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MEIN WEG NACH ROSENHEIM

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Als ich wieder eine neue Stelle antrat, verlief mein Weg zur Arbeit auf einer anderen Straße als bisher. Ich kam täglich an einer Plakatwand vorbei, auf der über sehr lange Zeit ein großes Werbeplakat hing. Darauf war eine idyllische Alpenlandschaft abgebildet. Vor der Bergkette ein Ort mit einem gelben Kirchturm. - Wie man sich einen typischen Ort in Bayern vorstellt.

Ich fand das Bild nicht besonders schön, aber ich habe es mir eingeprägt, weil ich täglich daran vorbei ging. Es war das Werbeplakat einer lokalen Molkerei.


Auf meinem täglichen Gang fiel mir noch etwas Besonderes auf: Ich sah überall, wo ich vorüber ging, weiße Rosen. Es war Sommer, und in jedem Garten blühten weiße Rosen. Als es Herbst wurde, gab es in den Gärten keine blühenden Rosen mehr. Stattdessen bemerkte ich in den Fenstern der Häuser in Vasen künstliche weiße Rosen. - Irgendwann fragte ich mich, warum überall so viele weiße Rosen sind. - Ich konnte es mir nicht erklären.


Im Herbst 1998 kam dann eine große Veränderung auf mich zu. Plötzlich ergaben sich äußere Bedrängnisse durch Menschen, die mir nicht freundlich gesonnen waren. Es wurde immer schlimmer; ich war wie eingekesselt. Auf einmal fühlte ich mich in Trier nicht mehr wohl und wollte nur noch weg. - Aber wohin?


In einer spontanen Aktion entschied ich mich, meinen Job zu kündigen, packte meine Habseligkeiten in zwei Reisetaschen, löste am Bahnhof eine Fahrkarte und fuhr nach Hause zu meinen Eltern. Dem Johannes hatte ich eine schriftliche Nachricht hinterlassen mit der Angabe, wo er mich finden könne. Ich wollte einen schmerzlichen Abschied vermeiden.

Nach ein paar erholsamen Wochen bei meinen Eltern wurde mir schnell klar: Hier habe ich keine Zukunft. Hier will ich nicht bleiben. Ich spürte den Wunsch in mir, mich in Bayern niederzulassen.

Irgendwie kam ich dann nach Rosenheim. War es Zufall? – Ich weiß es nicht. Dort fand ich schnell Arbeit und Unterkunft.


Ich sah mich erst einmal in dieser fremden Stadt um. Sogleich fiel mir das Wahrzeichen des Ortes auf: die Nikolaikirche mit dem gelben Kirchturm! Da dachte ich mir: "Das hab´ ich doch schon mal gesehen!" - Plötzlich fiel mir das Plakat in Trier wieder ein. Ich betrachtete die Alpenkette in der Ferne. Ich war mir sicher: Ja, das ist der Ort, den ich auf dem Plakat gesehen hatte!

Einige Zeit später bemerkte ich ein Werbeplakat der Brauerei Flötzinger, welches eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Plakat aufwies, welches ich in Trier gesehen hatte.


Als ich durch den Torbogen des Städtischen Museums schritt, stach mir das Stadtwappen von Rosenheim ins Auge: Es stellt eine weiße Rose dar! - Da war ich ganz ergriffen. Ich dachte sogleich an die vielen weißen Rosen, die ich in Trier gesehen hatte!

Wie Gott in das persönliche Leben eingreift

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