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Koma

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Samuel lag bereits seit einigen Tagen reglos in seinem Bett. Seine Eltern standen genauso reglos neben seinem Bett. Sie trugen Schutzanzüge aus Kunststoff, um sich gegen das Zika-Virus zu schützen. Seine Mutter hielt Samuels Hand ganz fest in ihrer und wartete nur darauf, dass sie eine Regung von ihm spürte. Doch es tat sich nichts. Nicht mal das geringste Zucken konnte sie spüren. War er bereits verstorben und wurde nur noch von den Maschinen am Leben gehalten, die an allen möglichen Stellen an seinem Körper befestigt waren, oder bestand doch noch ein Funken Hoffnung, dass er wieder aufwacht?

Nein, so schlimm war es nicht. Die Ärzte hatten den Eltern gesagt, dass sie an den Geräten eine sehr starke Hirntätigkeit messen konnten, aber sein Bewusstsein wollte nicht in den Vordergrund treten. Also blieb sein Körper im Koma und reagierte auf keinerlei Stimulation von außen.

Plötzlich spürte seine Mutter eine Regung in seiner Hand. Ein Muskelzucken, eine minimale Bewegung.

„Er hat sich bewegt! Ich habe es genau gespürt. Seine Hand hat gezuckt. Und - ja - jetzt - schon wieder!“

Samuels Finger begannen zu zittern. Dann drückte er mit minimaler Kraft die Hand seiner Mutter.

„Er hält mich fest! Er lebt. Samuel, wenn du mich hörst, dann drücke meine Hand. Samuel, mein Schatz! Ich weiß genau, dass du mich hörst. Bitte gib mir ein Zeichen.“

Nichts tat sich. So sehr sie auch fühlte, so sehr sie sich auch Mühe gab, etwas zu spüren, so sehr war sie enttäuscht, dass die Hand, die sie in ihrer hielt, so leblos war, wie die Hand eines Verstorbenen. Aber sie war warm. Hände eines verstorbenen Menschen sind nicht warm. Sie sind eiskalt und eingefallen.

Seine Mutter gab jedoch nicht auf. Sie wartete weiter, in der Hoffnung, dass Samuel ihr endlich ein Zeichen gab.

Und dann kam es. Mit allen Kräften, die ihm in seinem Zustand zur Verfügung standen, packte er zu. Er wollte seiner Mutter eine Rückmeldung geben, aber ihm fehlte einfach die notwendige Kraft. Es war jedoch noch genügend Energie in seiner Hand verblieben, dass sie ihn wenigstens spüren konnte. Schließlich öffnete Samuel seine Augen. Es war unglaublich anstrengend, doch er schaffte es, die Lider zu öffnen. Er erblickte seine Mutter, die dicke Tränen in den Augen stehen hatte. Glücklich über sein Erwachen blickte sie ihn aus ihrem Kunststoffanzug an. Tränen des Glücks liefen ihr in Sturzbächen über die Wangen in den Anzug. Sie musste weinen, obwohl sie eigentlich hurra hätte schreien sollen. Samuels Mutter Petra hatte ihre Gefühle nicht mehr unter Kontrolle. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, doch ihr Plastikanzug hinderte sie daran. Sie wollte ihm mit ihrem Schutzanzug keine Schmerzen zufügen. Schließlich trug sie eine Art Helm auf dem Kopf, und ihr Körper steckte in einer harten Folie. Lediglich mit den Händen konnte sie etwas spüren. Dann bekam sie ihre Mimik unter Kontrolle und lächelte ihn an. Samuel lächelte zurück.

„Samuel, mein Schatz, wir sind so glücklich, dass du aufgewacht bist. Du hast so lange geschlafen. Wir hatten befürchtet, du würdest gar nicht mehr zu uns zurückkehren.“

Auch sein Vater ergriff jetzt die Hand seines Sohnes und streichelte sie.

„Endlich bist du wieder bei uns.“

Auch sein Vater kämpfte heftig mit den Tränen. Abwischen konnte er sie nicht, der Helm hinderte ihn daran. Also ließ er die Tränen laufen. Das Wichtigste war, dass sein Sohn endlich aus dem Koma erwacht war.

