Читать книгу Typgerechtes Welpentraining - André Vogt - Страница 36
Wie reagiert der Welpe?
ОглавлениеNachdem Sie die Tür aufgeschlossen haben, können Sie das Wesen Ihres Welpen weiter kennenlernen. Wer ist Ihr neuer Gefährte? Ein Draufgänger geht zielstrebig über die Schwelle und erkundet ziemlich selbstbewusst sein neues Territorium. Alles meins! Einem sensiblen Hund macht allein das Betreten großen Eindruck, und er möchte lieber draußen bleiben. Hier gilt es, ein besonderes Augenmerk auf Hunde zu legen, die aus Tierschutzprogrammen vermittelt wurden: Sie haben vielleicht noch nie ein Gebäude betreten. Eine Türschwelle stellt für diese Vierbeiner möglicherweise ein emotional unüberwindbares Hindernis dar. Auch der Sture könnte vor der Tür bockig werden. Da rein? Nicht mit mir, mir ging es bisher doch auch ohne dieses Haus gut. Der Gemütliche kommt meist widerstandslos mit. Okay, wird schon. Wo ist denn hier ein hübsches, kuscheliges Plätzchen?
Egal, wie der Welpe reagiert, bringen Sie ihn in sein Welpenzimmer, wo Wasser und etwas zum Fressen auf ihn warten (>). Ich finde es schön, wenn Sie als neuer Besitzer dort auch erst einmal eine Weile mit ihm zusammenbleiben. Hallo, hier lebst du jetzt. Und das ist auch mein Zuhause. Von nun an gehören wir zusammen. Sie können Ihrem kleinen Liebling Gesellschaft leisten, mit ihm schmusen und ihn kraulen. Sie sind jetzt die neue Bezugsperson Ihres Welpen und müssen sich als »sicherer Fels in der Brandung« für ihn erweisen.
Falls der kleine Vierbeiner nicht sofort einschläft, gehen Sie zeitnah mit ihm vor die Tür, zu seinem Toilettenplatz, an dem er in Zukunft sein kleines und großes Geschäft machen soll. Ist der Welpe dagegen eingeschlafen, dann steht der erste »Pipi-Gang« direkt nach dem Aufwachen an. Nach der ersten Ruhephase können Sie mit dem Hund das Haus erkunden. Die Küche, das Wohnzimmer, der Welpe kann nach und nach die Räume entdecken, Gerüche aufnehmen, nach Geräuschen horchen. Der erste gemeinsame Gang durchs Haus ist übrigens eine super Probe, wie welpensicher Ihr Zuhause tatsächlich ist. Haben Sie wirklich alles hochgestellt? Schaut nicht doch noch irgendwo ein Kabel zum Knabbern heraus? Mit dem Welpen an Ihrer Seite fällt es viel leichter, die Hundeperspektive einzunehmen, um später noch die letzten Gefahren zu beseitigen (Gut zu wissen, >).
Der erste Tag steht ganz unter der Überschrift Ruhe und Kennenlernen, wobei gerade Zweites für mutigere Welpen auch ein kleines Spiel sein darf. Seien Sie locker und offen, lassen Sie den Hund je nach Gemütslage schlafen oder spielen. An diesem ersten, aufregenden Tag sollten Sie keine Spaziergänge planen, eigentlich gar nichts außer: in Ruhe ankommen. Das ist übrigens nicht nur für den Hund wichtig. Auch Sie selbst haben eine Menge Aufregung hinter sich. Herzlichen Glückwunsch, Sie sind gemeinsam angekommen!
Nicht jeder möchte, dass der Hund auf das Sofa hüpft. Entscheiden Sie früh, was für Sie okay ist und was nicht. Das macht es Ihnen und dem Welpen leichter.
GUT ZU WISSEN
Das Welpenzimmer wird Ihnen in vielen Situationen gute Dienste leisten. Wenn Sie den Welpen einmal nicht beaufsichtigen können, ist er hier sicher und gemütlich untergebracht.