Читать книгу GedankenSplitter - Andrea Riemer - Страница 13
Der Zauberer
ОглавлениеDie Begegnung in dieser verrückten Bar nach einem ebensolchen Arbeitstag war ein Kapitel für sich. Da saß er, der Magier. Und ich war eingefangen von seinen Künsten wie ein kleines Kind. Das brennende Portemonnaie aus dem Nichts. Das rote Seidentuch, das verschwand wohin – ich weiß nicht wo. Der Kartentrick – mit welchen Karten auch immer. Die Bilder flirren vor meinem inneren Auge in einer unglaublichen Geschwindigkeit dahin.
Ein beeindruckender Mensch sitzt vor mir, blickt mich eindringlich an – und ich bin vom nächsten Trick gefangen, in dieser Bar, die ich vorher nicht kannte, von einem Menschen, der mir das erste Mal begegnete. Elegant bewegt er sich, fast tänzerisch. Seine schlanken Finger beeindrucken mich. Seine Ausführungen zu den Tricks, die er zeigt, sind perfektioniert und eloquent und eine weitere Quelle des Einfangens. Der Magier und das Kind … so fühle ich mich. Ich könnte ihm stundenlang zusehen. Doch irgendwann, irgendwann ist Zeit, Abschied zu nehmen.
Ungern gehe ich, wünsche mir eine weitere Vorstellung. Ein bisschen in andere Welten eintauchen, sich Inspiration holen, sich von der Täuschung nicht täuschen lassen, denn hinter den Tricks steckt jahrelange Übung.
So ist die Magie eine Welt für sich, in die ich immer wieder gerne blicke – ohne dort ganz hängen zu bleiben, denn nun sinke ich Morpheus‘ Arme, verzaubert und bezaubert – und träume weiter.