„Samuel, endlich bist du wach. Wo warst du so lange? Warst du in einer anderen Welt?“

Samuel musste sich räuspern, denn er merkte, dass seine Stimmbänder belegt waren.

„Dort, wo ich war, war es wunderschön. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie es hieß, aber es gab dort viele, schöne und spannende Abenteuer.“

„Das glaube ich dir. Träume sind oft sehr schön. Und wenn du in einer schönen Traumwelt warst, hast du bestimmt eine Menge erlebt. Aber nun bist du zurück in deiner Welt. Und wir sind sehr glücklich darüber.“

„Schön, dass du wieder bei uns bist. Wir hatten befürchtet, dass das Virus dir stark zugesetzt hat, aber du bist stärker. Ich weiß, dass mein Sohn ein starker Mann ist. Und so ein Virus hat gegen dich keine Chance.“

Tatsächlich hatte das Virus bereits großen Schaden in Samuels Körper angerichtet. Es hatte seine Organe und sein Hirn angegriffen, hatte der behandelnde Arzt erklärt. Des Weiteren hatte der Arzt gesagt, dass sein Körper mittlerweile zu schwach sei, um sich allein gegen das Virus wehren zu können, während Samuel bei Bewusstsein sei. Besser sei es, er befände sich weiterhin im Koma. In diesem Zustand stünde dem Körper mehr Kraft zur Verfügung. Samuel hatte sich jedoch dafür entschieden, aufzuwachen. Vieles konnten die Ärzte kontrollieren, Samuels starken Willen jedoch nicht.

Samuel, seine Eltern und auch seine Schwester hatten viel miteinander zu besprechen. Immer wieder kamen Erinnerungen aus seiner Traumwelt hoch, die er sofort erzählte. Seine Schwester Katrin war hochgradig begeistert, wenn Samuel ihr ein Erlebnis schilderte. Sie konnte sich sehr gut in ihn hineinversetzen und nachempfinden, was er erlebt zu haben glaubte.

Am Abend des selbigen Tages erschien der Oberarzt in Samuels Krankenzimmer. Er lächelte nicht. Ganz im Gegenteil, er hatte ein sehr ernstes Gesicht, und Samuel ahnte sofort, dass nun keine guten Nachrichten kommen würden.

„Samuel, ich möchte mit dir reden.“

„Meine Familie soll aber bei mir bleiben. Ich möchte, dass sie dabei sind, wenn es schlechte Nachrichten gibt. Um was geht es denn?“

„Es geht um dich, um genau zu sein, um deine Gesundheit.“

Er setzte sich auf den Besucherstuhl, den er mit der Lehne nach vorn neben Samuels Bett gestellt hatte.

„Wir alle wollen, dass du wieder gesund wirst. Aber sicher hast du selbst bereits festgestellt, dass es um deine Kräfte nicht gut bestellt ist. Das Virus hat dir sehr stark zugesetzt, dein Körper kämpft mit allen Kräften dagegen an. Noch hast du es nicht besiegt. Noch steht es eins zu eins gegen das Virus. Wir müssen dir also ein paar Vorteile verschaffen, um gegen das Virus zu gewinnen. Dies funktioniert aber nur, wenn wir dich in ein künstliches Koma versetzen. Wir werden alle unnötigen Energiefresser in deinem Körper ausschalten und deinem Abwehrsystem unter die Arme greifen. Wir werden es stärken und auf diese Weise versuchen, das Virus auszuschalten. Wir haben noch ein paar weitere Tricks auf Lager, die ich dir aber erst erklären könnte, wenn du selbst Arzt wärst. Sagen wir so: Wir helfen deinem Immunsystem beim Kampf mit ein paar unerlaubten, unfairen Tricks. Wenn du dir vorstellst, du wärst in einem Kampf Mann gegen Mann, und ihr würdet mit Fäusten gegeneinander kämpfen, dann würden wir dir heimlich ein Messer geben, sodass du größere Chancen hättest zu gewinnen.“

„Das klingt nach einem Plan. Was muss ich dafür tun?“

Samuel glaubte, er könne einfach ein paar Pillen nehmen, die ihn beim Kampf gegen seine Krankheit unterstützen würden. Aber nein, weit gefehlt. So einfach sollte es nicht werden.

