, weil wir atmen? Oder ist Spiritualität einfach ein Weg zu mehr Dankbarkeit, Zufriedenheit und Ruhe? Kann bereits ein Musikstück spirituell sein, weil es in einem diese Gefühle erweckt? Könnte das Wandern, Laufen, Skifahren oder Schwimmen auch spirituell sein, weil man sich mit den Elementen der Natur in dem Augenblick auf eine besondere Art verbunden fühlt? Ich glaube nicht, dass es darauf eine gültige Antwort gibt. Auch ein Mensch, der kein Yoga macht, kann spirituell sein.

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