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CHRISTUS PANTOKRATOR IN TRIER
ОглавлениеSpäter bekam ich eine neue Arbeitsstelle im Zentrum von Trier. Von der neuen Wohnung aus konnte ich täglich zu Fuß dorthin gehen. Unterwegs kam ich immer an einer Buchhandlung vorbei. Daneben befand sich ein kleiner Devotionalien-Laden. In der Auslage stand dort monatelang ein großes Bild, welchem ich anfangs keine Beachtung schenkte.
Es handelte sich dabei um eine griechische Christus-Ikone aus dem 13. Jahrhundert. Christus als Pantokrator (Allherrscher) mit der Bibel in der Hand. Diese spezielle Ikone trägt auch den Beinamen Christus der Gnadenvolle.
Das Bild hatte in etwa die Größe von A3. Es stand monatelang in der Mitte des Schaufensters und ich ging täglich daran vorbei. Irgendwann bemerkte ich, dass die Augen dieser Ikone lebendig waren. Der Herr schaute mich an! Er beobachtete mich, verfolgte mich mit Seinen Blicken, wenn ich vorüber ging! - Von dem Tag an ließ mich der Gedanke an dieses Bild nicht mehr los. Ich beschloss, es zu kaufen. Da es aber ziemlich teuer war und ich nicht viel verdiente, musste ich eine Weile sparen, bis ich es erstehen konnte. Der Verkäufer wickelte es sorgfältig in Seidenpapier, und ich trug es voller Stolz nach Hause.
Meine seelische Bedrängnis und die körperlichen Schmerzen nahmen immer mehr zu, sodass ich es fast nicht mehr aushielt. Ich arbeitete dennoch trotz der furchtbaren Qualen weiter. In den Nächten wurde mir die Ikone ein großer Trost. Ich saß oft stundenlang vor dem Bild, und begann wieder, den Rosenkranz zu beten. – So lernte ich das Ausharren im Leiden sowie Demut und Geduld. Ich begann, meine Schmerzen für verschiedene Anliegen aufzuopfern.
Während meiner Zeit in Trier wechselte ich mehrmals die Arbeitsstelle. Heute verstehe ich, warum dies so war. Durch die verschiedenen Orte, zu denen ich gehen musste, veränderte sich auch mein Arbeitsweg. Auf jedem dieser Wege zeigte mir Gott weitere Zeichen und Symbole. Die Bedeutung dieser Zeichen verstand ich damals noch nicht. Sie wurde mir erst ein Jahre später klar.
Als ich noch in der Innenstadt arbeitete, ging ich regelmäßig durch die Fußgängerzone. Eines Tages hörte ich, wie jemand auf einer Trompete ganz herzergreifend ein wunderschönes Lied spielte. Ich erkannte die Melodie. Es war das Ave Maria. Ich ging der Musik nach und sah einen Straßenmusikanten. Plötzlich nahm ich über der Straße in der Luft schwebend eine Madonnenfigur wahr. Ich sah sie in einer Art "inneren Schauung". Es war Maria mit dem Jesuskind, ganz festlich in Gold und Schwarz, in reich besticktem Stoff gekleidet . Beide hatten eine Krone auf dem Kopf. - Ich kannte dieses Bild nicht.
Einige Jahre später, als ich bereits über einen Internet-Anschluss verfügte, suchte ich bei Google nach diesem Motiv. Ich hatte es mir tief im Herzen eingeprägt. Es gibt eine ganze Reihe von Marien-Darstellungen, die dem Bild ähnlich waren, welches ich gesehen hatte. Plötzlich fand ich es. Ich war mir ganz sicher: Dieses ist es!
Es war das Gnadenbild der Schwarzen Madonna von Altötting!
Damals in Trier wusste ich das aber noch nicht. Ich kannte auch die Muttergottes von Altötting nicht. Erst viel später wurde mir klar, was dieses Bild mir sagen wollte: Es war der Hinweis, dass Gott mich nach Bayern führen würde!