„Du müsstest damit einverstanden sein, dass wir dich ins künstliche Koma versetzen.“

„Sagten Sie das nicht gerade schon? So lange Sie mich nicht in den künstlichen Tod versetzen, bin ich einverstanden. Wie lange wird dieser Zustand denn anhalten?“

„Vermutlich nur ein paar Tage, möglicherweise auch eine Woche. Anschließend werden wir dich wieder wecken. Wenn alles gut geht, bist du danach wieder gesund.“

„Also, wenn es nach mir geht, bin ich einverstanden.“

Auch seine Eltern willigten ein, obwohl sie rein rechtlich gar nichts dagegen hätten tun können, schließlich war Samuel bereits volljährig. Aber er fühlte sich besser, sie nach ihrer Meinung gefragt zu haben.

„Ich würde gern noch einmal mit deinen Eltern über alles reden, damit sie sich keine Sorgen machen müssen. Wir werden dies gleich in einem Besprechungsraum tun, in den wir dich leider nicht mitnehmen können. Sicher kannst du dir vorstellen, warum.“

„Ja, kann ich. Wenn ich meinen Plastikwürfel verlassen würde, würde ich den anderen Patienten sicher einen großen Schrecken einjagen.“

„Mehr als das. Und das müssen wir verhindern. Danke, dass du Verständnis dafür hast.“

Samuels Eltern, seine Schwester und der Oberarzt verließen das Krankenzimmer, und sofort kamen ein weiterer Arzt und einige Schwestern in sein Zimmer, um ihn auf die weitere Behandlung vorzubereiten. Der Arzt, den er nicht kannte, wandte sich an ihn.

„Samuel, du darfst leider nichts mehr essen. Es wäre sehr gefährlich, wenn du dich während des Übergangs ins Koma übergeben würdest. Wir werden dich aber später künstlich ernähren, damit du genügend Nährstoffe bekommst, während du schläfst. Du bekommst die leckersten Speisen von uns aufgetischt. Sie werden direkt in deinen Magen geleitet, damit du nicht mehr kauen musst. Du bekommst Fleisch, Gemüse, Säfte und weitere leckere Speisen von uns. Mit dieser Diät wollen wir erreichen, dass es dir an nichts fehlt. Du wirst von uns die nächsten Stunden genau beobachtet. Du wirst auch einen Einlauf bekommen, sollte sich dein Dickdarm nicht freiwillig entleeren wollen. Und du bekommst eine Drainage für die Blase. Über diese können wir den Urin direkt ableiten.“

„Das klingt praktisch. Das mit dem Einlauf klingt aber nicht so toll. Ich hätte so eine Drainage bei der letzten Party gut brauchen können. Da hatte ich ein sehr nettes Gespräch mit einem Mädchen. Doch plötzlich musste ich auf die Toilette. Als ich zurückkam, war die Blase leer und das Mädchen verschwunden.“

„Ich merke schon, du hast eine besondere Form von Humor. Nein, mit der Drainage wäre dir das nicht passiert. Damit kannst du so viel trinken, wie du willst. Allerdings brauchst du einen Beutel, in den der Urin abfließt. Diesen auf einer Party zu tauschen ist auch nicht immer so ganz angenehm.“

Alle Anwesenden mussten bei dieser Vorstellung lachen.

„Wird mir so etwas auch ... also ich meine ...“

„Was genau meinst du?“

Sein Arzt verstand ihn nicht.

„Na da hinten.“

„Ach so, das meinst du. Nein, keine Sorge, so etwas geschieht nicht. Deshalb durftest du die letzten Tage nichts Festes essen. Zudem wird, um sicher zu gehen, dein Darm vor dem Einschlafen entleert.“

„Entleert? Wie soll ich mir das vorstellen?“

„Das ist ganz einfach. Du bekommst ein Medikament, und schon löst du dich von allem, was nicht in den Darm gehört.“

„Eine Tablette? Oder ist es ein Saft?“

„Weder noch. Es wird dir direkt in den Darm gespritzt.“

„Ähm ... okay ... das klingt nicht besonders angenehm. Ich frage lieber nicht nach Details, sonst entscheide ich mich noch dagegen.“

