Читать книгу Magie am Hof der Herzöge von Burgund - Andrea Berlin - Страница 7
1.1. Quellen und Literatur 1.1.1. Quellenlage 1.1.1.1. Der Processus contra dominum de Stampis
ОглавлениеIm Mittelpunkt dieser Studie steht ein Konvolut von Abschriften aus dem späten 15. Jahrhundert, das man als Ganzes nach einer Notiz auf dem Umschlagblatt als Processus contra dominum de Stampis bezeichnen kann. In diesem frühen Vertreter des Aktenzeitalters werden Schriftstücke verschiedener Provenienz zu dem besagten Gerichtsprozess (hier: kopial) zusammengeführt.4 Der Forschung war dieses Material bislang gänzlich unbekannt, was eine Konsequenz aus der Überlieferungssituation ist. Ursprünglich dem Archiv des Ordens vom Goldenen Vlies (AOGV) zugehörig ist es vermutlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus dem AOGV entliehen und nicht zurückgegeben worden. Ein Konvolut mit Unterlagen von Payer von Thurn, in dem sich die Akte fand, erwarb der Doktorvater der Autorin, Dieter Scheler, in den 1960er Jahren im Wiener Antiquariatshandel.5 Die Prozessakten wurden im März 2013 wieder an das Archiv des Ordens vom Goldenen Vlies zurückgegeben, wo sie im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien unter der Signatur HHStA, AOGV, Akten, Karton 5, Dossier: Ausschließung Nevers (Türck’sche Systematik 2. Partie, § 2, 11 C) zu finden sind.
Der Processus liegt mit dieser Arbeit erstmals vollständig ediert und kommentiert vor. Zur Erschließung dieses außergewöhnlichen Stücks burgundischer Rechts- und Politikgeschichte waren aber selbstverständlich weitere archivalische und gedruckte Quellenbestände aus den ehemaligen burgundischen Landen, in der Hauptsache also aus Archiven und Bibliotheken des heutigen Frankreichs und Belgiens, heranzuziehen.