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Vorwort

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Liebe Leserin, lieber Leser!


dieses Buch richtet sich an erwachsene (volljährige) Kinder von narzisstischen Eltern (im Folgenden kurz „NE“ genannt) sowie an die sogenannten „Kriegsenkel“ (zwischen beiden Gruppen gibt es inhaltliche Überschneidungen. Die Grenzen sind fließend.)


Viele dieser „Kinder“ sind heute zwischen 30 und 50 Jahre alt, zum Teil noch älter. Es sind häufig Kinder von Eltern, welche den Krieg miterlebt und in der Nachkriegszeit ihre Familien gegründet haben.


Bei diesen Eltern handelt es sich um Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend besonderen Einflüssen und Belastungen ausgesetzt waren. Persönliche Dramen und Traumen überschatteten das Leben dieser jungen Menschen. Sie lebten in einer Diktatur und haben gelernt, zu „funktionieren“, angepasste Bürger zu sein. Das zu tun, was von ihnen erwartet wurde. Dabei blieb der emotionale Bereich oft auf der Strecke.


In den meisten Fällen haben sie nie eine psychotherapeutische Behandlung erhalten. Es befasste sich niemand mit ihren seelischen Problemen. Damals war das „halt so“. Sie selbst haben nicht das Gefühl, dass mit ihnen etwas nicht stimmen könne, weil sie ihre Emotionen fest im Griff haben. So fest, dass es zu starken Verdrängungen und auch Verhärtungen gekommen ist.


Oft haben sie auf diese Weise den direkten Zugang zu ihren Empfindungen verloren bzw. nie wirklich aufgebaut. Daraus entstand eine Sprachlosigkeit, eine Unfähigkeit, eigene Bedürfnisse und Gefühle zu benennen, und Wünsche in angemessener Weise zu artikulieren.


Viele dieser Eltern fühlen sich bedrängt, reagieren ängstlich oder sogar aggressiv, wenn ihre sensible Gefühlswelt angetastet wird. Das zeigt, dass dieser Bereich durchaus immer noch vorhanden, aber nicht zugänglich ist. Aus diesem Umstand ergibt sich eine Fülle von Problemen im Umgang mit der nachfolgenden Generation.


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Die Kinder der 1950er und weiteren Jahrgänge haben die Kriegszeit nicht mehr selbst miterlebt. Sie kennen diese nur aus Erzählungen. Sie hatten das Glück, in einer Zeit des Friedens und des wachsenden Wohlstandes aufwachsen zu können. Auch die persönliche Freiheit, die individuellen Möglichkeiten der Selbstverwirklichung, nahmen stetig zu.


Deswegen gab es keinen Grund mehr, die persönlichen Gefühle unterdrücken zu müssen. Heute werden Emotionen als ganz normaler Bestandteil des Lebens betrachtet. Ob Lachen oder Weinen, Schmerz oder Trauer: Alles kann und darf ausgelebt werden.


Liebe Leserinnen und Leser, dieses Buch soll dazu dienen, die einzelnen Facetten dieser Problematik klar darzustellen und gangbare Lösungswege aufzuzeigen.


Die Autorin


Rosenheim, am 14. Februar 2015 – Valentinstag

Leben mit narzisstischen Eltern

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