„Es ist nicht so schlimm, wie es sich anhört. Ein wenig Flüssigkeit, ein wenig Geduld, eine Toilette, und schon ist alles vorbei. Es geht sehr schnell.“

„Puh, das ist beruhigend.“

Anschließend wurde er in Abwesenheit seiner Eltern und Schwester an noch mehr Geräten angeschlossen, die alle möglichen Parameter seines Körpers überwachen sollten. Hierfür klebten Pfleger und Schwestern an diversen Stellen Saugnäpfe auf die Haut, und nach jedem geklebten Sensor, der einwandfrei angebracht war, ertönte ein weiterer Piepton aus einem elektronischen Gerät direkt neben seinem Bett. Er hörte seinen Herzschlag, seinen Atem, das Blut in seinen Adern fließen und Geräusche, die er gar nicht zuordnen konnte. Kamen die alle aus seinem Körper?

Gut, dass sie nicht auch noch seinen Kopf anzapften, um seine Gedanken zu lesen. Ganz sicher war er sich momentan allerdings nicht. Vermutlich würden sie dies doch nachholen, sobald er eingeschlafen war.

Die ganze Vorbereitung nahm ziemlich viel Zeit in Anspruch. Schließlich mussten die Sensoren gut auf der Haut halten und präzise positioniert sein, damit Samuel nicht ins Reich der Toten abtauchte, nur, weil ein Sensor nicht richtig arbeitete und abgefallen war.

Er vertraute dem Fachpersonal und ließ alles mit sich machen, was getan werden musste. Er hatte auch gar keine andere Wahl.

Mittlerweile waren seine Eltern wieder anwesend. Einer der Ärzte hatte sie wieder ins Krankenzimmer in die Quarantänestation gebeten. Sein Vater wandte sich an ihn.

„Samuel, natürlich birgt der Zustand des künstlichen Komas Risiken, das haben die Ärzte dir sicher hinreichend erklärt. Andererseits hast du noch immer das sehr gefährliche Zika-Virus in dir. Dein Körper hat den Kampf noch nicht gewonnen. Und die einzige Chance, gegen diesen Eindringling zu gewinnen, ist leider das künstliche Koma. Wir alle beten für dich, wir werden dich täglich besuchen, um zu sehen, ob es dir besser geht. Du wirst nichts davon mitbekommen, aber wir werden immer an deiner Seite stehen.“

Auch seine Mutter wollte ihm Trost spenden und ihm die Angst nehmen. Sie nahm seine Hand, streichelte sie, dann drückte sie sie ganz fest.

„Mein Schatz, wir alle wären glücklich, wenn du diese Tortur nicht auf dich nehmen müsstest. Aber wir sehen keine andere Chance. Wir wollen, dass du wieder gesund wirst.“

„Vielleicht ist es ja ganz nice in diesem Traumland. Bisher war es das.“

Samuels Schwester konnte nichts sagen, sie hatte dicke Tränen in den Augen stehen, die gerade begannen, ihr die Wangen herunter zu laufen. Samuel ergriff ihre Hand und zog sie zu sich hin.

„Hey, meine Lieblingsschwester, ich mache doch nur ein langes Schläfchen. Anschließend wache ich auf, und dann bin ich wieder gesund und ausgeschlafen, du wirst schon sehen. Und schneller, als es dir lieb ist, wirst du wünschen, ich würde noch schlafen.“

Alle mussten bei diesen Worten lachen. Auch seine Schwester zwang sich ein Lächeln ins Gesicht, obwohl es nicht wirklich von Herzen kam.

„Versprich mir, dass du wieder zu mir zurückkommst.“

Nun rannen noch mehr Tränen über ihre Wangen.

„Ich verspreche es. Du wirst mich so schnell nicht los.“

Samuel fischte mit der anderen Hand ein Taschentuch aus seinem Nachttisch und reichte es seiner Schwester. Sie nahm es wortlos entgegen und wollte sich damit die Tränen weg tupfen, was ihr aufgrund des Schutzanzuges aber nicht gelang.

„Oh Entschuldigung, ich habe nicht drüber nachgedacht, du hast ja diesen Helm auf. Ich bin echt dumm.“

„Nein, das war sehr nett von dir. Ich kann es ja gleich benutzen.“

Dann nahm sie ihn in den Arm - so weit es die Schutzfolie ihres Anzugs zuließ. Erneut wurde sie von einem Weinkrampf übermannt.

„Liebe Familie, ihr macht euch viel zu viele Gedanken. Ich schlafe doch nur. Es werden ein paar Funktionen meines Körpers abgeschaltet, damit ich das Virus ermurksen kann. Anschließend wache ich wieder auf und bin wieder ganz der Alte. Ich habe keine Angst vor diesem Dornröschenschlaf. Ganz im Gegenteil, ich werde bestimmt etwas Schönes träumen, sodass es nicht so langweilig wird. Ihr könnt mir auch gern etwas erzählen, während ich in diesem Plastikwürfel herumliege. Es ist bestimmt interessant zu hören, was so um mich herum passiert. Aber sicher werde ich nicht antworten. Hat doch auch mal was Gutes, wenn keiner da ist, der Widerworte gibt, oder Mama?“

Seine Mutter setzte ein gespieltes Lächeln auf.

„Ja, mein Schatz. Du hast Recht.“

„Gute Nacht, meine Lieben. Ich lege mich nun ein wenig schlafen. Wenn ich ausgeschlafen habe, rufe ich euch an. Ist das in Ordnung? Seid ihr damit einverstanden?“

Alle wünschten ihm eine gute Nacht und verabschiedeten sich schweren Herzens von ihm. Sie wussten nicht, ob sie ihn jemals in diesem Zustand wiedersehen würden, oder ob diese Unterhaltung ihre letzte war.

Samuel hingegen machte sich gar keine Gedanken, ganz im Gegenteil, er freute sich schon drauf. Für ihn war es einfach nur ein Abtauchen in seine Traumwelt. Sicher würde er dort wieder ganz viel erleben. Die Chance, eine spannende Geschichte zu erleben war im Zustand des Komas wesentlich größer, als wenn er nur ganz normal schlafen würde.

„Herr Doktor, träumt man eigentlich viel, wenn man im Koma liegt?“

„Im künstlichen Koma sind nahezu alle Funktionen des Gehirns abgeschaltet. Bisher hat noch niemand darüber berichtet, viel geträumt zu haben. Es ist natürlich möglich, dass du etwas träumst, aber ich nehme an, dass du dich anschließend nicht mehr daran erinnern wirst. Aber auch das möchte ich nicht ausschließen. Natürlich ist auch dies bei jedem Menschen anders. Bei dir könnte es beispielsweise geschehen, dass du ganz viel träumst. Zu wünschen wäre es. In diesem Falle wünsche ich dir, dass es nur schöne Träume sind und keine Gruselgeschichten.“

„Mein Brain lässt sich bestimmt was Cooles einfallen. Bisher hat es das immer, wenn ich etwas länger geschlafen habe.“

„In diesem Fall merk dir gut, was du geträumt hast. Anschließend kannst du uns davon berichten.“

„Mal sehen, ob die Träume jugendfrei sind, dann kann ich sie erzählen. Alles andere werde ich nicht verraten.“

Samuel war davon überzeugt, viel zu träumen, schließlich hatte er seine Zauberkekse in der Schublade. Einen wollte er sich vor dem langen Winterschlaf noch einverleiben, obwohl er dies absolut nicht durfte. Aber wer sollte das schon merken? Und wegen eines Kekses würde er bestimmt nicht so schnell auf die Toilette müssen.

Samuel war sich jedoch nicht der Gefahr bewusst, auf die er sich einlassen würde, wenn er sich kurz vor der Narkotisierung noch einen Keks in den Mund schieben würde. Vom Verschlucken mal ganz abgesehen wäre ein Erbrechen durchaus möglich. Und wenn der Keks an seinem anderen Ende ankommen würde, wäre es auch noch möglich, dass er Durchfall davon bekommen könnte. Oder andere Dinge, die er sich jetzt im Moment gar nicht vorstellen konnte.

Der Tod ist mein Freund

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